Sybari: „E-Mail ist außer Kontrolle geraten“

ZDNet: Dieser Ansatz lässt sich nahtlos auf Phishing übertragen?

Buoniello: Exakt, das ist genau dasselbe Szenario. Die Spammer halten ja ununterbrochen nach unseren neusten Abwehrmaßnahmen Ausschau. Indem wir den Spamverkehr in Echtzeit überwachen und verdächtige Mails ständig damit abgleichen, kommen wir ihnen doch auf die Schliche. Das hilft also gegen Spam, aber auch Phishing und sogar Viren und Malicious Code.

ZDNet: Ein Vorredner Ihres Unternehmens hat behauptet, Ihre Lösung würde E-Mail wieder eine Zukunft geben. Experten haben zuvor jedoch schon das Ende der E-Mail als Kommunikationsmittel ausgerufen, weil mittlerweile 90 Prozent aller eingehenden Botschaften Mist sind.

Buoniello: Noch vor zwei Jahren war es die Hauptaufgabe eines E-Mail-Administrators, jede Mail schnellstmöglich an den Empfänger weiterzuleiten. Heute geht es vorrangig darum, dass die Postfächer nicht vor lauter Müll überlaufen. Durch unsere Extra-2-Minuten zum automatischen Überprüfen von eingegangenen Mails wird dieser Job extrem vereinfacht.

ZDNet: Sie sehen für E-Mail also durchaus eine Zukunft?

Buoniello: Unbedingt, zumal unsere Bemühungen durch das, woran Microsoft arbeitet, komplementiert wird.

ZDNet: Wie gestaltet sich denn die Zusammenarbeit mit Microsoft? Auf der Teched hier in Amsterdam treten Sie ja als großer Sponsor auf.

Buoniello: Wir fokussieren uns in unserer Zusammenarbeit auf das Backend, unser Schlachtfeld ist das Unternehmen. Wir setzen aber ebenfalls auf dem ISP-Level an. Schließlich bekommen die großen ISPs, wie beispielsweise AOL, den Traffic als erstes zu Gesicht. Oder aus der Sicht von Microsoft: Jeder Ihrer zehn Millionen Hotmail-User erhält im Schnitt zehn Spam-Mails am Tag. Wenn unser Ansatz neun davon zurückhält, haben die Hotmail-Admins 90 Prozent weniger Arbeit.

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2 Kommentare zu Sybari: „E-Mail ist außer Kontrolle geraten“

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  • Am 18. Juli 2004 um 12:55 von Ideologie

    Also zurück zur SnailMail?
    Microsoft und Internet passen nun mal überhaupt nicht zusammen, das mal vorausgeschickt.

    IM könnte zwar teile von Email ersetzen, jedoch ist Email die komfortablere und vielseitigere Methode. Es wäre Schade darum, wenn diese wegen permanenten Missbrauchs unbenützbar werden würde.

    ISP müssen zukünftig mehr Verantwortung übernehmen. Sie verlangen Geld für Zugänge und verdienen Gut daran, also haben Sie auch die Verantwortung, was auf diesen Zugängen passiert!!

    Spamopfern sollte die Möglichkeit eingeräumt werden, durch einfach Kopieweiterleitung an den betreffenden ISP, eine gültige Beschwerde einzureichen. Überschreiten die Beschwerden eine gewisse Anzahl, sollt der ISP den Anwender dauerhaft ausschließen und über ein Zentralregister, sollten solchen Leuten auch zukünftig keine Inet-Zugänge mehr ermöglicht werden – weltweit!

    Da die meisten Spammer gesetzeslücken gewisser Staaten ausnutzen, sollte als Druckmittel auch die Sperrung eines ganzen Landes in Erwägung gezogen werden. Vielleicht hilfts dann.

    • Am 22. Juli 2004 um 10:16 von kn

      AW: Also zurück zur SnailMail?
      Es würde genügen, wenn, zusätzlich zu eine Absendeidentifikation, jeder Mailserver jede mail 1 Sekunde mal Anzahl der Empfänger verzögert weiterleiten würde und zusätzlich erst nachdem eine Mail eines Absenders verarbeitet wurde, die nächste weiterleitet. Damit ist die Zahl der Mailadressaten pro Absender auf 86400 begrenzt. Und die paar Sekunden Verzögerung im normalen Mailverkehr tun keinen weh, für Spam wird die Mail dann zu langsam….

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