Mobilfunk 2007: Höhere Datenraten dank HSPA

ZDNet: Worin liegt denn der Vorteil eines Handys mit HSPA-Technologie? Was soll der Handy-Nutzer denn mit der schnellen Datenrate anstellen?

Gilbert: Da gibt es sehr viele Möglichkeiten: Denken Sie an die vielen Bilder, die die Nutzer mit der Digitalkamera ihrer Handys schießen. Sie bleiben heute meist noch ungenutzt im Telefon. Mit HSPA ist es möglich, diese schnell und komfortabel an einen Server zur Ablage und späteren Wiederverwendung zu senden. Dann ist da noch der riesige Markt der Video- und Musikdownloads. Wir sehen HSPA nicht als reinen Markt für Geschäftskunden mit Datenkarten. Wir glauben, dass die schnelle Datenübertragung auch für Mobiltelefone äußerst attraktiv ist.

ZDNet: Ist mit HSPA das Ende der Fahnenstange erreicht?

Gilbert: Überhaupt nicht. Wir arbeiten bereits an der Weiterentwicklung von HSPA, die wir unter dem Stichwort HSPA+ führen. Vor allem Verbesserungen in der Antennentechnologie wie die „Multiple Input Multiple Output“-Technik MIMO werden künftig noch höhere Datenraten von bis zu 40 MBit/s ermöglichen.

ZDNet: Welche Rolle kann Wimax im Mobilfunkmarkt spielen?

Gilbert: Wimax sehe ich allenfalls bei ortsfesten Funkanwendungen; zum Beispiel bei der Anbindung von Wohnungen an die Weitverkehrsnetze oder auch bei Backhaul-Verbindungen, also der Anbindung von zum Beispiel Basisstationen an Vermittlungsstellen. Ich glaube nicht, dass Wimax für den mobilen Bereich interessant ist. Insgesamt glaube ich, dass verglichen mit den 3G-Technologien der Markt für Wimax eher klein sein wird.

ZDNet: Qualcomm engagiert sich bei Mobile TV stark für Mediaflo. In Europa scheinen sich aber eher DVB-H und DMB-T durchzusetzen. Hat Qualcomm bei Mobile TV auf das falsche Pferd gesetzt?

Gilbert: Nein keineswegs! Auch in diesem Bereich sind wir in einer komfortablen Position. Wir haben alle Technologien im Portfolio. So haben wir zum Beispiel als erster Hersteller einen Chip vorgestellt, der neben Mediaflo auch DVB-H und DMB-T unterstützt. Aber obwohl wir mit unseren Dualmode- oder Triplemode-Chips alle Standards unterstützen, glaube ich weiterhin an den Erfolg von Mediaflo. Ich sehe nicht, dass DVB-H das Rennen auf dem europäischen Markt bereits gewonnen hat. Mit Mediaflo lassen sich die notwendigen Netzwerke mit bis zu 40 Prozent geringeren Kosten aufbauen als beispielsweise mit DVB-H. Außerdem bietet Mediaflo neben der Möglichkeit, viele Sender zu übertragen, auch einen schnellen Wechsel zwischen den Programmen an, der weniger als zwei Sekunden benötigt. Derzeit unterstützen wir B-Sky-B in Großbritannien bei einem Test mit Mediaflo.

Der Mobile-TV-Markt wird noch eine spannende Angelegenheit. Allerdings macht mich der Gedanke, dass sich bei den Pilotprojekten herausstellen könnte, dass DVB-H vielleicht nicht funktioniert, etwas nervös. Dann glauben alle, Mobile-TV funktioniert nicht. Dieses Image wieder los zu werden, würde ziemlich schwierig werden.

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