Die ganze Wahrheit über den Great Open Source Swindle

Sparen Unternehmen durch den Einsatz von quelloffener Software? Wen soll man mit dem Support beauftragen? Ist On Demand billiger als Open Source? Lyn Robison, Analyst der Burton Group, beantwortet auch die schwierigsten Fragen.

Open Source gilt als das derzeit heißeste Thema der Branche. Einige wesentliche Fragen hat aber bislang niemand klären wollen – oder können: Sparen Unternehmen durch den Einsatz von Open-Source-Software (OSS) Geld? In welchen Zweigen des Unternehmens lohnt der Einsatz? Soll man den Support durch den Distributor oder durch ein etabliertes Softwarehaus vornehmen lassen? Ultimative Antworten liefert Lyn Robison, Analyst der Burton Group, anlässlich der Catalyst Conference in Barcelona.

ZDNet: Herr Robison, von Ihnen als Analyst erwarte ich mir eine klare Antwort: Können Unternehmen durch den Einsatz von Open-Source-Software Geld sparen oder nicht?

Robison: Lizenzkosten sind nur eine Komponente – im Fall von OSS tendiert diese Komponente natürlich gegen null. Aber man muss sich immer fragen: Wie gut passt die „kostenlose“ Software in das Unternehmen? Wenn viele Anpassungen nötig sind, wird aus „kostenlos“ schnell „kostenintensiv“. Auch muss überprüft werden, wie lebendig die Community ist, die hinter der OSS steht. Kann sie das Unternehmen mit einem gewissen Support versorgen? Gibt es vielleicht einen kommerziellen Anbieter, der den Support übernehmen kann – was übrigens stets für die Qualität der jeweilige OSS spricht? Da bleibt nichts anderes übrig, als den Einsatz von OSS von Fall zu Fall abzuwägen.

OSS ist wie ein kleiner Hund: Man erhält ihn in der Regel umsonst, er macht aber jede Menge Arbeit und frisst einen möglicherweise die Haare vom Kopf.

ZDNet: Noch eine andere Sparte macht derzeit mit dem Kostenargument auf sich aufmerksam: Die „On-Demand“-Anbieter. Nehmen wir das konkrete Beispiel CRM: Sollte ein kostenbewusstes Unternehmen lieber die CRM-OSS Sugar einsetzen oder besser das On-Demand-Angebot von Salesforce.com? Womit fährt das Unternehmen billiger?

Robison: Die Themen On Demand und Open Source wurden im Juli auf der Oscon in Oregon intensiv diskutiert. Tatsächlich könnte On Demand die OSS überflüssig machen! Warum? Weil die Lizenz für OSS erst greift, wenn sie weitergegeben wird. Im Falle von On Demand erhaltener Software wird ja nichts weitergegeben. Die Software bleibt auf dem Server des Anbieters liegen! Um aber Ihre Frage zu beantworten: Die Antwort lautet wie bei Frage eins: Kommt drauf an. Es kommt darauf an, inwieweit eine On-Demand-Software in ein Unternehmen passt. Die Anpassung kostet Geld – eine Firma muss also im Einzelfall jeweils einen Vergleich anstellen: Was passt besser in mein Unternehmen?

Themenseiten: Analysen & Kommentare, Burton Group, IT-Business, Open Source, SOA

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Neueste Kommentare 

8 Kommentare zu Die ganze Wahrheit über den Great Open Source Swindle

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  • Am 6. November 2006 um 14:46 von R.

    gerade noch gefehlt…
    was mich immer wieder stark verwundert, ist die Tatsache, dass Leute mit so einen auf eigenen Meinungen basierenden statements auch noch von irgendjemand bezahlt werden. Das waren doch wieder mit Abstand die blödesten Antworten seit Erfindung des Rechenrahmens. Aber solange die ganzen Analysten von xyz*group engagiert werden, kann es der IT Welt finanziell nur gut gehen.

  • Am 7. November 2006 um 10:03 von WAU

    Grosser Hund – Kleiner Hund
    UNGLAUBLICH wer hier alles zu Wort kommt!!!

    Der Mann hat bestimmt Ahnung, wobei ich aber nicht weiss wovon. Seine Aussagen bezüglich OSS sind zumindest äusserst "dünn", um es ´mal nett zu formulieren!!

