Windows auf dem Mac: Boot Camp machts möglich

Mit Boot Camp hat Apple ein Tool vorgestellt, das die Installation von Windows auch auf Macs mit Intel-CPU ermöglicht. Ein erster Test mit dem Mac Mini zeigt, wie die Software funktioniert und auf was man achten sollte.

Apple mutet seinen treuen Fans derzeit einiges zu. Nicht nur, dass der Nischenanbieter zum Jahresanfang mit der Umstellung seiner Plattform von Power-PC-Prozessoren auf die einst geschmähten Intel-CPUs begonnen hat – inzwischen sind mehrere Mac-Systeme mit Intel-Core-Duo-Prozessoren verfügbar: der Mac Mini, der Imac und das Notebook Macbook Pro. Jetzt erlaubt Apple auch noch offiziell die Installation von Windows auf den edlen Mac-Systemen.

Für einige Mac-Enthusiasten geht dies zu weit. Konnte man sich mit der Umstellung auf die Intel-Technik noch anfreunden – schließlich sind die Intel-Prozessoren viel schneller als die angestaubten Power-PC-Chips -, sieht es bei der Installation von Windows auf dem Mac anders aus. Archibald Horlitz, der Geschäftsführer von Gravis, dem größten Apple-Händler in Deutschland, erklärte in einem Interview mit Spiegel-Online, dass er Magenprobleme bekomme bei dem Gedanken, Windows auf einem Mac zu installieren. Viele andere Mac-Anhänger sehen sogar schon das Ende von Mac OS voraus.

» Wir denken, dass Boot Camp es für Windows-Anwender noch verlockender machen wird, auf den Mac zu wechseln. «
Philip Schiller, Vice President Worldwide Product Marketing von Apple

Dabei ist das Apple-Tool Boot Camp, welches die Installation von Windows auf dem Mac ermöglicht, sicher nicht dafür gedacht, die Mac-Fans auf Windows umzustimmen. Auf diese Idee dürfte auch kein Mensch kommen, der jemals mit Mac OS gearbeitet hat. Vielmehr geht es darum, umstiegswillige Windows-Nutzer an den Mac heranzuführen. Schließlich gibt es für Windows deutlich mehr Programme als für Mac OS. Und einige dieser Programme, die nach derzeitigem Stand auf absehbare Zeit nicht für die Mac-Plattform verfügbar sein werden, wollen die Windows-Anwender weiter nutzen können. Somit ist die Vorstellung von Boot Camp kein Sündenfall, sondern ein genialer Marketing-Coup, der eher Dell und Konsorten Magenprobleme bereiten sollte als dem Geschäftsführer von Gravis, der sich gerade über ein 22-prozentigen Umsatzanstieg im ersten Quartal 2006 erfreut.

Noch ist Boot Camp nur als Testversion erhältlich. Erst mit der für den Sommer 2006 erwarteten Mac-OS-Version Leopard wird das Tool integrativer Bestandteil von Mac OS.

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