Netzwerkperformance steigern: Zehn Optionen gegen Datenstau

Antiviren-Software, Spamfilter und Firewalls helfen, Junk-Traffic im Netzwerk zu verhindern. Daher sollten diese aktiv und immer auf dem aktuellen Stand sein. Modesto meint, man solle sich durchaus überlegen, Antispam- und Antiviren-Services per Outsourcing zu organisieren, da hier üblicherweise mehrere Produkte für den laufenden Schutz zum Einsatz kommen – sehr hilfreich für den Fall, dass einer der Anbieter einmal einen Tag länger braucht, um ein Update für den jüngsten Virus oder Wurm bereitzustellen.

Atkinson schlägt außerdem vor, E-Mail-Anhänge weitgehend zu unterbinden und die Software so zu konfigurieren, dass große Dateianhänge möglichst lange auf dem Server belassen werden. Nur weil zehn Empfängern eine mehrere Megabyte große Powerpoint-Präsentation geschickt wird, bedeutet dies nicht, dass diese auch von allen Empfängern geöffnet wird. Auch hier kommt es auf die Information der Benutzer an: Es wäre wahrscheinlich besser, die Datei in einem gemeinsam genutzten Ordner zu speichern und den zehn Empfängern nur einen entsprechenden Link zu schicken. Atkinson schlägt außerdem vor, im E-Mail-Programm den Menüpunkt „An Alle“ zu deaktivieren, der üblicherweise ganz oben auf der Liste steht, so dass die Benutzer ihn manchmal aus Versehen wählen. Auch für E-Mail-Viren und -Würmer ist er ein beliebtes und leichtes Angriffsziel.

„Man sollte Patch-Management und Laptop-Sicherheit vorrangig behandeln“, rät Modesto, wobei Updates allerdings am besten nachts (oder über den Tag verteilt) durchgeführt werden sollten, um Engpässe zu vermeiden. Er warnt auch, dass einige verbreitete Drucker mit abgespeckten Versionen alter Betriebssysteme laufen und daher Angriffsziele von Würmern werden können. Überwachungstools wie MRTG können unerwarteten Traffic aufspüren: „Mit einer schlichten graphischen Übersicht kommt man schon recht weit.“

Eventuell installieren die Benutzer auch ungefährliche, aber nicht zugelassene Software, die zur Datenlast beiträgt, zum Beispiel Utilities, die jeden Tag einen neuen Bildschirmhintergrund herunterladen. Falls dies mehrere Mitarbeiter machen, kann es schon zu merklichen Belastungen kommen. Oder das Programm blockiert den Speicher oder eine andere Ressource, wodurch die Gesamtperformance leidet. „Man muss wirklich wissen, welche Software ausgeführt wird, von wem, und zu welchem Zweck“, sagt Prichard.

Auch Broadcast-Traffic, der nicht für alle Benutzer relevant ist, kann als Junk eingestuft werden. Jae-Won Lee, Product Marketing Manager for Data Networking Solutions bei Nortel, weist darauf hin, dass sich dies vermeiden lässt, indem man das Netzwerk in mehrere virtuelle LANs aufteilt (VLANs). Die Aufteilung eines LANs mit 100 Benutzern in fünf VLANs reduziert den Broadcast-Traffic um fast 80 Prozent.

„Falls ein Unternehmen zum Beispiel Multimedia-, CAD/CAM-Design- oder Tools zur Online-Zusammenarbeit einsetzt, die Multi-Cast-Protokolle verwenden und also von Haus aus eine ganze Menge Broadcast-Traffic verursachen, dann können diese Funktionsgruppen vom Rest des Unternehmens abgetrennt werden, um den übrigen Traffic im Netzwerk nicht zu beeinträchtigen“, sagt er.

Obwohl es wichtig ist, das Netzwerk zu überwachen, warnt Atkinson davor, dass man es auch übertreiben und zu viele Pings und Test-Frames versenden könne. Einige seiner Kunden hätten aufgrund von überflüssigen und falsch konfigurierten Tools zur Netzwerkverwaltung ein Drittel ihrer Bandbreite verloren, ehe er diesen Engpass beseitigt habe.

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