TCL und Alcatel lösen Handy-Joint Venture auf

Rückschlag für die Expansionsstrategie des chinesischen Konzerns

Der chinesische Unterhaltungselektronik-Konzern TCL wird das erst vor neun Monaten gegründete Joint Venture mit dem französischen Telekomausrüster Alcatel beenden. Wie der Konzern heute mitteilte, will TCL den 45-prozentigen Alcatel-Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen über einen Aktientausch übernehmen. Nach der Akquisition soll das Joint Venture als Tochterunternehmen in den Konzern eingegliedert werden.

Das im August 2004 ins Leben gerufene Handy-Joint Venture sollte den Chinesen, ähnlich wie die Zusammenarbeit mit Thomson im TV-Bereich, einen leichteren Zugang zum europäischen Markt ermöglichen. Für die Beendigung der Zusammenarbeit waren vor allem der harte Wettbewerb und anhaltende Verluste verantwortlich, berichtet die Financial Times. Demnach hat das Joint Venture im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von rund 258 Millionen Hongkong-Dollar (26,2 Millionen Euro) hinnehmen müssen.

Alcatel, das nach dem Aktientausch einen Anteil von rund 4,8 Prozent an der TCL-Mobilfunksparte TCL Communications hält, wird aus der Zusammenarbeit mit einem satten Minus aussteigen. Hatten die Franzosen im vergangenen Jahr noch rund 45 Millionen Euro in das Joint Venture gepumpt, sind die Anteile, die Alcatel jetzt im Tausch erhält, laut FT gerade noch 63,34 Millionen Hongkong-Dollar (6,43 Millionen Euro) wert. Außerdem zahlt Alcatel TCL 20 Millionen Euro in Bar, da das Joint Venture nach dem Deal als Teil des TCL-Konzerns keinen Zugriff mehr auf die Alcatel-Patente haben wird. TCL kann allerdings weiterhin die Marke Alcatel nutzen.

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