Windows auf dem Mac: Boot Camp machts möglich

ZDNet.de hat das Tool mit einem Mac Mini ausprobiert. Für einen ersten Test mit Boot Camp muss die Firmware des Mac und das Betriebssystem auf die neueste Version aktualisiert werden.

Systemvoraussetzung

  • Mac-System mit Intel-CPU, Tastatur und Maus oder Trackpad
  • Mac OS X 10.4.6 oder neuer
  • Neueste Firmware
  • 10 GByte freier Speicherplatz
  • Leerer CD- oder DVD-Rohling
  • Installations-CD von Windows XP Professional oder Home Edition mit Service Pack 2

Boot Camp wird auf der Apple-Site zum Download angeboten. Das Tool ist relativ klein, aber wegen der vielen Treiber für Windows summiert sich der Download auf 83 MByte. Boot Camp sorgt dafür, dass eine eingelegte Windows-CD trotz des bei den neuen Macs verwendeten Extensible Firmware Interface (EFI) starten kann. Erst Windows Vista kommt mit dem neuen Bios-Standard zurecht.

Die Prozedur umfasst vier wesentliche Schritte. Zunächst wird eine CD mit den Mac-Treibern für Windows gebrannt, dann wird die für Windows nötige Partition auf der Festplatte angelegt und anschließend Windows auf Partition C: installiert. Windows muss hierfür auf einer CD mit integriertem SP2 vorliegen. Windows XP Media Center Edition, das auf zwei CDs ausgeliefert wird, kann man derzeit noch nicht fehlerfrei installieren. Das hat einen einfachen Grund: Ein Wechsel der Installations-CD wird noch nicht unterstützt. Der Mac Mini verfügt zudem nicht über einen manuellen CD-Auswurf, sodass ein Wechsel der CD während der Windows-Installation gar nicht möglich ist. Dieses Problem lässt sich nicht dadurch umgehen, dass man nach erfolgter Windows-Installation ein Festplatten-basiertes Windows-Setup durchführt. Dies gelingt nicht, da die Festplatte mit dieser Installations-Variante nicht erkannt wird. Es ist also zwingend nötig, das Windows-Setup über CD durchzuführen. Nach dem Start von Windows müssen dann noch die Treiber von der zuvor erstellten CD aufgespielt werden.

Nach der Installation von Windows startet der Mac automatisch das Microsoft-Betriebssystem. Das lässt sich über das Programm Startvolume, das sowohl unter Mac OS X (Systemeinstellungen) als auch unter Windows (Systemsteuerung) verfügbar ist, wieder ändern. Allerdings kann man auch während des Rechnerstarts das jeweilige Betriebsystem starten. Hierzu muss man die Alt-Taste solange drücken, bis ein grafisches Auswahlmenü mit zwei abgebildeten Festplatten (Macintosh HD und Windows) erscheint. Mit zwei Mausklicks auf die jeweilige Festplatte wird das entsprechende Betriebssystem gestartet.

Problem mit @-Zeichen

Sofern eine Apple-Tastatur verwendet wird, muss man einige Einschränkungen unter Windows in Kauf nehmen. So wird mancher Mac-User das @-Zeichen vergeblich suchen. Anders, als es das Layout der Mac-Tastatur vorgibt, erhält man das für E-Mail-Adressen wichtige Zeichen nicht durch die Kombination alt+L , sondern, wie auf der PC-Tastatur, mit rechter alt- und Q-Taste.

Das Erstellen von Bildschirmfotos unter Windows mit der Tastenkombination alt + Druck oder Druck funktioniert nicht mit der Apple-Tastatur. Für Screenshots muss man daher auf die unter Windows zur Verfügung stehende Bildschirm-Tastatur zurückgreifen (Programme/Zubehör/ Eingabehilfen). Stattdessen kann man andere Tastenfunktionen nützen: So ist es beispielsweise möglich, die CD über eine durch ein Symbol gekennzeichnete Taste auszuwerfen. Auch Tasten zur Regelung der Lautstärke bietet die Apple-Tastatur.

Weitere Besonderheiten und Einschränkungen im Umgang mit Windows auf dem Mac listet Apple auf der Info-Site von Boot Camp auf.

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ZDNet.de Redaktion

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