Wird der Festnetzanschluss durch UMTS bald überflüssig?

Aufs Festnetz zu verzichten erweist sich derzeit noch als relativ kostspielige Angelegenheit. So werden beispielsweise bei Vodafone alleine für 60 Stunden Surfen beziehungsweise den Download von 5 GByte schon über 30 Euro fällig. Dazu kommt noch die Mobile Datenkarte, die einmalig mit 199 Euro oder 24 Monate lang mit knapp sieben Euro zu Buche schlägt. Positiv anzumerken ist, dass Vodefone sowohl Zeit- als auch Volumentarife anbietet, womit verschiedene Surfgewohnheiten abgedeckt werden können.

Das mobile Festnetz kostet im Monat nochmals 20 Euro extra, enthalten sind darin jedoch 1000 Inklusivminuten. Ein Nachteil ist, dass derzeit noch keine Festnetznummern angeboten werden.

O2 hat mit Homezone-Tarifen schon einige Erfahrung und hat seine Genion-Tarife erfolgreich im Markt platziert, da die Festnetzoption ein interessantes Add-On ist, das nicht extra berechnet wird. Wie erfolgreich der Surf@home-Tarif sein wird, muss sich jedoch erst zeigen. Für eine monatliche Grundgebühr von knapp zehn Euro wird jede Minute mit zusätzlichen 3 Cent berechnet. Durch die Hinzubuchung der Zeittarife Time 10, Time 20 oder Time 40 kann der Minutentarif etwas gesenkt werden, die kleinste Option mit 20 Stunden inklusivvolumen schlägt dann aber monatlich mit rund 20 Euro zu Buche. O2 bietet keine Volumentarife an.

Ist der Festnetzanschluss durch die neuen UMTS-Angebote überflüssig geworden? Theoretisch ja, die Kostenbilanz besonders beim Surfen im Internet ist jedoch zwiespältig. So schlägt ein Telefonanschluss der Telekom mit 15,95 Euro pro Monat zu Buche, das ISDN-Pendant mit 23,95 Euro. Internet-Zugänge per Call by Call gibt es beispielsweise von Arcor zwischenzeitlich für weniger als 60 Cent pro Stunde. Die Kosten liegen also bei einer zeitbasierten Abrechnung niedriger als die der mobilen Konkurrenz, wobei die UMTS-Angebote deutlich mehr Geschwindigkeit bieten.

Interessant könnte der Tarif „Vodafone Zuhause Volume“ sein, der mit Datenkarte für knapp 40 Euro zeitlich unbegrenztes Surfen bietet. Das gilt besonders, weil alle Anbieter ihre Flatrates fürs normale Telefonnetz abgeschafft haben.

Mit DSL können die Angebote der Mobilfunkprovider weder preislich noch leistungsmäßig konkurrieren. Für monatlich 32,94 Euro ist ein analoger DSL-Anschluss verfügbar, ein 5-GByte-Volumentarif kostet beispielsweise bei GMX 9,99 Euro. Beides zusammen schlägt also mit knapp 43 Euro zu Buche. Gegen DSL zu konkurrieren und so Vielnutzer zu gewinnen war aber auch nicht das erklärte Ziel der Mobilfunkanbieter. Im Mittelpunkt stehen bislang Wenig- und Gelegenheitsnutzer.

Bislang sind Kosten und Leistung der mobilen Alternativen für die meisten Nutzer noch ein Hindernis, die Kupferader stillzulegen. Doch schon im nächsten Jahr könnte sich die Situation ändern: Dann wollen Vodafone und O2 den UMTS-Nachfolger HSDPA einführen, der deutlich höhere Geschwindigkeiten verspricht. In Verbindung mit einer veränderten Preispolitik könnte das Aufeinandertreffen dann anders ausgehen.

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6 Kommentare zu Wird der Festnetzanschluss durch UMTS bald überflüssig?

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  • Am 1. April 2005 um 22:39 von Nachfrager

    Schädliche Strahlung
    1. Wenn immer noch nicht geklärt ist, ob die Strahlung aus dem Bereich Mobilfunk nun schädlich ist oder nicht, warum holt man dann diese Technik immer mehr in den Vordergrund.
    2. Wer braucht denn überhaupt mehr als nur telefonieren??? Genügt nicht das was wir bisher haben??
    3. Muß man den Anbietern denn noch mehr Geld in den Rachen werfen???
    4. Wahrlich bin ich kein Technikfeind und dem Fortschritt immer aufgeschlossen, aber diese neue Technik bringt uns bestimmt nicht mehr Arbeitsplätze.

    • Am 3. April 2005 um 9:43 von pumuckl

      AW: Schädliche Strahlung
      Wie gut, dass in Deutschland die nützlichen Bedenkenträger zu jedem Fortschritt ihren Kommentar abgeben. Jeden Tag atmest Du Millionen Bakterien und Sporen ein, die wirklich schädlich sind. Lebst Du noch?

      Gegen die furchtbare Handy-Strahlung können Strahlen-Phobisten sich eine Blechhose anziehen, damit zumindest die wertvollen Fortpflanzungsorgane dieser Spezies erhalten bleiben. Es wäre schrecklich, wenn Deutschland auf solche nützlichen Zeitgenossen verzichten müsste, die den meisten inzwischen an´s Herz gewachsen sind.

