Telekom-Chef Ricke muss gehen

"René Obermann ist hart in der Sache, dabei aber immer fair"

Heute wird in einer Aufsichtsratssitzung der Nachfolger von Kai-Uwe Ricke als Chef der Deutschen Telekom bestimmt. Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet, wird dies der bisherige T-Mobile-Chef, René Obermann, sein. Der enge Freund des bisherigen Vorstandschefs hat sich immer zu dessen Unternehmensführung bekannt. Trotz allem werde er die Position übernehmen, wenn ihn der Aufsichtsrat darum bitte.

Obermann wird mit einigen großen Herausforderungen konfrontiert sein, die sein Vorgänger nicht zur Zufriedenheit des Telekom-Vorstandes lösen konnte. Eine der wichtigsten Aufgaben wird es sein, einen Kurswechsel im deutschen Festnetzgeschäft herbeizuführen, da in diesem Bereich seit Jahresbeginn bereits 1,5 Millionen Kunden zur Konkurrenz gewechselt haben. Zwar hatte Ricke versucht, diesem Trend gegenzusteuern, doch seine Maßnahmen kamen zu spät. Die von ihm neu eingeführten Bündeltarife hatten nicht den erhofften Effekt gebracht.

Von Obermann wird nun erwartet, dass er „mehr Zug“ in die Unternehmensführung bringt, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Dafür scheint der ehemalige Chef der Telekom-Tochter T-Mobile wie geschaffen zu sein. Er ist dafür bekannt, schnell und konsequent durchzugreifen sowie vorausschauend zu handeln. Während der vier Jahre, die er an der Spitze von T-Mobile war, musste er zwar mehrere hundert Mitarbeiter entlassen, doch Experten meinen, dass es nur seinem frühen Eingreifen zu verdanken war, dass nicht noch härtere Einschnitte nötig wurden. Seine Führungsqualitäten scheinen auch auf Arbeitnehmerseite Anerkennung zu finden: „Obermann ist hart in der Sache, dabei aber immer fair“, meint ein Betriebsrat.

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1 Kommentar zu Telekom-Chef Ricke muss gehen

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  • Am 13. November 2006 um 14:16 von Technikfreund

    Neue Chance für Penntüten
    Ja liebe Freunde, wie heißt es so schön im Leben? "Wer zu letzt kommt…den fressen die Hunde".
    Ich denke in Bonn will man einfach nicht wahr haben, dass sich die Welt weitergedreht hat. Die Zeiten sind schon lange vorbei, in denen man dem Kunde mit viel rosaroter Heißluft einen analogen Festnetzanschluss für sage und schreibe 16Euro schmackhaft machen kann. Genug der Häme.
    Ich verstehe nicht, warum der Technik-Trendsetter hierzulande krampfhaft auf alter Technologie zumhängt die viel Geld kostet. So lange wie an dieser (aus technischer Sicht unsinnlicherweisen)Kopplung festgehalten wird, wird die Telekom auf Grund ihres monströsen Verwaltungsapparates nicht konkurrieren können.
    In diesem Sinne wünsche ich mir für einen gelungen Start des Neuanfängers einen radikalen Bruch mit Altlasten.

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