Windows Genuine Advantage telefoniert nach Hause

Microsoft räumt Fehler in der Kommunikation ein

Microsofts Anti-Piraterie-Tool Windows Genuine Advantage nimmt täglich Kontakt zu den Servern des Unternehmens auf. Die Redmonder widersprachen allerdings der Darstellung, es handle sich dabei um Spyware.

„Das WGA Notifications Program prüft serverseitig eine Konfiguration, um nachzusehen, ob WGA laufen soll oder nicht“, so ein Vertreter von Microsoft in einer E-Mail. Man habe als Teil des Pilotprogramms die Möglichkeit, die Software abzuschalten, falls dies notwendig sei. Es würden keine aussagekräftigen Daten gesendet.

Die Bürgerrechtsaktivistin Lauren Weinstein kritisierte Windows Genuine Advantage in einem Blog-Posting. Man könne sich darüber streiten, ob es sich um Spyware handelt oder nicht. Die Frage sei, ob der Sachverhalt richtig kommuniziert wurde. Sie weist darauf hin, dass Microsoft auf jeden Fall die IP-Adresse des Anwenders erhält.

Die Redmonder räumten ein, nicht genügend Informationen über die Funktionsweise des Tools herausgegeben zu haben. Es handle sich nicht um Spyware, da es nicht ohne die Einwilligung des Nutzers installiert werde.

Windows Genuine Advantage prüft, ob ein installiertes Windows korrekt lizenziert ist. Damit sollen Raubkopierer und Produktpiraten aufgespürt werden. Viele Zusatztools von Microsoft können zwischenzeitlich nur noch heruntergeladen und installiert werden, wenn dieser Test positiv ausfällt.

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2 Kommentare zu Windows Genuine Advantage telefoniert nach Hause

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  • Am 28. Juni 2006 um 22:19 von ms_license

    Keine legale Lizenz = nur ein Kavaliersdelikt…?
    Seit Jahren arbeite ich ausschließlich im kommerziellen Bereich Microsoft-Lizenzen vom Boxprodukt bis hin zu den Schwerpunkten der großen Volumenverträgen "Select bzw. Enterprise Agreement".
    Nur ein kleiner Teil der Unternehmen ist lizenztechnisch "so gut wie sauber" da es leider unwahrscheinlich ist, auf den Punkt genau 100%ig richtig lizensiert zu sein.
    (haben Sie mal i.M. 200 Seiten aus den Verträgen, Productlist und Produkt-Nutzungsrechten sekündlich aktuell parat).
    Aber ich mag diese Unternehmen mal hier ausdrücklich loben, da es viel Zeit, Geld, geeignetes Personal! und geänderte Unternehmensprozesse auf Dauer verlangt.
    Diese "Guten" sollte Microsoft viel mehr belohnen.
    Dem gegenüber steht der Großteil der Unternehmen, die durch alle Strucktur-Ebenen der Meinung waren und sind, dass es immer noch ein "Kavaliersdelikt" ist.
    Ich habe in den Jahren tausende von "Ausreden" gehört,
    warum man nichts gegen "falsche Lizensierung" unternimmt
    …Einkauf und IT-Leitung müsste dann ja ihr eigenes Fehlverhalten erklären….
    Neben der bekannten und häufigen Unterlizensierung gibt es komischerweise erstaunlich viele Überlizensierungen ! Bei einer immer häufiger auftretenden Auditierung durch Microsoft/KPMG wird den Chefs dann mal schnell bewußt, dass Nachlizensierung kurzfristig viel Geld kosten wird, aber auch, dass Überlizensierung der Firma schon längst (mehr?) Geld gekostet hatte…..
    Abhilfe schafft nur die saubere Beratung zum passende Vertrag zur passenden IT-Ausrichtung. Mit „SoftwareAssetManagment = SAM“ hilft Microsoft mit seinen Partnern den Unternehmen auf die Sprünge und am Ende kann man sich um ein Jahres-Zertifikat bemühen, welches sogar positive Auswirkungen bei ihrem „Banker“ hat….Basel II läst grüßen…..

    Und für die jetzt „Neunmalklugen“ : Unterlizensierung bedeutet für das Finanzamt ( anonyme Anzeige!) unterschlagene Umsatzsteuer und es gibt immer mehr Beamte die durch ein Zwangs-Audit zusätzliche Gelder eintreiben und so die Karriere-Leiter hochklettern wollen.
    Sorry für den langen Text, aber ich habe mich noch kurz gehalten…..

  • Am 13. Dezember 2007 um 9:26 von lizensierter User

    keine spyware?
    Das Microsoft Servicedownloads nur noch authentifizierten Produktnutzern zu Verfügung stellt ist absolut legitim. Das dafür benötigte Daten übertragen werden müssen ist auch verständlich.
    Allerdings finde ich die Aussage seitens Microsoft schon bemerkenswert, dass es sich um keine Spyware handelt, weil der Nutzer der Installation zugestimmt hat. Einer täglichen Übertragung von Daten zu Microsoft hat der Nutzer aber nicht explizit zugestimmt. Dazu kommt noch die Ungeweissheit welche Daten übertragen werden. Wenn Microsoft ausschliesslich nicht-personalisierte Informationen zur Überprüfung der Produktauthentizität übertragen würde, könnte Microsoft den Nutzer auch darüber in Kenntnis setzten. Warum das nicht in adequater Form geschiet ist mir ein Rätsel.
    Solange nicht klar ist welche Daten übertragen werden handelt es sich beim MS WGA um Spyware und einen klaren Verstoß gegen die informationelle Selbstbestimmung. Warum wird von den Behörden nicht auch dagegen ermittelt?

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