RSS stößt an seine Grenzen

Kritiker bemängeln hohen Bedarf an Bandbreite und wollen künftig auf HTTP-Erweiterung RFC 339 setzen

Die vor einigen Wochen von Microsoft getroffene Entscheidung, aufgrund des massiv ansteigenden Traffics nicht mehr die kompletten Texte seiner Entwicklerseite MSDN via RSS zur Verfügung zu stellen, hat in Fachkreisen Grundsatzdiskussionen über die Skalierbarkeit der Technologie ausgelöst. Microsoft hat seine Entscheidung zwischenzeitlich wieder rückgängig gemacht.

Das Problem bei RSS sei, dass jeder Feed bei jeder Abfrage komplett neu übertragen wird, was dann bei einigen tausend Nutzern und mehren Feeds zu erheblichem Traffic führen kann. Dazu kommt, dass viele RSS-Reader die Feeds automatisiert in relativ kurzen Zeitabständen neu herunterladen.

Mit einer schnellen Internetverbindung stellt dies für den einzelnen Nutzer zwar eine bequeme Möglichkeit dar, ohne manuellen Eingriff aktuell zu bleiben, die Anbieter der Feeds leiden aber unter dem entstehenden Traffic.

Als Alternative schlagen Experten die etwas in Vergessenheit geratene HTTP-Erweiterung RFC 3229 (Request for Comment) vor. Diese bietet die Option, nur den Content zu übertragen, der seit dem letzten Request neu hinzugekommen ist.

Pubsub Concepts-CTO Bob Wyman sagte, sein Unternehmen scanne dauernd einige Millionen Blogs. Der Großteil des Traffics entstehe jedoch unnötig. „Nur 3 oder 4 Prozent der Daten sind neu“, so Wyman. Durch RFC 3229 ließe sich der Blog-Datenverkehr seiner Auffassung nach mindestens um 70 bis 80 Prozent senken. Um der Technologie zum Durchbruch zu verhelfen, müssen künftig jedoch sowohl client- als auch serverseitig deutlich mehr RFC-Tools zur Verfügung stehen.

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1 Kommentar zu RSS stößt an seine Grenzen

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  • Am 20. September 2004 um 10:55 von Michael

    RFC
    Und wofür steht das "f" in diesem Akronym (Request vor Comment – siehe Artikel)?

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