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Alte Ports – neue Chips: Fujitsu Siemens E8010

Hat Fujitsu Siemens die Bezeichnung Desktop-Ersatz-Notebook schon bei Ausstattung und Anschluss mehr als wörtlich genommen, so sorgt der Hersteller auch für hohe Performance: Der derzeit schnellste Pentium M mit Modellnummer 755, 2048 KByte Cache und 2,0 GHz Takt macht den Dampf in der Kiste. Sowohl die 41,0 Punkte im Business Winstone 2002 als auch 56,8 Punkte im Multimedia Content Creation Winstone 2003 könnten auch von einem Desktop stammen (wenn auch natürlich nicht der 3000-Euro-Preisklasse).

Im Grafik-Test erzielt der auch als M11 bezeichnete Radeon Mobility 9700 von ATI 9860 Punkte – wo doch schon ein Radeon 9600 (M10) über 9000 Punkte erzielen kann. Grund ist der hier auf 64 MByte beschränkte Speicher. Für eine hohe 3D-Leistung könnte Fujitsu Siemens hier noch etliche Punkte herausholen – aber wer 3D-Performance etwa für CAD-Anwendungen benötigt, kann ja gleich zur angekündigten Version des E8010 mit ATIs Profi-Grafik FireGL greifen.

Etwas enttäuschend ist im Vergleich eine Akku-Laufzeit von 184 Minuten – enttäuschend allerdings nur im Vergleich der Centrino-Systeme. Selbst das Acer TM8006LMi, ebenfalls mit Dothan-Chip, übersteht die Dauerbelastung durch das Testprogramm 218 Minuten lang – und kann doch nicht mit der Banias-Generation des Intel-Mobilchips konkurrieren. Allerdings wurde wie immer ohne Optimierungen und Stromspar-Mechanismen für Notebooks wie herabgesetzte Helligkeit oder Spar-Modus des Prozessors getestet, und die reale Arbeitszeit dürfte um ein Viertel bis ein Drittel höher sein. Außerdem ist es denkbar, dass Fujitsu Siemens gegenüber dem Vorserienmodell noch zu einigen Verbesserungen in der Lage ist. Und drittens kann man einen optionalen zweiten Akku für den Multifunktionsschacht des Geräts erwerben, wenn man das Schwergewicht tatsächlich extensiv auf Geschäftsreisen nutzen möchte.

Fazit

Fujitsu Siemens hat beim E8010 das Wort vom Desktop-Ersatz erstaunlich wörtlich genommen. Das Notebooks verfügt über Anschlusstypen wie seriellen Port, die langsam sogar bei Desktop-PCs aussterben. Auch parallele (Drucker-)Schnittstelle und ein PS/2-Anschluss sind direkt am Gerät (und nicht nur an der Docking-Station) vorhanden. Unternehmen, die aufgrund ihrer Peripherie-Ausstattung diese Ports unbedingt benötigen, werden schon deshalb kaum am E8010 vorbeikommen.

Im Inneren hat Fujitsu Siemens aber nicht etwa auf Desktop-Komponenten und einen ebensolchen Prozessor gesetzt, sondern aktuelle Highend-Notebook-Bestandteile eingesetzt. So ist hervorragende Leistung möglich – bei einer Akkulaufzeit, die immerhin noch knapp über 3 Stunden beträgt.

Der auf den ersten Blick hohe Preis von 2999 Euro gilt für die Highend-Konfiguration mit Multiformat-DVD-Brenner und Pentium M 755 – wer stattdessen das Modell mit Pentium M 735 (1,7 GHz), 40 GByte-Platte, 256 MByte Speicher, integrierter Grafik und CD-Brenner/DVD-ROM-Kombination wählt, zahlt um 2000 Euro.

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ZDNet.de Redaktion

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