Telekoms müssen innovativer sein

„Wenn es um Innovationsideen geht, kommen von verschiedenen Telekommunikationsunternehmen interessante Anregungen. British Telekom verfügt jedoch mit Abstand über den am breitest gefächerten und offenen Innovationsansatz“, betonte Godell. France Télécom habe vermutlich im vergangenen Jahr die meisten Fortschritte gemacht, aber auch Telenor, Telefónica und Telecom Italia könnten beachtliche Innovationserfolge vorweisen. Hingegen hinke die Deutsche Telekom trotz ihrer großen Forschungs- und Entwicklungsabteilung deutlich hinter den Wettbewerbern hinterher.

Nachhaltige Innovationserfolge seien nur zu erzielen, wenn die Unternehmen über Jahre hinweg zu permanenten Veränderungen ihrer Geschäftsprozesse bereit seien. Forrester hat jedoch festgestellt, dass die meisten Telekommunikationsunternehmen noch immer an traditionellen Innovationskonzepten festhalten, zum Beispiel, in dem sie die Zahl der von ihren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen angemeldeten Patente als Innovationsfaktor ansehen. Gleichzeitig werde nur ein verhältnismäßig kleiner Teil des Forschungs- und Entwicklungsbudgets für wesentliche Veränderungen in der Infrastruktur oder Paradigmen-Wechsel wie dem Trend zum X-Internet bereitgestellt. „Die alten Methoden, um Innovationen in der Telekommunikationsindustrie zu schaffen, funktionieren nicht mehr“, betont Godell. Er fürchtet, dass die traditionellen Anbieter durch neue, schnellere und smartere Wettbewerber
noch mehr Einnahmen und Marktanteile einbüßen werden, wenn sie ihr Innovationskonzept nicht ändern. „Die besten Ideen kommen heute durch den ständigen Kontakt und das geistige Zusammenspiel von Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Wettbewerbern zustande.“

Um dem starken Druck Stand zu halten, der von Kunden, Konkurrenten und Regulatoren auf die Telekommunikationsindustrie ausgeübt wird, müssen die Anbieter nach Ansicht von Forrester dynamische Strukturen schaffen, in denen der globalen Forderung nach Innovation durch ebenso globales Angebots nachgekommen werden kann. Forrester nennt das „Innovation Networks“. Innerhalb dieser Netzwerke können die Anbieter praktisch nahtlos interne und externe Kapazitäten für Innovation, Transformation, Finanzierung und Zwischenhandel zusammenführen, um ihre eigenen Produkt-, Dienstleistungs- und Geschäftsmodelle zu optimieren. Forrester glaubt darüber hinaus, dass nur jene Anbieter auf längere Sicht Erfolg haben werden, die sich vom vertikal integrierten Technologiekonzern zum horizontal integrierten und nutzerorientierten Dienstleister wandeln. Wenn diese dann bei ihren Kunden zusätzlichen Kommunikationsbedarf wecken, könnte das bis zum Jahr 2007 ein Einnahmepotential von mehr als 100 Millionen Euro freisetzen. Godell fordert die Telekommunikationsanbieter dazu auf, sich darüber im klaren zu werden, dass sie sich nicht nur in einem Geschäftsumfeld bewegen, sondern in dreien: Kommunikation, Einzelhandel und Innovation -.in denen jeweils unterschiedliche Erfolgsfaktoren gelten.

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