SAP: 30-Prozent-Marge möglicherweise erst 2007

Unternehmen will von Übernahme Peoplesofts durch Oracle profitieren

Der Softwarekonzern SAP nimmt sich angesichts hoher Investitionen ein Jahr länger Zeit, um seine operative Umsatzrendite auf 30 Prozent oder mehr zu steigern. „Wir haben uns eine Marge von 30 Prozent vorgenommen. Wir haben den Ehrgeiz, das bis 2006 zu schaffen, aber wir werden möglicherweise ein zusätzliches Jahr brauchen, um das zu erreichen“, sagte Finanzvorstand Werner Brandt am Donnerstag auf einer Investorenkonferenz in Barcelona. Im vergangenen Jahr hatte die Umsatzrendite bei 27 Prozent gelegen, für 2004 peilt SAP 28 Prozent an. Grund für die mögliche Verzögerung seien Investitionen in Forschung und Entwicklung, Marketing und den Vertrieb, sagte Brandt. Die SAP-Aktie war am Donnerstagvormittag mit einem Minus von 2,10 Prozent auf 136,54 Euro größter Verlierer im Dax.

SAP legt sein Augenmerk im laufenden Jahr stärker auf das Wachstum, das – gemessen am Umsatz mit Softwarelizenzen – zehn Prozent erreichen soll. Auch für 2005 hat Vorstandschef Henning Kagermann weitere Gewinnzuwächse hintan gestellt, um der neuen Konkurrenz im Plattform-Geschäft begegnen zu können. „Ich würde in Kauf nehmen, dass die Margenentwicklung langsamer voran geht als die Wachstumsentwicklung. Es wäre gefährlich, die Marge weiter hochzubringen und damit Wachstum zu verhindern“, hatte er zuletzt in einem Interview mit Reuters gesagt. Der Produktumsatz – die Summe aus Softwarelizenzen und Wartung – solle auch 2005 prozentual zweistellig zulegen.

Finanzvorstand Brandt rechnet damit, dass SAP von der bevor stehenden Übernahme des Konkurrenten Peoplesoft durch Oracle profitieren wird. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass die Fusion durchgeht. Es wird eine Menge Arbeit machen, das Geschäft zu integrieren. Ich nehme an, das wird sie vier bis sechs Quartale beschäftigen“, prophezeite Brandt in Barcelona. „Wir werden hart arbeiten, um daraus Vorteile zu ziehen, sowohl aus Produkt- als auch aus Vertriebssicht.“ Oracle hatte sein Angebot für Peoplesoft Anfang November auf 24 Dollar je Aktie erhöht und den Aktionären eine letzte Frist zur Annahme bis 19,. November gesetzt. „Wenn die Transaktion nicht durchgeht, werden beide Unternehmen auf ihren Märkten zu kämpfen haben“, sagte Brandt.

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