Fallbeispiel: Urbaner Funk

Wie so oft in der Funktechnik ist die Leistung der Antennen und deren günstige Positionierung meist wichtiger als die Sendeleistung. Zudem beschränkt der Gesetzgeber die Ausgangsleistung auf 100 Milliwatt EIRP (Equivalent Isotropic Radiated Power) für die Übertragung über öffentliches Gelände. Aus diesem Grund beschränken die Hersteller von WLAN-Geräten die Sendeleistung ihrer Produkte auf diesen Wert. Die benutzten Frequenzen im 2,4 GHz-Band sind anmelde- und gebührenfrei. Eine Ausnahme bildet die gewerbliche Nutzung von Funkverbindungen über öffentliches Areal: Hier besteht eine Meldepflicht, die jedoch relativ unkompliziert zu bewerkstelligen ist. Insbesondere ISPs als Anbieter von Hotspots sollten entsprechende Bestimmungen beachten.

Vorraussetzungen für Richtverbindungen

Da es sich bei der 2,4-GHz-Frequenz um sehr kurzwellige Strahlung handelt, wird diese auch sehr leicht durch äußere Einflüsse beeinträchtigt. Um weitere Entfernungen zu überbrücken, sollte auf jeden Fall eine Sichtverbindung zwischen den beiden Endpunkten des Netzwerks vorhanden sein. Ist das nicht möglich, kann über zwischengeschaltete Relais (auch Repeater genannt) das Funksignal expandiert respektive „um die Ecke“ geleitet werden. Auch hier ist natürlich die Sichtverbindung zwischen den einzelnen Relais-Punkten notwendig. Darüber hinaus muss an jedem Weiterleitungspunkt eine Netzspannung für den Betrieb der Repeater vorhanden sein.

Neben Gebäuden und Bäumen innerhalb der Funkverbindung können jedoch auch noch andere Umwelteinfüße das Funksignal beeinträchtigen: Die von den WLAN-Geräten emittierte Strahlung liegt im Mikrowellenbereich, wird als von Wasser absorbiert. Folglich kann sich die Signalstärke und somit die Reichweite beziehungsweise die Übertragungsgeschwindigkeit bei Nebel, Regen oder Schneefall deutlich verringern. Daher sollte die Einstellung der Parameter noch einige Reserven bereithalten, um diese Störeinflüsse zu umgehen. Die von uns gewählten Geräte erlauben eine Regelung der Sendeleistung in mehreren Stufen, um die Signalstärke im Bedarfsfall anpassen zu können.

Wellensalat

Aufgrund der zunehmenden Dichte von privat oder gewerblich betriebenen Funknetzwerken kann es insbesondere in Ballungsgebieten zu teilweise erheblichen Schwierigkeiten beim Aufbau einer drahtlosen Verbindung kommen. Leider sorgen immer wieder laienhaft installierte WLANs für eine „Luftverschmutzung“ im übertragenen Sinn. Am Fensterbrett aufgestellte Access Points, die mit voller Leistung senden, obwohl der Wireless Client gerade mal zwei Meter entfernt steht, tragen erheblich zur Überreichweite des Funksignals bei. Auch überdimensionierte Antennen oder Verbindungskabel mit zu geringer Signaldämpfung erledigen ein Übriges.

Grenzenlose Freiheit?

Im Gegensatz zu Rundfunk und Fernsehen ist die Bandbreite bei WLAN im 2,4-GHz-Bereich limitiert. In Deutschland stehen insgesamt 13 Kanäle für die Übertragung zur Verfügung, in vielen anderen Ländern ist die Anzahl auf elf beschränkt. Eine optimale Datenübertragung kann nur dann gewährleistet werden, wenn jeder Kanal innerhalb eines geografischen Bereichs von einem einzigen Netzwerk benutzt wird. Jedes weitere WLAN auf demselben Kanal vermindert die Leistung des Transfers.

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