    ER SAGT Zitat: "…OSS ist wie ein kleiner Hund: Man erhält ihn in der Regel umsonst, er macht aber jede Menge Arbeit und frisst einen möglicherweise die Haare vom Kopf…"Zitat-ENDE

    ICH sage:
    On Demand + "konvent. Software" ist wie ein GROSSER Hund: Man erhält ihn in der Regel NICHT umsonst, er macht GANZ SICHER AUCH jede Menge Arbeit und frisst einen SICHERLICH AUCH die Haare vom Kopf.

    Da habe ich doch lieber einen kleinen Hund :))

    "Mein grosser Hund" ist ausserdem nicht zahm und recht unsicher. Er beisst einen sogar manchmal ohne das man es merkt, und schleppt meine Daten zu Leuten die ich gar nicht kenne ;o) …

    Wenn man so etwas liest, dann fragt man sich doch sofort von wem der "Analyst" bezahlt wird, und wo seine Interessen liegen… … …

    Grüsse

    • Am 8. November 2006 um 9:43 von Christoph

      AW: Grosser Hund – Kleiner Hund
      Es ist immer wieder traurig zu sehen, wie einige hier mit Aussagen umgehen.
      Passen sie ins eigene Denkschema, dann ist alles in Ordnung. Passt es aber nicht, dann begibt man sich erst gar nicht in eine Auseinandersetzung mit dem Thema an sich, sondern entzieht dem Gegenüber gleich die Grundlage, indem man die Meinung als gekauft hinstellt.

      Das ist ein wenig dünn!

      In meine Augen zensiert man sich so selbst.

      Übrigens treffen alle Einwände auch auf nicht OSS Produkte zu. Von denen war hier aber gar nicht die Rede, falls du das nicht mitbekommen hast.

    • Am 10. November 2006 um 17:07 von Fraggle

      AW: AW: Grosser Hund – Kleiner Hund
      Genau auf den letzten Satz bezog sich doch Ihr Vorposter. Wenn es auch auf nicht OSS zutrifft, dann herscht defacto kein Unterschied und so eine Aussage (des Artikels) wäre stimmungsmache und keine objektive Analyse, da suggeriert wird, daß bei nicht OSS dies nicht der Fall ist.

    • Am 17. November 2006 um 14:00 von Hans Wurst

      AW: Grosser Hund – Kleiner Hund
      da Linux das einfachere System bei vergleichbarer Leistungsfähigkeit ist, wird es nicht aussterben…

    • Am 17. November 2006 um 14:06 von Hans Wurst

      AW: AW: Grosser Hund – Kleiner Hund
      mail me: hans.wurst@dachser.com

  • Am 7. November 2006 um 15:24 von Besser klug als Besserwisser

    Wo er Recht hat….
    …hat er Recht.
    Es ist immer wieder lustig zu lesen, wie einige Leute mit "ohne" Blick für den Tellerrand auf die Palme gehen.
    Bedenkt doch mal, dass es auch andere Branchen als die IT gibt.
    Einen mittelständischen Maschinenbauer interessiert es wenig, dass man OS Software ja selbst pflegen kann, denn die haben zu meist keine eigenen Softwareentwickler. Ergo stimmt das schon mit dem "kleinen Hund".
    Man pfercht seine Geschäftsprozesse halt nicht in eine Software, sondern passt eine Software seinen Geschäftsprozessen an. Und da geht es dann, ebenso wie bei CS Software, los mit dem Bezahlen.
    Was meint Ihr eigentlich wieviele Kunden "ihre" SAP Umgebung auf ihre Geschäftsprozesse anpassen lassen, und das über Jahre, da die Geschäftsprozesse ja auch immer im Fluß sind. Also bei OSS nicht immer nur an Apache und MySql denken.

    • Am 15. November 2006 um 21:11 von Carlo

      AW: Wo er Recht hat….
      Da ist viel Wahres dran.
      Ich selbst erfahre gerade, dass es bei der Einführung von SAP besser ist, seine Prozesse an SAP anzupassen als umgekehrt. Und selbst dass kostet noch Unsummen. Ich frage mich immer wieder, wie man darauf bloß reinfallen konnte.
      Aber die ganze Diskussion ist müssig, weil sie zu schnell persönlich wird….

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