Anti-RFID-Gerät warnt vor Datendieben

RFID-Guardian soll die Privatsphäre schützen

Der Wissenschaftler und bekennende RFID-Kritiker Andrew Tanenbaum von der Freien Universität Amsterdam hat im Rahmen eines Projektes mit Studenten ein Anti-RFID-Gerät entwickelt. Der RFID-Guardian, wie das Gerät heißt, überwacht das Umfeld des Benutzers und warnt in dem Fall, wenn jemand in der Nähe versucht, RFID-Chips auszulesen. Die erklärte Intention des Projekts ist es, Menschen vor einer Technologie zu schützen, die zwar weltweit immer höhere Akzeptanz findet, jedoch das Potenzial besitzt, den Anspruch von Konsumenten auf Datenschutz zu kompromittieren.

„Der RFID-Guardian ist ein Gerät von der Größe eines PDA, das piepst, sobald ein aktiver RFID-Scanner in der Nähe gefunden wird“, sagt Tanenbaum. „Die Industrie macht sich keine Gedanken darüber, ob via RFID-Tags in die Privatsphäre eingedrungen werden kann. Zudem plant die Europäische Zentralbank, Banknoten mit diesen Chips zu versehen“, kritisiert der Forscher. Somit könnten Kriminelle mit dieser Technik auf Beutesuche gehen. „Der Verbrecher geht die Straße entlang, sucht mit seinem RFID-Scanner nach prall gefüllte Geldbörsen und entscheidet sich dann für das lohnendste Ziel.“

Obwohl RFID-Tags nur geringe Datenmengen speichern können, soll es Tanenbaum kürzlich gelungen sein, einen Virus zu entwickeln, der über diese Chips eine Bedrohung für Server und Netzwerke darstellen kann. Vor allem Schadprogramme aus der Computerwelt, die einzelne Server durch eine Flut von Anfragen in die Knie zwingen, könnten auch für RFID-Chips gefährlich werden, hieß es. RFID-Phishing sei ebenfalls möglich.

In den kommenden Monaten wollen die Wissenschaftler das Anti-RFID-Gerät weiterentwickeln. Die Pläne sehen vor, dass bislang noch auftretende Fehler beseitigt werden und Verbindungen zwischen dem RFID-Guardian und den aufgespürten Scannern gesichert werden. In einigen Monaten soll das Gerät dann für einen kommerziellen Einsatz fit sein.

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Anti-RFID-Gerät warnt vor Datendieben

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  • Am 24. Juli 2006 um 12:41 von Besserwisser

    Geldscheinsicherheit "billiger" zu haben
    Mit Hilfe meines Ledergürtellochers stanze ich die Chips aus den Scheinen dann einfach aus und spüle sie das Klo herunter! Gültiges Zahlungsmittel sind sie dann immer noch! Auch gut wäre ein RFID-Sender, der die Chips mit 1-10 Watt "verschmort", das geht sicherlich schon in der Mikrowelle! Hat das schon mal jemand ausprobiert?

    • Am 24. August 2006 um 12:03 von fresch_heit

      AW: Geldscheinsicherheit "billiger" zu haben
      goolge doch einfach mal nach „RFID-Zapper“ …der ccc hat da ne schöne anleitung um die chips zu "schrotten"

      wenn ich einen neuen pass damit bekomm werd ich das teil auch deaktivieren… ich lass mich doch nicht überall überwachen.. und soll denen das auch noch bezahlen – no way! gegen so einen heftigen eingriff in meine privatsphäre hab ich schon was.

      microwelle würde zwar auch gehen aber da sollte der chip durchbrennen… wär nich so gut :)

      mfg fresch_heit

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