Bitkom begrüßt den neuen elektronischen Reisepass

Die deutsche Wirtschaft und insbesondere die ITK-Branche profitiere von Biometrieprojekten - wesentliche Markthemmnisse könnten durch den e-Pass entschärft werden.

Ab 1. November 2005 erhalten alle Bürger, die einen Reisepass beantragen, den neuen elektronischen Reisepass. Damit setzt die Bundesregierung einen Beschluss der Innen- und Justizminister der EU um, die sich auf die Einführung biometrischer Merkmale in Reisepässen, Visa und Aufenthaltspapieren bis Mitte 2006 geeinigt hatten.

Der neue elektronische Reisepass wird sich als Innovationsmotor für die deutsche Sicherheitsbranche erweisen. Diese Überzeugung äußerte Sandra Schulz, Bereichsleiterin Sicherheit beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM).

„Im Bereich Biometrie hat Deutschland dank dieses Großprojektes der öffentlichen Hand nun ein Referenzprojekt. Zudem sind die hohen deutschen Sicherheitsstandards in europäische und internationale Richtlinien eingeflossen und viele Bürger lernen die Biometrie als neue Technologie kennen“, sagte Schulz in Berlin. Bislang habe es bei der Biometrie nur eine geringe technologische Standardisierung und nicht genügend Referenzprojekte gegeben – der elektronische Reisepass ändere beides und entschärfe somit wesentliche Marktbarrieren, betonte Schulz: „Deutschland führt nun als erstes Land in Europa einen elektronischen Reisepass ein, der die Richtlinien der ICAO einhält. Dies erhöht die Chance, dass deutsche Sicherheitstechnologie auch ein Exporterfolg wird.“ Die International Civil Aviation Organisation (ICAO), eine Unterorganisation der Vereinten Nationen, ist für die Planung des zivilen Luftverkehrs zuständig.

Bei den neuen Pässen werden auf einem Chip die herkömmlichen Passdaten – Anschrift, Ausstellungsort, Gültigkeitsdauer – sowie zusätzlich das Passbild des Inhabers gespeichert. Ab 2007 sollen auch Fingerabdrücke dort abgelegt werden. Die in der Europäischen Union vereinbarten technischen Spezifikationen des Dokuments verhindern, dass der Pass unrechtmäßig verändert oder die Daten ohne Wissen des Inhabers ausgelesen werden.

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Bitkom begrüßt den neuen elektronischen Reisepass

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  • Am 5. Oktober 2005 um 20:42 von sprotte

    Na Hauptsache, die . . .
    . . . Kohle stimmt!

    Ich fasse es nicht, manche Leute sind wohl nicht mehr ganz beisammen (um es mal vorsichtig auszudrücken)! Hier wird mit einer Vorbildfunktion geprahlt, die im Grunde, weiterreichend gesehen, nur dazu dient, noch mehr Kontrolle über den einzelnen Bürger zu bekommen. Und das ist erst die Spitze des Eisberges: langfristige Speicherung von Verbindungsdaten im Telekommunikationsbereich EMail, Fax, Telefon (auch, wenn ich gar keine Verbindung bekommen habe, nach dem Motto ‚der Telefonier-Versuch an sich ist schon strafbar‘), schon jetzt unkontrolliertes Rumschnüffeln durch Finanzamtsbeamte auf meinen Bankkonten, demnächst Bewegungsprofilerstellung via GPS/Handy, nicht zu vergessen die Erfassungsbrücken auf den Autobahnen, angeblich natürlich nur für Mautbelange… Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Und die Mär, daß meine (Paß-)Daten sicher seien ("…Die in der Europäischen Union vereinbarten technischen Spezifikationen des Dokuments verhindern, dass der Pass unrechtmäßig verändert oder die Daten ohne Wissen des Inhabers ausgelesen werden. …") platzt spätestens dann, wenn ich außerhalb der EU bin. Paradebeispiel: unsere ach so friedliebenden USA-Kumpels jenseits des Teiches, denn dort einmal erfaßt heißt, nie wieder einsam sein. Wie es schon passiert ist, sollte man sich nicht wundern, wenn man bei der Einreise gefragt wird, wie man denn das Buch fand, daß man bei Amazon gekauft hat oder ob die EBay-Versteigerung gut ausgegangen sei. Wieso? Na, die kümmern sich nämlich einen Dreck darum, was wir hier in der EU vereinbaren, Datenschutz ist dort nämlich ein typisch europäisches Fremdwort, sowas wird einfach nicht beachtet. Aber gemach, Rettung naht: Herr Bush wird sicher voller Verständnis und Bedauern dann ein Gebet sprechen, ist das nicht sehr tröstend, wenn meine Daten zum Teufel sind?!?

    Also Leute, hört auf zu spinnen von wegen bzgl. ‚Export‘ und ‚erhöhte Sicherheit‘, es dient letztendlich alles nur dazu, jedem besseren Staatsbeamten/-angestellten, dem eure Nase nicht paßt, nach EIGENEM Gutdünken die Druckmittel an die Hand zu geben (wohlgemerkt: OHNE richterliche Anordnung, d.h., unser Grundgesetz, das wegen unserer schmerzhaften 3.Reich-Erfahrungen die Gewaltenteilung zwingend vorsieht, ist auch schon zum Teufel!!!).

    Gut, daß ich schon ein alter ‚Knacker‘ bin, es ist nur traurig für die nachwachsende Jugend, immer mehr präventiv als Verbrecher abgestempelt zu werden, bespitzelt zu werden und dafür auch noch wie selbstverständlich zur Kasse gebeten zu werden: erinnert mich fatal an Rotchina, wo die Angehörigen eines hingerichteten Menschen auch noch die Kugel bezahlen müssen, mit der er erschossen wurde! Nazi-Sippenhaft läßt grüssen!!!

    Na dann, Frau Schulz + Rest von BitCom, ich wünsche Ihnen eine gute Reise mit dem ‚…Innovationsmotor für die deutsche Sicherheitsbranche…‘, denken Sie mal an mich, wenn Sie irgendwann wegen Nichtigkeiten oder Verwechslungen liegen geblieben sind und Ihnen wohlmeinende Staatsdiener pflichtbewußt oder auch nur zur Bekämpfung ihrer Langeweile (auf gut deutsch ausgedrückt) ‚den Arsch aufreissen‘!

    Nur: dann ist’s zu spät!!!

  • Am 7. Oktober 2005 um 16:08 von irgender

    … wissen ist macht …
    hallo sprotte,

    in der tat geht das noch weiter – über intelligente software wird ermittelt wer an der kasse mehr als die durchschnittliche menge pfandgut zurück gibt um die kassierin zu kontrollieren.

    meine zukünftige RFID-KundenBundesbahnBankKreditkarte meldet sich dann auch gleich und sagt elektronisch "nur noch 200 EUR diesen Monat" also biete mal lieber produkte mit qualitätsstufe b (zum normalen preis an) denn einen anwalt kann dieser kunde eh nicht bezahlen) usw.

    ich frage mich so langsam, wen die bitcom vertritt? zu prüfen wäre, ob sie nicht eher bbcom (bb=bigbrother) zu titulieren wäre …

    schon mitte der 90er hat ein grosser handelskonzern die republik samt der gfk in 30 Mio. parzellen eingeteilt um das käuferverhalten zu analysieren …

    datensch(m)utz ade…

    die frage ist ja sowieso – wo steckt unsere (noch) "verbraucherschutzministerin" …
    bei all diesen überwachungsanschlägen auf die (end)verbraucher?

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