Sipgate-Chef im Interview: Tim Mois fehlen noch die Telefone

ZDNet: Durch VoIP-Router oder DSL-Modems mit entsprechender Funktionalität hat sich VoIP vom Rechner befreit. Die Nutzung unterscheidet quasi nicht mehr vom normalen Telefon. Wo geht die technische Entwicklung Ihrer Ansicht nach hin, was ist die nächste große Innovation?

Mois: Schwerpunkte sind hier die Vereinfachung der Konfiguration in Richtung Plug and Play sowie die Integration von mehreren Funktionen in einen Sipgate-Account. Ein weiterer Punkt ist die Anbindung mehrerer Endgeräte, deren Merkmale über den Account konfiguriert werden können. Zudem wird mittelfristig die Verbesserung der Sprachqualität ein starkes Thema sein. So sind über VoIP relativ einfach Telefonate in CD-Qualität möglich. Das einzige, was heute noch fehlt, sind entsprechende Telefone.

ZDNet: Erfahrungsgemäß ist VoIP noch nicht so ausfallsicher wie die klassische Festnetztelefonie. Welche Maßnahmen trifft Sipgate gegen technische Ausfälle und Angriffe von Hackern?

Mois: Sipgate baut sein Netz kontinuierlich aus. So haben wir heute bereits einen IP-Backbone, der von Wien bis London reicht und eine sehr hohe Verfügbarkeit garantiert. Dennoch gibt es im Internet manchmal unvorhergesehene Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben, wie ein Ausfall des Internet-Providers des Kunden.

ZDNet: Mit Sipgate Crypto haben sie als einer der wenigen VoIP-Provider eine Verschlüsselung angekündigt. Wo sehen Sie derzeit die größten Sicherheitsrisiken beim Einsatz von VoIP? An welche Kundengruppe richtet sich der Dienst hauptsächlich?

Mois: Der Dienst ist besonders für Kunden interessant, die innerhalb eines LAN-Netzwerkes mit anderen Teilnehmern verbunden sind. Mit einem Sniffer oder Tracer können hier die Telefonate abgehört werden. Das gilt insbesondere für Bürogemeinschaften, Firmennetzwerke, Studentenwohnheime oder Nachbarn, die sich einen DSL-Anschluss teilen. Kunden, deren Fritzbox direkt mit dem DSL-Anschluss verbunden ist, sind nicht gefährdet – und damit die überwiegende Mehrheit der Privatkunden.

ZDNet: Wann soll das Produkt auf den Markt kommen?

Mois: Wir sind derzeit in der Testphase. Der Start ist für die kommenden Wochen geplant.

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