Microsoft könnte SQL Server 2005 quelloffen machen

Der Softwarehersteller erhofft sich psychologische Effekte

Der Softwarehersteller Microsoft überlegt derzeit, den Source Code der für dieses Jahr angekündigten Datenbank SQL Server 2005 offen zu legen. Dies sagte Director of Product Management Tom Rizzo in einem Interview mit CNET/ZDNet.

„Es ist noch nichts endgültig entschieden, aber wenn viele Kunden Interesse daran haben, werden wir den Quellcode von SQL Server 2005 möglicherweise offen legen“, so Rizzo. Red Monk-Analyst Stephen O’Grady begrüßte den Schritt, Microsoft könne so einige Vorteile des Open Source-Modells realisieren.

Die Offenlegung des Quellcodes führt nach Ansicht der Open Source-Community zu einer genaueren Überprüfung eines Produkts und hilft Anwendern dabei, Sicherheitslücken und andere schwer zu findende Fehlerquellen aufzudecken. Rizzo wiegelt allerdings ab und sieht eher psychologische Vorteile: „Nur wenige Leute berühren den Code. Sie wollen nur das gute Gefühl, dass es keine Backdoors und keine Verletzung der Sicherheit gibt.“

Beim SQL Server 2005 sei die Sicherheit ohnehin deutlich verbessert worden. Microsoft erfülle mit der „Common Criteria Certification“ einen internationalen Software-Benchmark, der häufig von Regierungen genutzt werde. Außerdem seien bei der Entwicklung die im Rahmen der Trustworthy Compunting Initiative eingeführten Prozesse umgesetzt worden.

Im Datenbank-Bereich spielt Open Source eine immer größere Rolle. So haben im vergangenen Jahr Computer Associates, IBM und Sybase entsprechende Initiativen gestartet. MySQL, Entwickler der gleichnamigen Datenbank, konnte seinen Umsatz von zehn auf 20 Millionen Dollar verdoppeln.

Auch die Kosten einer Datenbank-Lösung rücken zunehmend in den Mittelpunkt. Zwar können sich die großen Anbieter wie Oracle, IBM und Microsoft weiterhin mit speziellen Features auf dem Markt positionieren und so gerade Großkunden gewinnen, für kleine und mittelständische Unternehmen ist der Funktionsumfang kleinerer Lösungen jedoch oftmals ausreichend.

Update:

Microsoft-Pressesprecher Frank Mihm dementierte gegenüber ZDNet, dass derzeit Überlegungen stattfinden, den Quellcode des SQL Server 2005 offen zu legen. Man prüfe zwar ständig eine Optimierung des Geschäftsmodells, konkrete Schritte in diese Richtung seien aber nicht geplant.

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