Wie die anderen Walkman-Telefone ist auch das Sony Ericsson W810i reichlich mit Multimedia-Funktionen ausgestattet, zunächst aber zu den grundlegenden Dingen: Das Telefonbuch fasst beeindruckende 1000 Kontakte, wobei jedem davon fünf Telefonnummern, Position und Firmenname, ein Geburtsdatum, Notizen sowie E-Mail-, Netz-, Berufs- und Privatadresse hinzugefügt werden können. Auf der SIM-Karte können weitere 250 Namen gespeichert werden. Die Kontakte können einer Anrufergruppe zugeordnet und zur Identifizierung mit Bildern oder einem von 23 polyphonen Klingeltönen versehen werden. Ein Vibrationsmodus, die Möglichkeit zum Tätigen von Konferenzanrufen, Sprachwahl und eine Freisprecheinrichtung (die nur im Gespräch zuschaltbar ist) runden die Anrufoptionen ab.

Zu den Organizer-Funktionen gehören ein Wecker, Kalender, Aufgabenliste, Notizen, ein Taschenrechner, eine Stoppuhr und die Code-Memo-Funktion, mit der man Passwörter und andere Sicherheitsinformationen speichern kann. Für diejenigen, die es Linda Tripp gleichtun möchten – die von ihr aufgezeichneten Telefongespräche spielten eine entscheidende Rolle im Lewinsky-Skandal -, gibt es eine Aufzeichnungsmöglichkeit für Sprachnotizen und Anrufe, die Aufnahmelänge wird nur durch den verfügbaren Speicherplatz begrenzt. Schließlich fungiert der Blitz der Kamera wie beim W600i gleichzeitig als Taschenlampe. Auch wenn man sich damit nicht bei Nacht durch die Wälder schlagen kann, ist das Licht hell genug, um in einem dunklen Raum seine Schlüssel zu finden. Alternativ kann das Licht auch SOS-Blinksignale senden.

Wer das W8100i gewerblich nutzt, sollte ebenfalls mit dem Angebot zufrieden sein. Es verfügt über volle Bluetooth-Funktionalität für Headsets und Datenübertragung, einen Infrarot-Anschluss, SMS und MMS, E-Mail-Unterstützung, eine Anschlussmöglichkeit für USB-Kabel zur Datenübertragungen und die Möglichkeit zum Abgleich von Kontaktdaten und anderen Informationen mit dem PC. Außer der Übertragung von Dateien oder dem Anschluss von Headsets ist es mit der Bluetooth-Funktion auch möglich, andere Bluetooth-Geräte fernzusteuern. Eine ungewöhnliche Funktion ist der News-Reader, mit dem man auf Nachrichten aus aller Welt zugreifen kann. Das Testgerät wurde inklusive Zugängen für BBC World News und Wired News geliefert, aber man kann auch noch andere Nachrichtenkanäle abonnieren, wenn man möchte. Das W810i erleichtert auch den Austausch von Kontaktdaten, da man damit elektronische Visitenkarten versenden kann.

Das Highlight des W810i sind natürlich seine Musikoptionen, wobei Funktionen, Steuerung und Benutzeroberfläche des Players dieselben sind, wie bei den anderen Walkman-Telefonen, jedoch insgesamt etwas gewöhnungsbedürftig anmuten. Wird der Player aufgerufen, gelangt man direkt in das Hauptmenü, wo die Musikstücke nach Interpret, Titel oder Abspielliste angeordnet werden können. Zu den Einstellungen gehören Zufallswiedergabe oder Dauerschleife von Alben beziehungsweise Songs, Sonys Megabass-Funktion, ein Equalizer und Stereo Widening.

Der Übergang zwischen Mobiltelefon und Musikabspielgerät ist nahtlos, da die Musikwiedergabe automatisch unterbrochen wird, wenn ein Anruf eingeht. Nach Gesprächsende drückt man einfach auf die Musiktaste und die Wiedergabe setzt dort wieder ein, wo sie unterbrochen wurde. Es gibt auch einen Flugzeugmodus, mit dem man bei abgeschalteten Telefonfunktionen auch im Flugzeug Musik hören kann. Außerdem kann man die Player-Darstellung minimieren, während man andere Funktionen verwendet. Auch hier müssen die Musikstücke mittels des mitgelieferten USB-Kabels und der Disc2phone-Software von einem PC heruntergeladen werden. Das W810i unterstützt keine Bluetooth-Stereoprofile, wobei Sony Ericsson verspricht dieses Problem bei zukünftigen Modellen zu beheben.

Sony Ericsson W810i
Die voll ausgestattete Kamera befindet sich genau über den Lautsprechern.

