Die Leistung des Testsystems ist erwartungsgemäß sehr stark: Im Business Winstone 2004 erzielt der Rechner 21,2 Punkte, im Content Creation Winstone 2004 30,7. Die Leistung im zuerst genannten Office-Test könnte man sicher noch durch Einsatz einer oder zweier SATA-150-Festplatten als RAID 0 oder 1 steigern.

Auch im Grafik-Bereich steht das System gut da, allerdings hängen die Benchmark-Ergbenisse hier fast allein von der Grafikkarte ab. Die Radeon 9800 XT erzielt 6758 Punkte im 3DMark 2003 und 46,943 Punkte im Aquamark 3 (GFX 6,210, CPU 9,618 Punkte).

Wesentlich interessanter als diese Ergebnisse, die den gewählten Komponenten entsprechen, sind die Daten zum Energieverbrauch und das Verhalten bei Belastungstests. Eine Hardware-Kombination mit höherem Strombedarf als der P4/3,6 GHz und die Radeon 9800 XT lässt sich aktuell kaum finden. Die beengten Verhältnisse im Inneren des SB77G5 scheinen alles andere als optimal für die Luftzirkulation: Shuttles Zwei-Kühler-Lüftersystem (mit Heatpipe vom Prozessor zum Gehäuselüfter) wird richtig gefordert. Außerdem ist das Netzteil nur für 250 Watt ausgelegt.

Bereits im „ausgeschalteten“ Zustand verbraucht das System 5,0 Watt. Im Leerlauf unter Windows XP Pro sind es bis zu 156 Watt, die das System zieht. Bei Belastung durch CPU-Warming mit CPU-Stabtest geht die Messung bis auf 248 Watt hoch, im 3DMark 2003 wird gar die Grenze von 250 Watt überschritten – 253 Watt fallen maximal an.

Im Hinblick auf den Einsatz als Spiele-PC (dank guter Transportfähigkeit auch auf LAN-Parties) wäre ein Dauertest mit mehrstündigen Spiele-Sessions verteilt über einen längeren Zeitraum interessant. Um Zeit zu sparen testete ZDNet die Belastbarkeit durch gleichzeitigen Einsatz des CPU-Warming (allerdings im Windows Task Manager auf Priorität Niedrig gestellt) und des 3DMark 2003. Die Leistungsaufnahme steigt so auf über 280 Watt.

Im Smart-Mode der Lüftersteuerung kam es bei diesem Test drei Mal zu Abstürzen, wobei einmal der Rechner automatisch neu startete. Vor dem Absturz lief das System bis zu 30 Minuten unter der Belastung. Die Lüftersteuerung reagiert auf die außergewöhnliche Belastung durch höhere Drehzahlen, nützt aber auffälligerweise die höchste Stufe nicht. Stellt man den Lüfter im Bios von Hand auf die höchste Stufe, läuft er mit den beschriebenen Programmen problemlos über eine Stunde lang.

Insgesamt ist die Belastbarkeit für so ein kompaktes System gut, wenngleich für einen viel eingesetzten Spielerechner immer noch ein Tower-Gehäuse vorzuziehen wäre. Der SB77G5 ist hier ein Kompromiss. Bei starker Belastung sollte man auf alle Fälle die Belüftung auf die höchste Stufe stellen, obwohl die Geräuschkulisse dann drastisch ansteigt. Konzentriertes Arbeiten ist bei voller Lüftergeschwindigkeit fast unmöglich – außer natürlich mit Ohrenschützern.

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