Java-Wettkampf: Fünf IDEs im Test

In der Open-Source-Arena ist Netbeans der wichtigste Konkurrent der Eclipse-Bewegung. Netbeans ist eine Initiative von Sun, weshalb die Basisfunktionen und das Aussehen des Tools denen von Sun Studio Creator ähneln. Sun hat Netbeans nach dem Unternehmen benannt, von dem es das Tool Mitte des Jahres 2000 aufgekauft hatte.

Die aktuelle Version von Netbeans mit der Nummer 4.0 stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber der vorherigen Version 3.5 dar. Die Version 3.5 war zwar gut geeignet und effektiv für die Verwendung in der Entwicklung auf den Anwendungsservern Tomcat und JBoss, sie besaß aber einige ungewöhnliche Nuancen in der Benutzeroberfläche oder der Navigation, welche die Verwendung erschwerten.

Jetzt ähnelt die Netbeans-Oberfläche eher Microsoft Visual Studio .NET, was wohl vielen Anwendern bei der Orientierung hilft. Außerdem hat die Version 4 einen Teil der umständlichen Navigation der Version 3.5 überwunden.

Netbeans ist ein eindrucksvolles Open-Source-Projekt mit einem großen Arsenal an Funktionen und Fähigkeiten. Tatsächlich bietet das Tool sogar mehr grundlegende Funktionen für die Java-Entwicklung als sein kommerzieller Abkömmling Sun Studio Creator.

Die Netbeans-IDE ist schnell. Die Code-Completion wird häufig als Benchmark für die Reaktionsfreudigkeit einer IDE herangezogen, und Netbeans bringt diese Funktion mit. Dabei handelt es sich zwar um eine relative Eigenschaft (beispielsweise, wie lange Netbeans benötigt, um das Vorschlagsfenster anzuzeigen), aber die Festplatte der Arbeitsstation hatte nicht viel zu arbeiten, während die Vorschläge vorbereitet wurden.

Frühere Netbeans-Versionen hatten unter langen Suchzeiten zu leiden. Auch Build-Vorbereitung, Datei-Management, Konfiguration und Öffnung der Dropdown-Menüs liefen sehr schnell ab.

Die Netbeans-IDE besitzt eine klare und intuitive Benutzeroberfläche. Wie in der Abbildung unten zu erkennen, ist die Benutzeroberfläche weder unübersichtlich noch mit Dialogboxen überfüllt.

Eine der angenehmen Merkmale von Netbeans ist der einfache Zugriff auf Ressourcen wie Server-Konfigurationen, Datenbankressourcen-Management und Webserver-Einstellungen. All dies ist in der Haupt-Dialogbox unter der Registerkarte Resources verfügbar.

Unterstützung für Plugins gibt es bei Netbeans zwar, sie ist aber recht tief im Optionen-Menü verborgen. Die Verwaltung unterscheidet sich sehr stark von Tools wie Eclipse und IBM Websphere.

Die Lizenzkosten sind für ein kostenloses Open-Source-Tool wie Netbeans natürlich unschlagbar. Dabei werden aber ausschließlich die Einzelplatzkosten für die Lizenzregelung dieser IDE berücksichtigt.

Wie auch bei den anderen Open-Source-IDEs in diesem Test neigen gemeinschaftsbasierende Projekte eher als ihre kommerziellen Gegenstücke dazu, auf der Höhe neu entstehender Standards zu sein. Je nachdem, in welcher Art von Projektumgebung man sich aufhält, kann dies von Vor- oder Nachteil sein.

Für Entwickler, die die Verwendung von Netbeans in Betracht ziehen, sollte das kein größeres Problem darstellen, sofern die Entscheidung für die Verwendung einer Open-Source- beziehungsweise nicht kommerziell ausgerichteten Anwendung bereits gefällt wurde.

Insgesamt erreicht Netbeans 25,5 von 30 möglichen Punkten.

Screenshot
Netbeans 4.0

Themenseiten: Anwendungsentwicklung, Business-Software, Software

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Java-Wettkampf: Fünf IDEs im Test

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *