CeBIT: Programm soll Fehler in Software finden

Lösung vergleicht einen fehlgeschlagenen Programmlauf mit einem der bereits geklappt hat

Wenn komplexe Computerprogramme abstürzen, ist häufig nur eine von über hunderttausend Befehlszeilen falsch. Um diesen winzigen Fehler zu finden, verbringen IT-Spezialisten oft Nächte vor dem Bildschirm. Andreas Zeller, Professor für Softwaretechnik an der Universität des Saarlandes, hat mit seinem Team ein Programm entwickelt, das diese aufwendige Fehlersuche abkürzt und vereinfacht.

Mit „Ask-Igor“ haben die Informatiker eine Software entwickelt, die die wenigen Befehlszeilen exakt bestimmt, die einen Fehler verursachen. Ask-Igor wird auf der Technologiemesse Cebit vorgestellt, die am Donnerstag nächster Woche in Hannover beginnt.

Zeller hat seine Software nach dem Diener in den Frankenstein-Filmen benannt: „Frankenstein denkt, und Igor macht die Arbeit. Also: frage Igor, er soll die Fehler finden“, sagt der Professor. Die Software vergleicht einen fehlgeschlagenen Programmlauf mit einem der bereits geklappt hat und sucht nach den Unterschieden.

Die Fehlerursache könne mit „Ask-Igor“ sehr genau eingegrenzt werden, sagt Zeller. Die Software nehme Programmentwickler auf diese Weise sehr viel Arbeit ab. So muss sich ein IT-Experte zur Fehlerbehebung beispielsweise bei einem Programm mit rund 300 000 Befehlszeilen nur noch einen Bereich von wenigen Zeilen anschauen. „Das spart bei der Programmentwicklung viel Zeit und senkt die Kosten“, sagt der Softwareexperte.

Softwareentwickler können das Programm bereits jetzt im Internet unter www.askigor.org im Internet kostenlos testen. IT-Experten können dort fehlerhafte Programme abspeichern und erhalten nach kurzer Zeit eine Fehlerdiagnose. Das Programm ist zurzeit allerdings nur für Linux-Anwendungen geeignet. Ab Herbst des Jahres gibt es auch eine Java-Variante für Eclipse-Programmierer. „Dann kann unsere Technik breiter eingesetzt werden“, sagt Zeller. Eine Windows-Variante wird es allerdings nicht geben. Windows-Programme seien im Vergleich zu Linux-Anwendungen zu stark mit dem Betriebssystem verknüpft.

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