Power fürs digitale Zuhause: Pentium 4 660 im Test

Intel unterstützt mit den Pentium-4-6xx-Prozessoren nun ebenfalls 64 Bit. Für die meisten Anwender dürfte das zum jetzigen Zeitpunkt allerdings keine große Rolle spielen. Windows XP Professional x64 Edition ist zwar bald verfügbar, doch für einen massenhaften Umstieg fehlt es noch an den nötigen Treibern wie etwa für DVB-TV-Karten. Die Anzahl von 64-Bit-Programmen kann man derzeit an einer Hand abzählen: Für einen Umstieg ist dies zu wenig.

Gut, dass die neuen Intel-Prozessoren noch mehr als 64-Bit zu bieten haben. Für die Praxis relevanter dürften vor allem das verbesserte Power-Management und der Schutz vor Speicherüberlauf (XD-Bit) sein. Die Enhanced Intel Speedstep Technology (EIST) ermöglicht eine dynamische Anpassung von Spannung und Taktfrequenz, was die Leistungsaufnahme im Durchschnitt drastisch reduziert. Selbst beim Abspielen eines HDTV-Videos verbleibt der Chip in der niedrigsten Leistungsstufe von 2,8 GHz und einer abgesenkten Spannung. Damit ist auch die Kühlung eines solchen Systems längst nicht mehr so aufwändig wie noch bei der Einführung der Prescott-CPU vor gut einem Jahr. Somit können jetzt auch mit leistungsstarken Pentium-4-Prozessoren sehr leise Systeme gebaut werden. Eine zwingende Voraussetzung, wenn der PC als Basis für das digitale Zuhause seinen Platz im Wohnzimmer finden soll. Auf der CeBIT dürften zahlreiche Wohnzimmer-taugliche PCs mit den neuen Intel-Prozessoren zu sehen sein.

Performance

In Sachen Performance braucht sich der Pentium 4 660 mit 3,6 GHz nicht vor seinem Hauptkonkurrenten Athlon 64 4000+ zu verstecken. Seine besonderen Fähigkeiten zeigt der Intel-Chip vor allem, wenn mehrere Aufgaben gleichzeitig ausgeführt werden. Dann enteilt er seinem Konkurrenten auch, wenn dieser bei der seriellen Abarbeitung zunächst schneller ist. Dank Hyperthreading verteilt der Pentium 4 660 die anfallenden Tasks auf seine virtuell vorhandenen zwei CPU-Kerne. Eine effizientere Ausnutzung der CPU-Ressourcen ist die Folge. Solche Szenarien sind in der Praxis immer häufiger anzutreffen. Ohne Firewall, Viren- und Anti-Spyware-Schutz sollte heute kein Anwender mehr ins Internet gehen. Diese Dienste sind somit ständig aktiv und benötigen entsprechende Ressourcen. Ebenso können Daten-Verschlüsselungs-Anwendungen oder Festplatten-Defragmentierungsprogramme den Prozessor belasten, während der Anwender gerade Video- oder Audio-Daten komprimiert. Bei solchen Szenarien macht sich Hyperthreading besonders positiv bemerkbar.

Mit den P4-Prozessoren aus der 6xx-Reihe schließt Intel in wichtigen Bereichen zum Athlon 64 auf: Schutz vor Speicherüberlauf, Power-Management und 64-Bit-Unterstützung bei Desktop-Prozessoren sind nun nicht mehr eine AMD-Domäne. Zieht man Hyperthreading-Support und SSE3-Unterstützung hinzu, ergeben sich für die neuen Intel-Prozessoren sogar wichtige Vorteile. Eines wird Intel allerdings trotzdem ärgern: Auf der Installations-CD von Windows XP Professional x64 befinden sich die wichtigsten Betriebssystem-Dateien nicht mehr im Ordner i386. Auch Intel-Systeme müssen jetzt die Installations-Dateien aus dem Ordner AMD64 laden. Das dürfte der Branchen-Primus allerdings verschmerzen können. Zudem, wenn er wie behauptet schon jetzt mehr 64-Bit-CPUs verkauft hat, als der Erfinder der x86-64-Erweiterung AMD.

Architektur-Vergleich
CPU Intel Pentium 4 660 Athlon 64 4000+
64-Bit-Unterstützung ja, EM64T ja, AMD64
Power-Management ja, EIST ja, Cool & Quiet
Schutz vor Speicherüberlauf ja, XD-Bit ja, NX-Bit
Hyperthreading ja nein
SSE3 ja nein

Themenseiten: Client & Desktop

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Power fürs digitale Zuhause: Pentium 4 660 im Test

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *