Multimedia am Handy bleibt Nischenprodukt

70 Prozent haben kein Interesse an mobilem TV

Glaubt man einer US-Studie, wird der große Boom von mobilen Multimedia-Diensten in den nächsten Jahren ausbleiben. 70 Prozent der US-User haben kein Interesse an Musik am Handy, ebenso viele pfeifen auf Fernsehen für Unterwegs, so das Ergebnis der Umfrage von RBC Capital Partners. Die Mobilfunker müssten sich noch einige Jahre gedulden, bis mobile Unterhaltung zum Massengeschäft wird, prognostiziert das Marktforschungsinstitut. Bislang besitzt die Mehrheit der Handy-User nicht einmal ein Gerät der dritten Generation, mit dem man Fernsehen oder Musik hören kann.

Laut RBC könnten Multimediadienste zu einer Enttäuschung für Netzbetreiber und Handyhersteller werden. Im Juli des vergangenen Jahres ist eine Studie des Marktforschungsunternehmens Yankee Group zu ähnlichen Resultaten gekommen. Linda Barrabee, Analystin der Yankee Group meint, dass sich die meisten Handy-Benutzer nichts unter TV am Handy und Co. vorstellen könnten. „Derzeit verwendet nur eine Minderheit 3G-kompartible Handys. Die User müssten die Dienste erst kennen lernen, um zu beurteilen ob sie ihr Mobiltelefon für TV und Musik nutzen wollen“, so Barrabee.

Hoffnungsträger der Mobilfunker sind Menschen unter 24 Jahren. In den USA fällt rund jeder Fünfte Handy-Kunde in die Zielgruppe der „Early Adopters“, die SMS, Klingelton-Downloads und andere Spielereien am Mobiltelefon am liebsten nutzen. Die Analysten von RBC erwarten, dass sich mobile Dienste mit der Zeit auch bei anderen Zielgruppen durchsetzen werden. Derzeit fühlt sich fast die Hälfte der Befragten vom Angebot verwirrt. 48 Prozent haben angegeben, dass die rasante Entwicklung der Technologien sie davon abhalte, in High End-Geräte zu investieren, da diese ohnehin bald veraltet wären. Primäres Kriterium für oder gegen ein neues Gerät sei laut der Studie der Preis.

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3 Kommentare zu Multimedia am Handy bleibt Nischenprodukt

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  • Am 6. März 2006 um 14:02 von Peter S

    Immer wieder was Neues
    der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf.
    Was heute fehlt in der Schnelllebigkeit, ist ein "Vertrauen in den Wert der Produkte für das Geld was man ausgibt.

    Man schaue doch mal zurück (in die nicht bessere Zeit, was die Technik an sich angeht)
    Die Compactkassette kam 1963 auf den Markt. Sie war mit kleinen Schritten verbessert gut 40 Jahre auf dem Markt und vor allem kompatibel.
    Bei der VHS waren es gut 25 Jahre und VCC 2000 und Betamax starben mangels Akzeptanz.
    Von der beschreibbaren CD zur DVD waren es für den Massenmarkt gerade mal 5-6 Jahre, DVD auf Blue Ray oder HDTV gute 3.
    Und von analoger Fotografie brauchen wir erst gar nicht zu digitalen zu wechseln. Das ist der Horror. Meine Canon G5 von 2003 (800 €) ist heute keine 300 Wert. Auch ein Verlust von 10 €/im Monat. Meine Spiegelreflex Oly OM2 hatte ich 13 Jahre (77-90) und dann war sie immer noch die Hälfte wert Autofocus), denn sie war, kaum verändert neu noch zu kaufen.

    Ein guter Cassettenrecoder kostete in den 80ern vielleicht 600 DM, heute 300 € und war für 8-10 Jahre und länger zu verwenden. Dh die Kosten betrugen auf diese Zeit 1-2 € im Monat. Heute kauf ich mir einen PC für 1000 € und nach 4-5 Jahren ist der möglicherweise nicht mehr kompatibel, von ständigen Updatekosten mal abgesehen, sind dies 15-20 € im Monat.
    Die tatsächlichne Kosten um den Computer sind mit "Dies mal Neu und das mal hinzu" weitaus höher.
    Dazu kommt Kamera, Handy, im Auto Extras ,die es früher nicht gab, man aber heute haben muss oder eh bezahlt weil serienmäßig eingebaut. Ein Golf in der Basisaustattung von 1975 kostete warscheinlich heute auch nur 9000 statt 14000.

    Das macht kein Kunde mit.
    Die Manager, die da solche Marketingentscheidungn treffen, habe wohl den Boden unter den Füssen verloren, was Normalverdiener so im Monat für die Spielereien übrig haben.
    So viel Geld ist nicht unter den Menschen, die mit Familie und Anderem, die Jüngeren müssen noch zusätzlich ihre eigene Renten aufbringen, rechnen müssen.

    Denken die eigentlich mal darüber nach, dass man mit dem ständigen Neu und dann noch nur ja nicht was Einheitliches eine Geldvernichtungsmachinerie erzeugt und dass das Geld nicht da ist.
    Und dann Jammern über Kaufzurückhaltung!!!!.
    Mag vielleicht allein mit der Meinung stehen, bin sicher nicht technikfeindlich, behaupte aber:
    E s i s t z u v i e l d a , von Dingen die man eigentlich nicht braucht.
    Siehe Handymarkt.
    Allein Nokia hat 56 verschiedene Modelle in der Übersicht. Alle sind zum Telfonieren und der Rest an Funktionen wird kaum gebraucht. (:|)????
    Man solle sich doch nur mal vorstellen, man hätte in Deuschland nicht die Handysubvention. Wer hat dann alle 2 Jahre 300-400 Euro für ein Handy übrig, das nicht besser telefoniert, als der Vorgänger. Das einzig sinvolle für den Kunden, er bekommt zum Subventionspreis für 1-50 Euro, eine neue BATTERIE, welche sonst in Kürze selber teurer zu bezahlen wäre.

    Der Kunde ist nicht so dumm und er kann es auch nicht bezahlen, zumindest in der Menge und in den Zyklen, wie die Produkte auf den Marke kommen.
    Technischer Forschritt muss sein, keine Frage. Aber die Produkte brauchen auch einen Gebrauchswert zum Kaufwert bzw. zur Kaufkraft.

    • Am 6. März 2006 um 21:52 von Michael A.

      AW: Immer wieder was Neues
      Der Kommentar trifft’s auf den Punkt!
      Bin normalerweise ein Technik-Fan, aber die Unübersichtlichkeit der Produktpaletten hat mich schon öfters vom Kauf eines Gerätes abgehalten.
      Außerdem sind mir die Halbwertzeiten heutiger Produkte einfach zu kurz.

    • Am 7. März 2006 um 9:37 von Holger S.

      Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen! so ist es

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