Weltraum-Odyssee 2006: IBM baut Chips für Radioteleskop

IBM und Astron wollen im SKADS/EMBRACE-Projekt gemeinsam die Ursprünge des Universums erforschen. Auch Deutschland ist an der Entwicklung des Radioteleskops beteiligt, das nach Fertigstellung das größte seiner Art sein soll.

In Stanley Kubricks Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ treibt der Supercomputer HAL sein Unwesen. Bekanntermaßen sind H, A und L die Buchstaben unmittelbar vor I, B und M im Alphabet. Und tatsächlich startet IBM nun, im Jahr 2006, eine ganz eigene Odyssee in den Weltraum: Zusammen mit der holländischen Forschungseinrichtung Astron will man die die Ursprünge des Universums erkunden.

Die IBM Technology Collaboration Solutions plant in Burlington, Vermont, die Produktion eines spezifischen, analog leistungsfähigen und Mischsignale verarbeitenden Chips. Dieser soll in tausende von Antennen eines von Astron geführtes Projekts Verwendung finden. Ziel ist der Bau eines neuen Prototyp-Radioteleskops namens SKADS/EMBRACE, dem das weltgrößte Radioteleskop Square Kilometer Array (SKA) folgen soll.

Das SKA-Teleskop wird mit Millionen von Antennen für Radiosignale ausgestattet sein. Die Arbeitsfläche erstreckt sich über einen Quadratkilometer. Ziel des SKA ist es, tief in den Weltraum zu blicken. Dort wollen die Forscher sich entwickelnde Galaxien und dunkle Materie finden sowie die Ursprünge des Universums – zurückdatiert auf 13 Milliarden Jahre – erforschen.

Der spezielle Chip soll wenig Energie verbrauchen und geräuscharm arbeiten. Er basiert auf der von IBM 2002 vorgestellten SiGe-8HP-Technologie. Diese Technologie ist durch eine typische Peak-Frequenz von mehr als 200 GHz und durch 0,13-Mikrometer-Design gekennzeichnet. Der Chip selbst basiert auf der Silizium-Germanium-Technologie (SiGe), die analoge Radiofrequenz-Schaltkreise (RF) auf einem Chip vereint. Im vergangenen Jahr hatte IBM die vierte Generation dieser Fertigungstechnologie präsentiert.

IBM und Astron haben die Arbeit am Design des Chips im Oktober begonnen. Das erste Chip-Design und Lieferung der Prototypen ist für die erste Hälfte des Jahres 2007 geplant.

Auch Deutschland ist am SKA-Projekt beteiligt: Mit den Niederlanden, Frankreich und Italien arbeitet es am Design der Antennen-Kacheln.

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