Der neue Range Rover: Luxus, Kraft und Elektronik

So sehr sich über Sinn oder Unsinn der Venture Cam streiten lässt, so hilfreich und nützlich ist hingegen Terrain Response. Dies kam zum ersten Mal beim neuen Discovery zum Einsatz soll und nun auch serienmäßig beim Range Rover Sport eingebaut werden. Per Drehschalter, der auf der Mittelkonsole installiert und versenkbar ist, lassen sich damit fünf verschiedene Terrain-Einstellungen vornehmen. Außer „Normal“ für die Straße kann der Fahrer zwischen „Gras/Schnee“ für glatten Untergrund sowie drei spezielle Geländeprogramme „Felsen“, „Sand“ und „Schlamm“ wählen. Ist der Untergrund eingestellt, reagiert das System mit entsprechenden elektronischen Steuerungen wie Niveauregulierung, Bergabfahrtkontrolle, Traktionskontrolle oder Differenzialabstimmung. Anders ausgedrückt: Terrain Response soll die Bordelektronik veranlassen, Antrieb, Bremsen und Federung in den jeweils optimalen Zustand zu bringen sowie die Bodenfreiheit zu justieren. Ist beispielsweise die Position „Felsen“ eingeschaltet und der Koloss rumpelt über entsprechendes Terrain, wird ein zum Durchdrehen neigendes Rad automatisch abgebremst und die Kraft auf das andere Rad übertragen. Im Schnee sorgt der Bordcomputer dafür, dass das Auto sanft anfährt und die Räder somit greifen können. Das entsprechende Programm, das der Fahrer ausgewählt hat, wird auf dem Bordmonitor angezeigt.

Premiere im Range Rover Sport hat nach Angaben der Engländer das so genannte Dynamic Response System. In Kurven soll es dafür sorgen, auftretende Kräfte zu erkennen und selbständig zu reagieren, um die Karosseriestabilität und Handling-Eigenschaften des Geländewagens nicht zu gefährden.

Mit dieser enormen Hightech-Flut reiht sich der Geländewagenbauer von der Insel mühelos in die Riege der innovationsverliebten deutschen Premium-Autohersteller ein. Und wie den hiesigen Fabrikanten ist den Engländern ob der vielen Technik nicht Angst und Bange. Begründet wird dieser Optimismus mit einem knallharten Testprogramm, dem sich der neue Range Rover unterziehen musste.

Die Stationen, die der Luxus-Geländewagen zu absolvieren hatte, sind in der Tat beeindruckend. So hat er sich laut Testbericht sowohl in der Eiswüste des Polarkreises als auch in der sengenden Hitze der Sahara bewährt. Fahrten mit Höchstgeschwindigkeiten auf dem Nürburgring soll der Koloss genauso gut bewältigt haben wie eine tagelange Fahrt im Stop-and-Go-Verkehr in Japans Hauptstadt Tokio. Nach Land Rover-Angaben war er sogar in der Lage, eine Anhängerlast von 3,5 Tonnen in Griechenland mit Höchstgeschwindigkeit mühelos über eine Strecke von insgesamt 15.000 Kilometern zu ziehen. Lediglich der Anhänger musste jeden Tag instand gesetzt werden. Schlussendlich hatte es der Range Rover noch mit den bekanntermaßen schlechten Straßen in Südirland zu tun. Hier wurden die Ursachen von Quietsch- und Rattergeräuschen ermittelt. Eine Teststrecke von insgesamt mehr als 2,4 Millionen Kilometer soll nun der Garant für eine pannenfreie Fahrt aller Range Rover-Fahrer sein.

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3 Kommentare zu Der neue Range Rover: Luxus, Kraft und Elektronik

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  • Am 21. Dezember 2004 um 20:47 von sepp

    zurück zum einfachen…
    ich hoffe nur, man findet im outback oder mitten in schwarzafrika einen mechaniker, der da noch ein lämpchen wechseln kann.

    ich verlass mich da lieber auf meinen analogen landy – bj ’63 :-)

    • Am 22. Dezember 2004 um 8:03 von Dr. Horst Lüning

      AW: zurück zum einfachen…
      Mein BMW 750i (5 Jahre alt) hat all das, was der Landrover auch hat. Vermutlich 1 GB Hauptspeicher und 200 Lämpchen. Die letzten 2 Jahre war ich rund 10mal in der Werkstatt. Fast nie hatte ich einen mechanischen Defekt. Fast immer war es die Elektronik, die ausstieg. Das teuerste Teil kostete 2500 EUR.

      Der Rover mag jetzt funktionieren – aber in 4 Jahren sieht das ganz anders aus. Der Wiederverkaufswert liegt ganz nahe an Null. Das wissen die Gebrauchtwarenkäufer.

      Jedem sollte klar sein, dass er nach 3 oder 4 Jahren nur noch 20% des Neupreises erhält. Und dem Käufer muss klar sein, dass 3 oder 4 Jahre alte Elektronik fast nur noch als Elektronikschrott zu bezeichnen ist.

      Mit frustriertem Gruß
      Horst Lüning

  • Am 26. Dezember 2004 um 8:05 von HD Lang

    Elektronik? Die Hälfte würde genügen.
    Ein Beispiel? Wir haben früher noch lernen müssen, wie man bremst. Heute bremst ABS. Meine Freundin wäre neulich fast einem LKW hintenreingefahren. Grund. Entweder waren die rechten Räder oder die linken auf Eis. ABS sagt: Du jetzt nix bremsen dürfen. So eine Kacke, sie hat den Wagen mit der !!!!!Handbremse!!!!! noch gerade so zum Stehen gebracht. Wenigstens abschaltbar sollte der Mist sein. Ich saß daneben und habe das schön live mitbekommen, wie sie mit Schrittgeschwindigkeit dahin fuhr bis ich schrie: Handbremse. Das ABS hat perfekt funktioniert und damit fast einen Auffahrunfall verursacht. Ich betone: Wir fuhren Schrittgeschwindigkeit, der LKW kam innerhalb ganz kurzer Strecke zum Stehen, wir hatten massenhaft Abstand (mind. 30-40 Meter), aber die ABS-Mühle wurde einfach nicht langsamer.

    Liebe Elektronik-verliebte Ingenieure. Ich bin selbst einer von Euch, aber nicht alles, was so schön scheint, ist auch wirklich so gut. Baut ein, was ihr wollt und was die Konkurenz auch meint, zu brauchen. Aber macht es abschaltbar. ABS zum Beispiel wäre bei mir im Winter nie eingeschaltet, denn wenn dann noch ein Rad Bodenkontakt hat, dann braucht man diesen dringend und keine Elektronik, die diesem Rad auch noch die Bremsleistung wegnimmt.

    HD

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