Steve Jobs ist den Musiklabels zu mächtig

"Die Handybetreiber stehen in viel größerem Einklang mit uns als Apple"

Steve Jobs‘ nahezu uneingeschränkte Macht über Digitalmusik frustriert zunehmend die Plattenlabels. Die Musikindustrie stört das fehlende Mitsprachrecht bei der Preisgestaltung, und sie kritisiert Apples Blockadepolitik gegenüber Formaten anderer Firmen. Daher setzen die Labels auf die Mobiltelefonie und warten ungeduldig darauf, Musik über Handys zu verkaufen. Damit soll Apples Vorherrschaft im Business mit Digitalmusik gebrochen werden. Bis jetzt bleibt den Plattenfirmen aber nichts anderes übrig, als weiterhin Zähne knirschend mit dem Computerkonzern zusammen zu arbeiten.

70 Prozent der digitalen Musikdownloads gehen auf Apples Konto. Zwar erkennt die Musikindustrie an, dass es Steve Jobs war, der das Geschäft mit Digitalmusik in Schwung brachte. Dennoch schaut sich die Branche nach angenehmeren Partnern um. „Die Handybetreiber stehen in viel größerem Einklang mit uns als Apple“, meint ein Manager einer Plattenfirma, der anonym bleiben möchte. Außerdem gebe es weit mehr Handys als Ipods auf der Welt, was einen weit größeren Markt für Digitalmusik bedeutet, heißt es aus der Musikbranche.

Mit Handybetreibern hätten die Plattenfirmen leichteres Spiel, die Partnerschaft zu bestimmen. Im Gegensatz zu Apple, dessen Einnahmen sich auf das Geschäft mit Hardware stützen, sind Mobilfunkanbieter auf den direkten Verkauf von Content angewiesen. Ein weiterer Dorn im Auge der Musikindustrie ist Apples Preispolitik. Statt 99 US-Cent pro Musiktitel wünschen sie sich gezielte Preise, die abhängig von der Nachfrage variieren. Konsumenten und Experten hingegen sehen in Apples Erfolg die Bestätigung dafür, dass sich der Computerriese mit seiner Strategie auf dem richtigen Weg befinde.

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4 Kommentare zu Steve Jobs ist den Musiklabels zu mächtig

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  • Am 17. April 2005 um 8:33 von HexVex

    Steve Jobs?
    iTunes gibt m. E. vielen Kunden was sie wollen. Musik zu einem akzeptablen Preis. Was den Plattenfirmen nicht schmeckt ist das Sie die Preise nicht so gestalten können wie Sie wollen. Sie können den Hals nicht voll kriegen. Jedoch sieht es so aus als seien die goldenen Zeiten vorbei. Ein bisschen mehr Bescheidenheit wäre angebracht.

    Bevorstehende Formatkriege, für Kunden unakzaptable DRMs, zu hohe Preise für Musik von Telefonanbietern und die Ungeschlossenheit der MI sind zum Scheitern verurteilt :-)

  • Am 18. April 2005 um 8:17 von Hans Peter

    oh ja klar ….
    … lieber 3 Euro für einen Song bezahlen, den ich dann in 30 Minuten Ladezeit auf mein Handy lade wo ich dann nicht mal ein solch leistungsfähigen Chip drin habe, welcher mir diesen Song dann mit perfekter Qualität auf die Stereoanlage überträgt – wie es z.B. beim iPod eben der Fall ist! … zudem möchte ich schon gerne mehr als nur 32 Lieder auf meinem Device haben! … Mensch wie blöd muss die Musikindustrie eigentlich noch werden? Die sollten spätestens mit dem boomenden Online Musik Markt durch iTunes und Konsorte gemerkt haben, das ihre Überlegungen – wenn man das so nennen kann – meist mehr als falsch sind! … Hallo???

    • Am 18. April 2005 um 9:56 von Robert Wellmann

      AW: oh ja klar ….
      Stell Dir die Situation mal andersrum vor: iPod wäre von Microsoft. Dann würden es 90% aller User verstehen und ebenfalls auf den Hersteller schimpfen. Apple macht nichts anderes als MS auch …

    • Am 18. April 2005 um 10:41 von Hans Peter

      AW: AW: oh ja klar ….
      ist mein Artikel irgendwie Pro-Apple rüber gekommen? oder als Anti-MS? … ich hoffe nicht, denn es war ein Anti-Musikindustrie Artikel und hat nichts mit Apple oder MS Anti bzw. Pro zu tun …

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