James Gosling über Java: „Manchmal muss man aussortieren“

ZDNet: In der letzten Zeit war das Interesse an LAMP (einer Softwarekombination von Linux, Apache, MySQL und Perl oder PHP oder Python) als Entwicklungsplattform sehr groß, während es vor nur wenigen Jahren noch geheißen hatte, dass es hauptsächlich zwei Plattformen gebe: J2EE und .NET von Microsoft. Ist LAMP zu einer guten Alternative zum Angebot in der Java-Welt geworden?

Gosling: LAMP ist mit Sicherheit eine gute Alternative, und Java funktioniert perfekt im Umfeld von Linux, Apache, MySQL und PHP. Java passt sogar sehr gut in diesen Mix und wird darin auch ziemlich regelmäßig verwendet.

Theoretisch bin ich sonst ein ziemlich großer Anhänger eines breit gefächerten Marktangebots. Eigentlich kann ich selbst keine großen Unterschiede dort feststellen.

ZDNet: Es hört sich nicht so an, als ob Sie sich Sorgen über das Erscheinen von Dingen wie Ruby on Rails oder einer stärkeren Nutzung von PHP oder LAMP machen. Diese sind zwar nicht Java an sich, Sie scheinen aber keine Einwände dagegen zu haben.

Gosling: Ich finde sie sogar gut. Und sie funktionieren zudem alle miteinander. Ganz besonders, wenn man sich die verschiedenen Varianten von Ruby betrachtet – da gibt es zum Beispiel „J/Ruby“, eine Ruby-Implementation auf der JVM (Java Virtual Machine). Das ist eigentlich ganz schön fortschrittlich: Es gibt da tolle Sachen. Was aber die Skripter anbelangt, so sind sie mir im Schnitt einfach nicht verrückt genug.

ZDNet: Was meinen Sie damit?

Gosling: Nun, wenn man sich die Skripte ansieht, sehen doch viele irgendwie wie Java-Programme aus.

ZDNet: Soll das also heißen, dass, wenn man schon etwas anderes tut, sich das dann auch wirklich vom bisherigen Java-Angebot unterscheiden sollte?

Gosling: Ich glaube, dass es hier große Freiräume gibt, um etwas wirklich Innovatives und Interessantes zu tun, doch meine ich, dass hier alle Bemühungen nur an der Oberfläche bleiben.

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