Es ist gewiss keine Übertreibung, wenn man den RIM Blackberry Pearl als den bislang attraktivsten Blackberry bezeichnet. Der Pearl ist extrem schlank. Er misst gerade einmal 10,7 mal 5,1 mal 1,3 Zentimeter und wiegt 88 Gramm. Das Gehäuse kommt im Hochglanzlook in Schwarz und Chrom. Es erinnert etwas an das Motorola Slvr L7, lehnt sich aber mehr an Standardhandyformate an, was es für eine breitere Käuferschicht attraktiv macht als nur für Geschäftsleute. Dank der kompakten Bauform passt der Pearl ohne Probleme in jede Hand- oder Hosentasche, liegt aber beim Telefonieren dennoch solide und angenehm in der Hand.

Der Blackberry Pearl verfügt über ein 2,25 Zoll großes TFT-Display mit 65.000 Farben bei einer Auflösung von 240 mal 260 Pixeln. Wie bei RIM üblich handelt es sich nicht um einen Touchscreen. Das Display bietet eine scharfe, deutliche Darstellung mit lebhaften Farben und eignet sich sehr gut zum Anzeigen von E-Mail, Bildern und Websites. Außerdem gibt es einen Lichtsensor, so dass sich Bildschirm- und Tastaturbeleuchtung automatisch an die Umgebung anpassen, was im Test sogar bei direktem Sonnenlicht funktioniert. Man kann das Farbschema einstellen, die Dauer der Hintergrundbeleuchtung sowie Schriftart und -größe. Eine kleine LED oberhalb des Displays zeigt unterschiedliche Farben für unterschiedliche Statusanzeigen an: grün für Wireless-Betrieb, blau für Bluetooth, rot für neue Nachrichten und orange bei niedrigem Ladezustand des Akkus. Auch eine Stummschalttaste findet sich oben am Gerät.

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Der wie eine Perle aussehende Trackball ersetzt das Trackwheel früherer Blackberrys.

Direkt unterhalb des Displays findet sich der Grund für die Namensgebung dieses Blackberry: ein wie eine Perle aussehender Trackball. Er ermöglicht ein Scrollen in vier Richtungen. Durch Drücken kann man zudem Menüoptionen auswählen. Die Empfindlichkeit des Trackballs ist im Menü „Options, Screen/Keyboard“ einstellbar. Der Trackball ersetzt zusammen mit den benachbarten Menü- und Escape-Tasten das Trackwheel und die Escape-Taste, die bislang zur Standardausstattung von Blackberrys gehörten. Viele Blackberry-Nutzer, die sich an diese Bedienelemente gewöhnt hatten, werden sie an der rechten Seite vermissen – und mit ihnen die simple Bedienung. Zwar ermöglichen auch die neuen Bedienelemente das Navigieren mit nur einer Hand, aber auf gänzlich andere Weise und daher etwas gewöhnungsbedürftig. Der Trackball funktioniert immerhin sehr gut und macht nach der Umgewöhnung richtig Spaß.

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Lautstärkeregler und eine individuell belegbare Shortcut-Taste finden sich jetzt an der rechten Gehäuseseite.

Wegen der neuen Platzierung des Trackballs und der Escape-Taste finden sich Lautstärkeregler und eine individuell belegbare Shortcut-Taste jetzt an der rechten Gehäuseseite. Eine 2,5-mm-Buchse für ein Headset, ein Mini-USB-Anschluss sowie eine weitere vom Benutzer frei belegbare Shortcut-Taste sind an der linken Seite untergebracht. Standardmäßig dient die rechte Taste zur Aktivierung der Kamera, was recht bequem ist, besonders wenn man ein Bild im Querformat aufnehmen möchte, weil die Anordnung der Bedienelemente dann der einer normalen Digitalkamera entspricht. Das Objektiv des Pearl ist an der Geräterückseite untergebracht, zusammen mit einem Blitz und einem kleinen Spiegel für Selbstporträts.

Die Suretype-Tastatur war immer schon gewöhnungsbedürftig und konnte nie wirklich überzeugen. Diese modifizierte Tastatur hat ein traditionelles QWERTZ-Layout, aber jeder Taste sind zwei Buchstaben zugewiesen. Wenn man die ersten Buchstaben eines Wortes eintippt, präsentiert einem die Suretype-Technologie aufgrund des Kontexts eine Liste möglicher Buchstabenkombinationen oder Wörter. Das hört sich theoretisch pfiffig an, in der Praxis erweist sich die Technik jedoch als frustrierend langsam. Hat man ein paar Buchstaben eingetippt, muss erst zum korrekten Wort gescrollt und dieses ausgewählt werden.

Natürlich kommt ein so kompaktes Smartphone nicht ohne Kompromisse aus. Wenig Verständnis verdient allerdings, dass der Steckplatz für die Micro-SD-Karte hinter dem Akku platziert wurde. Es ist äußerst mühselig, jedes Mal erst den Akku herauszunehmen, wenn man die Speicherkarte wechseln möchte. Selbst Nokia, ein Hersteller, der für umständliches Design berüchtigt ist, hat es zumindest geschafft, dass der Akku nicht mehr entfernt werden muss, sondern nur noch die Abdeckung. Gut, der Pearl ist der Blackberry mit Erweiterungssteckplatz – einen solchen Patzer hätte man dennoch vermeiden können.

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Der neue Micro-SD-Steckplatz ist zwar eine willkommene Ergänzung, nur hätte RIM ihn nicht gerade hinter dem Akku unterbringen sollen.

Im Lieferumfang sind außerdem noch ein Ladegerät für unterwegs, ein Paar Ohrhörer, ein USB-Kabel und eine CD mit Software für den PC enthalten. Ein Gürteletui wird nicht mitgeliefert, weil RIM meint, für ein so schlankes Gerät benötige man keinen. Es gibt aber trotzdem Gürtelclips und Etuis als Zubehör zu kaufen.

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