Die Speicherkapazität für Musik ist nur durch den verfügbaren Speicherplatz begrenzt, der interne Speicher hat jedoch nur eine Größe von 20 MByte – weniger als ein Multimedia-Telefon haben sollte und weniger als das W600i oder das W800i. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass dieser Speicherplatz auch mit anderen Anwendungen geteilt werden muss, der tatsächlich verfügbare Speicherplatz also noch kleiner ausfallen kann. Es ist also empfehlenswert, in einen Memory Stick zu investieren und sich so zusätzlichen Speicherplatz zu verschaffen. Das Testgerät war mit einer 512-MByte-Karte ausgestattet, es können aber auch die neuen 4-GByte-Memory-Sticks verwendet werden. Positiv hervorzuheben ist, dass man die auf der Speicherkarte und im internen Speicher befindlichen Dateien getrennt auflisten kann. Außerdem kann man auch Musikstücke als Klingeltöne verwenden. Songs können per E-Mail, MMS, Bluetooth oder über den Infrarot-Anschluss versandt werden. Auch ein UKW-Empfänger mit 20 Senderspeichern ist mit an Bord, wobei man hier allerdings das Headset ans Telefon angeschlossen haben muss (das als Antenne dient). Das Radio ist so einzustellen, dass es automatisch nach Sendern sucht, die ihren Namen digital per Radio Data System übertragen und dies speichert. Ferner ist das Radio auch als Wecker zu nutzen.

Sony Ericsson W810i
Die Bildqualität des W810i gefiel.

Obwohl es eine 2-Megapixel-Kamera besitzt, bietet das W810i nur drei Bildgrößen: 1632 mal 1224, 640 mal 480 und 160 mal 120 Pixel. Wie schon beim W800i wären hier mehr Bildgrößen willkommen gewesen. Die anderen Möglichkeiten fallen allerdings reichhaltig aus. Man hat die Wahl zwischen Normal, Panorama, Bilderrahmen und der Serienbildfunktion. Darüber hinaus bietet das Modell einen 4-fach Digitalzoom, Autofokus, Makroeinstellung für Nahaufnahmen, Nachtmodus, Blitz, Zeit- und Datumsstempel, Selbstauslöser, Schwarzweiß-, Negativ- und Solarisationseffekte, Weißabgleichseinstellungen, die Bildqualitätsstufen „Normal“ und „Fein“ sowie vier Auslösegeräusche, allerdings kann man den Ton nicht stumm schalten. Besonders positiv fiel auf, dass man das Zoom auch in der größten Auflösung verwenden kann.

Der MPEG-4-Videorekorder nimmt Filme mit Ton in jeder Länge auf, die der Arbeitsspeicher fassen kann. Man kann hier zwischen zwei Auflösungen wählen – 176 mal 144 und 128 mal 96 Pixel – und hat ähnliche Bearbeitungsoptionen wie im Fotomodus. Um dem Künstler, der in jedem steckt, noch mehr Möglichkeiten zu geben, kann man die Funktion Photo DJ aktivieren, mit der man den Bildern einen von sechs lustigen Rahmen verpassen, sie drehen und verschiedene Bildeffekte zum Einsatz bringen kann, darunter Helligkeit, Kontrast, Farbpalette und Zeichenwerkzeuge. Weitere Bearbeitungsmöglichkeiten für Bilder, Videos und Multimediadateien befinden sich auf der Software-CD, darunter Quicktime und die Adobe Photoshop Album Starter Edition. Wenn man mit den Bildern zufrieden ist, kann man sie im Telefon speichern oder an Freunde versenden. Die Fotoqualität ist für eine im Telefon integrierte Kamera ziemlich gut. Die Farben sind sauber abgegrenzt und die Bilder schärfer als die anderer Geräte. Die Videos präsentieren sich jedoch ruckelig und verpixelt.

Das W810i ist mit einer Vielzahl verschiedener Themen, Hintergrundbilder und Bildschirmschoner seinen eigenen Wünschen anzupassen. Wie immer kann man mittels des WAP-2.0-Browsers weitere Software und Klingeltöne von Sony Ericsson herunterladen. Alternativ ist es auch möglich das auf dem Telefon installierte Programm Music DJ zu verwenden, um eigene Klingeltöne zu komponieren. Für Spiele-Fans gibt es zwei Java (J2ME)-Spiele, Quadrapop und JC Does Texas, wobei auch hier weitere Titel zum Kauf angeboten werden. Schade ist allerdings, dass das W810i nicht dieselbe Spielesteuerung hat wie das W600i.

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