SAPs neue Mittelstandsstrategie mit Diskussionsbedarf

ZDNet: Bedeutet ihr hybrides Konzept, dass der Mittelstand sowohl von SAP als auch dem Partner bedient wird?

Naunin: Ja. Unternehmen zwischen 20 und 500 Millionen werden künftig von der SAP-Vertriebsmannschaft, dem Partner sowie von beiden gemeinsam angegangen.
Früher lag die Grenze bei 130 Millionen Euro und Unternehmen in diesem Segment wurden lediglich aus dem Partner-Channel adressiert. Um Betriebe, die weniger als 20 Millionen Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaften, kümmert sich weiterhin ausschließlich der Partnervertrieb.

ZDNet: Mit diesem Modell scheint im mittleren Mittelstand Streit vorprogrammiert. Wie wollen Sie da Überschneidungen und Gebietskonflikte verhindern?

Naunin: Zugegeben, der Steuerungsaufwand für uns steigt. Gebietsschutz darf es laut Wettbewerbsrecht jedoch nicht geben. Wir werden uns mit unseren Partnern lediglich darüber verständigen, welche Branchenlösungen er künftig liefert und ihn unterstützen, seine Expertise in den definierten Fokus-Branchensegmenten auszubauen. Wir haben das Ziel, mit dem Hybridmodell einerseits mehr spezifische Lösungen anzubieten und andererseits diese auch besser auf den Bedarf zuzuschneiden und sie dadurch rascher einführen zu können.

ZDNet: Wie wollen Sie potenziellem Streit mit Partnern aus dem Weg gehen?

Naunin: Ohne unsere Partner geht es nicht. Wir brauchen ihre Expertise, ihre Branchenkenntnisse und ihren Zugang zum Markt. Wir können es uns nicht erlauben, dass die Partner das Gefühl haben, SAP betreibt eine Marktoptimierung im eigenen Interesse und lässt ihnen nicht die Möglichkeit, sich in diesem Markt zu entwickeln. Wenn wir allerdings feststellen, dass eine Partnerlösung in einem vertikalen Bereich nicht so qualifiziert ist, um damit im Mittelstand erfolgreich zu sein, müssen wir darüber reden und unser Know-how mit einbringen.

Auch Konflikten innerhalb unserer eigenen Belegschaft beugen wir vor: So werden unsere Mitarbeiter so bezahlt, dass es keine Rolle spielt wo der Umsatz erzielt wird, ob selbst oder über den Partner. Dadurch motivieren wir unsere Mitarbeiter und steigern ihre Vertriebsproduktivität indem sie angehalten sind, den Partner mit einzusetzen.

Themenseiten: IT-Business, Mittelstand, SAP, Strategien

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4 Kommentare zu SAPs neue Mittelstandsstrategie mit Diskussionsbedarf

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  • Am 12. Juli 2006 um 14:33 von Frank Paulick

    SAP Business One auf Linux
    Hallo,

    können Sie mir einen Ansprechpartner nennen, wo man SAP Business One auf Linux herbekommt ?

    Mit freundlichem Gruß
    Frank Paulick

    • Am 14. Mai 2008 um 13:29 von Hans-Ulrich Jetter, Dipl.-Ing.(FH)

      AW: SAP Business One auf Linux
      Nehmen wir Herrn Naunin beim Wort "Sollte die Nachfrage wachsen, können wir die Lösung auf Linux problemlos anbieten". Die Nachfrage nach Business One auf Linux will ich hiermit steigern – auch ich würde lieber heute noch als erst morgen auf Linux umstellen und die derzeit aktuelle Microsoft Plattform abschaffen.

  • Am 16. November 2008 um 10:08 von Werner Jung

    Business One auf Linux
    Ich kann Herrn Jetter nur dabei bestärken. Windows ist und bleibt ein PC Betriebssystem und ist für einen Server überfordert.

    Solange es keine Option für Linux gibt machen wir auch keinen Wartungsvertrag.

  • Am 16. November 2008 um 10:17 von Werner Jung

    Kosten der SAP Business One Einführung
    Solage SAP mit Partnern arbeitet, welche meinen sie müssten horrende Stundensätze verlangen, nur weil SAP draufsteht, ist diese Software zum Scheitern am Markt verurteilt.

    Wir haben jegliche Weiterentwicklung auf Basis von Business One abgebrochen. Wir geben uns damit zufrieden, dass die Auftragsabwicklung und das Finanzwesen einigermassen funktioniert.
    Die Reports sind in der vorhandenen Form leider überhaupt nicht zu gebrauchen. Wir haben uns deshalb unsereren eigenen Crystal Reports und SQL Experten zugezogen – für weniger als die Hälfte der Kosten und mit bedeutend besseren Resultaten.

    Gibt es eine Business One User Group?

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