Student erhält Unterstützung im Kampf gegen Apple

Anwalt Terry Gross wird dem Betreiber von Think Secret ohne Honorar zur Seite stehen

Die Bitte um juristische Unterstützung von Think Secret-Betreiber Nicholas Ciarelli im Kampf gegen Apple hat offenbar Wirkung gezeigt. Anwalt Terry Gross, der schon die Electronic Frontier Foundation vertreten hat, wird dem 19-Jährigen ohne Honorar zur Seite stehen.

Apple hat gegen gegen Ciarelli und die von ihm betriebene Website Think Secret geklagt, da dort im Vorfeld der Macworld Artikel über Produkte wie den Mac Mini aufgetaucht waren, deren Existenz erst auf der Messe offiziell bekannt gegeben werden sollte. Apple sieht darin eine Verletzung seiner Handelsgeheimnisse und fordert Schadensersatz in noch unbekannter Höhe.

Rechtsexperten sehen in dem Fall einen interessanten juristischen Konflikt zwischen den Rechten von Unternehmen, ihre Handelsgeheimnisse zu schützen und den Rechten der freien Meinungsäußerung. Anwalt Terry Gross sagte, dass die Veröffentlichung der strittigen Artikel von der amerikanischen Verfassung sowie Gesetzen des US-Bundesstaates Kalifornien geschützt sei.

In einem Interview mit CNET/ZDNet sagte Gross zudem, dass die veröffentlichten Inhalte seiner Einschätzung nach nicht als Handelsgeheimnisse eingestuft werden können. „Sie sind deutlich als Spekulation gekennzeichnet“, so Gross. Zudem zweifelte er daran, dass Apple dadurch einen Schaden erlitten hat, da die Produkte nur wenige Tage danach offiziell präsentiert wurden.

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3 Kommentare zu Student erhält Unterstützung im Kampf gegen Apple

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  • Am 20. Januar 2005 um 15:42 von Christian A. Hufnagl

    Think Secret
    Es ist typisch, daß sich über das selbverständliche Schutzbedürfnis von Firmen, Ihre Neuerungen marktwirksam und mit Paukenschlag bekanntzugeben, Einzelpersonen mit fadenscheinigen Argumenten hinwegsetzen wollen und müssen; und nur ihres eigenen Profits wegen.

    Nun sucht man das Ganze durch "Meinungsfreiheit" und dergl. zu untermauern. Es ist perfide, daß das Geltungsbedürfnis einzelner (und ggf. deren Profit) über selbverständliche Rechte von Frrmen gestellt werden soll.

    Was hier fehlt, ist ein natürliches Bewußtsein für eigene Grenzen und die Interessen anderer.

    • Am 20. Januar 2005 um 22:46 von megadoc

      AW: Unglaublich
      Wenn eine Firma nicht dafür sorgen kann, dass ihre Mitarbeiter "dicht" halten, kann daraus doch einem anderen, der davon zufällig erfährt und dies veröffentlicht, kein Schaden erwachsen. Herr Hufangl ist offensichtlich ein (höherer?) Apple-Angestellter ;-)

    • Am 20. Januar 2005 um 22:57 von Fraggle

      AW: AW: Unglaublich
      Hufnagel vergißt noch einen Aspekt:
      Ist der Betrebier der Seite Think Secret Angestellter bei Apple? Meines Wissens nach nicht. Also können für ihn doch auch keine Verschwiegenheitsklauseln gelten.

      IMHO könnte doch nur der Umstand bestraft werden, wenn er zum Erlangen der Information zu einer Strafttat angestiftet hätte, z.B. einen Mitarbeiter zu überreden Firmengeheimnisse preiszugeben, oder sich selbst in das System gehackt hätte.
      Weniger paradox fände ich es, wenn Aktienteilhaber Apple verklagten, weil diese ihre Geheimnisse anscheinend nicht schützen können, und davon wollen sie vielleicht ablenken.

      Aber sollte er verurteilt werden, dann dürften im "freien" Amiland wohl die Leute bald nicht mehr über einen möglichen Irankrieg reden. Sie könnten ja eventuell Staatsgeheimnisse ausplaudern und so vor ein Kriegsgericht gestellt werden oder Schadensersatzklagen der Rüstungsindustrie erwarten.

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