Ruby on Rails: Wie wichtig es ist, 1.0 zu sein

ZDNet: In welchem Maß ist Leistung immer noch ein Problem bei Rails? Sehen Sie das als fortlaufendes Problem oder nur als temporäres Problem vor Version 1.0?

Heinemeier Hansson: Für die große Mehrzahl der Anwendungen ist Rails mehr als schnell genug. Wir haben Anwendungen in Rails, die Millionen von täglichen dynamischen Anfragen auf recht normaler Hardware handhaben. Rails lässt sich einfach fantastische gut skalieren.

Und seit den frühen Tagen hatten wir die wertvolle Hilfe von Leistungsfachleuten wie Stefan Kaes, der Dinge immens verbessert hat. Heute ist es für viele Leute nicht mehr als Problem zu erkennen.

ZDNet: Wie war die Reaktion auf Release 1.0? Es war als eine Art Qualitätssiegel gedacht. Haben Sie festgestellt, dass Menschen wegen der Bezeichnung 1.0 Interesse zeigten?

Heinemeier Hansson: Mit Sicherheit. Rails 1.0 ist viel einfacher an Management und Kunden zu verkaufen als es bei Rails 0.14.3 der Fall war. Das ist zwar in technischer Hinsicht völlig sinnlos, aber Wahrnehmung ist Wahrheit. Wir haben also sicher Menschen gesehen, die beeindruckt waren, endlich die Version 1.0 auf dem Markt zu sehen. Um die Wahrheit zu sagen, wir hätten das längst erkennen sollen und Version 1.0 schon vor einem Jahr freigeben sollen. Dann könnte jetzt schon Rails 2.0 herauskommen und das hätte der Wahrnehmung noch mehr geholfen.

Können Sie uns etwas über kommende Funktionen erzählen, zum Beispiel Switchtower und The Conductor? Werden diese Teil von 1.1 sein?

Heinemeier Hansson: Die Entwicklung von Rails verlangsamt sich in gewisser Weise selbst. Wir sind in der Nähe des Limits dessen, was die meisten Menschen brauchen, unterhalb der Infrastrukturschneide mit Rails. Statt also alles bis zum „Geht-nicht-mehr“ zu verschönern, haben wir unsere Aufmerksamkeit den Werkzeugen zugewandt, die einen Rails-Ansatz an das Gedankengut in anderen Bereichen als nur dem Framework unterstützen können.

Das erste Beispiel dafür ist Switchtower. Es wurde von meinem Kollegen, dem 37signals-Programmierer Jamis Buck erzeugt, um uns bei der Verwaltung des Einsatzes von Basecamp, Backpack und unseren anderen Anwendungen zu helfen, sobald wir von einer Einzelservereinrichtung auf einen 10-Server-Cluster gewechselt sind. Es umfasst den Vorgang, bei dem neue Versionen einer Anwendung live geschaltet werden, ohne auch nur eine Anforderung im Prozess zu verlieren und ohne Auszeiten bei den meisten Vorgängen.

Switchtower ermöglicht uns also, 10mal täglich eine neue Version von Basecamp hochzuladen, ohne dass die Benutzer dies merken, außer wenn ihnen die neuen Funktionen und die behobenen Bugs auffallen. Dies spielt eine unglaublich große Rolle dabei, nicht den Verstand zu verlieren, wenn die Anwendung aus ihrem ersten Kästchen herauswächst und man sich vergrößern muss.

Der Conductor ist das nächste Tool, an dem wir schon ein wenig gearbeitet haben. Es ist ein Tool, mit der man Anwendungen besser entwickeln kann. Viel mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Wir werden dieses Programm schon bald umgesetzt haben.

ZDNet: Welchen Zeitrahmen sollten wir bei 1.1 denn so im Kopf haben?

Heinemeier Hansson: Rails 1.1 soll demnächst herauskommen, wann auch immer das dann letztendlich ist.

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