Windows als Beifahrer: Wie Microsoft das Auto erobern will

Microsoft konnte seine „Windows Automotive“-Plattform bereits in 23 verschiedenen Fahrzeugen unterbringen. Auf der Plattform basierende Entertainment- und Telematik-Lösungen sind beispielsweise im 7er BMW, in der Mercedes S-Klasse, im Citroen C5 und Xara, im Lancia Thesis und anderen Fahrzeugen zu finden.

Der Einzug von Microsoft ins Auto fand aber weitgehend unbemerkt statt. Das ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Oberflächen und GUIs der eingesetzten Lösungen kaum an Windows erinnern. Weder das Branding noch grafische Elemente lassen an das System aus Redmond denken. Schon früh machten die Autohersteller Microsoft klar, dass der Auftritt des sonst omnipräsenten Unternehmens zumindest in der Autobranche nur hinter den Kulissen erfolgen werde.

Die bis dato 23 umgesetzten Lösungen basieren jedoch auf verschiedenen Hardware-Plattformen und wurden zusammen mit Zulieferern und Autoherstellern entwickelt. So kommt zwar die von Microsoft bereitgestellte Software „Windows Automotive“ immer wieder zum Einsatz, bei der Hardware ist es aber bei den vergleichsweise teueren Speziallösungen geblieben.

Mit einer neuen Initiative wollen die Redmonder nun eine ihrer Kernkompetenzen auch in der Automobilindustrie nutzen: die Entwicklung und Etablierung von Plattformen. Dazu hat Microsoft mit der so genannten „Telematics Black Box Solution“ ein Hardware-Referenzdesign entwickelt, das über eine in Verbindung mit Autoherstellern festgelegte Grundfunktionalität verfügen soll. Auf diese Weise sollen die Hardwarekosten deutlich gesenkt werden.

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Windows als Beifahrer: Wie Microsoft das Auto erobern will

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  • Am 12. August 2004 um 18:07 von Christian

    Windows als Beifahrer…..
    Ein Windows Navigationssystem, das könnte lustig werden :)

    Nach 100 Metern rechts abbiegen.
    Sind Sie sicher das sie wirklich rechts abbiegen wollen?
    [ja] [nein] [abbrechen]

  • Am 13. August 2004 um 7:37 von Peter Schmidt

    Bock zum Gärtner?
    Der zugegebenermaßen proprietären Software der Automobil-Industrie haftet trotz ihrer Vielfalt sowie der Tatsache, dass das Rad zuweilen mehrfach erfunden wird, ein durchweg guter Ruf an. Zuverlässigkeit und Funktionalität sind meistens gut aufeinander abgestimmt und geben keinen Anlass zur Klage. Dies könnte sich mit dem Einzug von Microsoft ändern. Solange in Redmond kein absturzsicheres Betriebssystem hergestellt werden kann, hat man in Fahrzeugen nichts verloren. Microsoft und Zuverlässigkeit – das sind bis dato noch zwei echte Pole. Während am heimischen PC ein Bluescreen oder Programm-Absturz zwar sehr ärgerlich, aber noch zu verkraften ist, ist ein instabiler Software-Zustand in einem Kraftfahrzeug unvorstellbar, auch wenn es sich "nur" um die Navigations- oder MP3-Player-Software handelt. Microsoft muss erst unter Beweis stellen, dass Stabilität und Zuverlässigkeit bei der Software-Entwicklung oberste Priorität haben. Bei dem Ruf des Unternehmens kann es noch Jahre dauern, bis es sich das Vertrauen der User bzw. Autofahrer verdient hat.

    • Am 13. August 2004 um 13:43 von Henning

      AW: Bock zum Gärtner?
      Genau! Wäre ja noch schöner, wenn mir bei 220 die Servolenkung abstürzt oder ich mit meiner freien Hand einen explorer-Prozess abschiessen muss, weil er gerade mal angehalten hat.
      Nö, da fahr‘ ich dann doch lieber ohne MS.

  • Am 13. August 2004 um 17:56 von Realist

    Aber bitte mit 100GBit-WLAN-Anbindung
    Ich freu mich schon auf die endlosen "Problemberichte an Microsoft senden" und Download-Orgien umd die ständigen Sicherheitslücken einigermassen zu stopfen. Der Einsatz in das Motormanagement ist unbedingt vorzunehmen; ich freu mich dann schon auf den ersten "BlueScreen" auf der Autobahn oder belebten Kreuzung.
    (Muss man dann aussteigen und wieder neu einsteigen damit’s wieder funktioniert oder muss dann nur der Motor neu installiert werden?)

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