Freenet bietet Deutscher Telekom Hilfe an

Internet-Dienst will in Glasfasernetz investieren

Nachdem United Internet der Deutschen Telekom angeboten hat, in den Ausbau des Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes mit zu investieren, will nun auch der Internet-Zugangsdienst Freenet das Projekt unterstützen. „Entsprechend unseres Marktanteils ist Freenet bereit, sich mit rund 200 Millionen Euro an den Investitionskosten zu beteiligen“, erklärte der Freenet-Vorstandsvorsitzende Eckhard Spoerr gegenüber der FAZ. Allerdings gehe er davon aus, dass die Telekom das Angebot ablehnen werde.

Die Deutsche Telekom reagiert bisher zurückhaltend. Sowohl das Interesse von United Internet, als auch jenes von Freenet wird vom Telefonkonzern eher kritisch betrachtet. United Internet hatte rund 500 Millionen Euro für die Beteiligung an dem Projekt geboten. Von Ralph Dommermuth, Chef des Internetdienstes, hieß es: „Wir sind bereit, einen langfristigen Vertrag mit der Telekom über den Zugang zum VDSL-Netz abzuschließen.“ Doch solange kein formelles Angebot, sondern nur mündliche Offerte im Raum stünden, könne die Telekom dies nicht bewerten, so ein Sprecher der Telefongesellschaft. Ob der Konzern grundsätzlich bereit wäre, Drittanbieter an dem Ausbau des Glasfasernetzes zu beteiligen, blieb vorerst offen.

Die Deutsche Telekom plant in einem Drei-Milliarden-Euro-Projekt das Kupferkabelnetz in den 50 größten Städten auszubauen. Dadurch sollen Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich werden. Das Unternehmen will das Netz in der Zukunft gerne exklusiv nutzen und der Konkurrenz den Zugang versagen, was diese in Ärger versetzt. In der Branche sprechen viele bereits davon, dass die Offerte von United Internet eine Finte sein könnte, um die Telekom in eine Defensivstellung zu manövrieren.

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1 Kommentar zu Freenet bietet Deutscher Telekom Hilfe an

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  • Am 16. Januar 2006 um 8:57 von Gustav Grewe

    Kluger Schachzug von Freenet
    Die Deutsche Telekom wird im Rahmen der Angebote von United Internet und jetzt auch von Freenet kaum für eine unregulierte "Investitions-Schonzeit" plädieren können.

    Das bedeutet für den Verbraucher eine geringere Zeit im Teilnehmer-Wartesaal zum Anschluß an das Hochgeschwindigkeitsinternet – mit deutlich geringeren Kosten.

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