    • Am 4. April 2005 um 9:47 von Mochen

      AW: AW: Schädliche Strahlung
      Das ist ja mal wieder eine wunderbar differenzierte Meinung die sie da von sich geben…wir leben seid 10 000 Jahren mit Bakterien und leben immer noch usw…

      Ja, wir leben immer noch, aber die Frage ist, wie lange würden wir ohne leben?

      Natürlich ist nicht geklärt, OB elektromagnetische Wellen, wie sie durch Mobilfunk und WLAN/Bluetooth/DECT verursacht werden, wirklich schädlich sind, muss man davon ausgehen, das sie potentiell schädlich sind!

      Kurzwellige, gepulste Strahlen wirken nun mal mutagen auf unsere DNA, die frage ist nur, wie weit unser Körper in der Lange ist, die entstandenen Schäden zu reparieren, sofern sie überhaupt auftreten. Man weiß mittlerweile, das solche Mikrowellenstrahlung Gewebe erwärmt, denn ähnliche Frequenzen werden auch von den heimischen Mikrowellengeräten genutzt.
      Nur natürlich wird es an Langzeitstudien fehlen, die mögl. eine schädigende Wirkung dieser Erwärmung nachweisen würden, weil einfach zu viel Geld im Mobilfunkgeschäft steckt.

      Des weiteren läuft die gesamte Kommunikation in unserem zentralen Nervensystem über kleine elektrische Ladungsverschiebungen, woraus sich die Hirnströme ergeben. Nun ist immer noch nicht geklärt, wie umfassend die Auswirkungen von eintreffender Elektromagnetischer Strahlung auf diese winzigen Ströme sind! Vielleicht wird ja was verändert…vielleicht auch nicht! Aber solange wir das nicht wissen, sollten wir aufhören, unser Schlaf und Arbeitszimmer mit DECT Telefonen, UMTS und WLAN Karten sowie ständig eingeschaltetenen Mobiltelefonen vollzupacken!

      Anmerkung: Auch ich besitze ein Notebook, habe aber WLAN immer aus, weil ich es nicht brauche, ich nutze Bluetooth für mein Handy, allerdings so gut wie nie und nach Gebrauch schalte ich es aus. Ich lasse mein Handy tagsüber an, Nachts ist es eben aus. Beim Kauf achtete ich auf niedrige SAR Werte…ich habe übrigens auch eine Mikrowelle…und ein schnurloses Telefon, allerdings noch ein analoges C1 Telefon, kein DECT Gerät.

      Wo ich ihnen zustimme ist, das die ganze Elektrosmoghysterie bescheuert ist. Man muss sich fundierte Gedanken machen und genau herausstellen was beeinflusst und geschädigt wird, im Extremfall dann Maßnahmen ergreifen. Trotzdem halte ich es für Blödsinn, wenn Menschen über Schlafstörungen klagen, weil in ihrem Dorf nun ein Handyturm steht, auch wenn er noch gar nicht in Betrieb ist…

      Doch nur, weil einige wenige propagieren, das solche Strahlung vielleicht doch schädlich ist, und die breite Masse dem Trend folgt und alles ignoriert, müssen diese Leute noch lange keine in Blechdosen gehüllte Trottel sein die morgens mittags und abends Müsli essen und Haare bis zum Boden haben!

  • Am 2. April 2005 um 7:30 von Chris Schmidlin

    Preise
    Schaut Euch mal die Mondpreise in der Schweiz an, sowohl für ADSL also auch und speziell UMTS. Da werdet Ihr nicht mehr von teuer sprechen. Wichtig ist natürlich zu wissen, dass aufgrund der Struktur der Schweiz (Berge etc) es einen enormen technischen Aufwand erfordert um die mobilen Angebote zur Verfügung zu stellen. Immerhin bietet die Swisscom eine neue Technologie mit seamless wireless access, heisst die verbindung wird mit dem schnellstmöglichen Protokoll ausgeführt inklusive wechsel zwischen den Protokollen EDGE (GPRS 200KB), WLAN und UMTS im laufenden Betrieb. Das ganze ab 1. Juli für ca Euro 50.– inkl. 1 GB Transfer. Ich hoffe die anderen Anbieter ziehen nach, damit der Wettbewerb ein bisschen spielen kann.

    PS: Mit den aktuellen UMTS Angeboten der Swisscom kostets schon ca 50 Euro soviel wenn man täglich 2mal die Startseite für die Mailabfrage aufruft.

  • Am 4. April 2005 um 10:22 von Dr.Kurt A.Köhler

    Sicherheit
    Es ist immer noch daran zu denken, dass das Festnetz auch noch bei Ausfall der Stromversorgung funktioniert. Das heimische (analoge) Telefon ist auf Batterie oder Akku nicht angewiesen. Die Möglichkeit, lebensrettende oder sonstige Notfalldienste herbeizurufen, dürfte auf herkömmliche Weise weitaus besser als mit Funkdiensten sichergestellt werden können.
    Aus dieser Sicht wäre der Verzicht auf einen Festnetzanschluss wohl eine ziemliche Dummheit.

  • Am 17. Oktober 2005 um 11:02 von Frank

    Das Mobilfunk der dt. Telekom mal gefährlich werden könnte…
    …ja das hätte niemand gedacht. Vor Allem die UMTS Talk u. Web Box von Vodafon wird einen riesigen Schritt in diese Richtung tun. Und Netzprobleme sind sogar hier bei uns auf dem Land die absolute seltenheit.
    Ich werde der Telekom den Rücken kehren und Vodafone´s neues Angebot dankend entgegennehmen!

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