Experten streiten über Zuverlässigkeit von Wahlmaschinen

Hersteller und gezielte Kampagnen von Gegnern für Vertrauensverlust verantwortlich

Die erheblichen Schwierigkeiten bei der Stimmauszählung der letzten US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000 haben in den USA vielerorts dazu geführt, das alterhergebrachte System aus Wahlzetteln und Auszählmaschinen gegen eine vollkommen elektronische Lösung auszutauschen. Gegner der elektronischen Wahl haben jedoch dafür gesorgt, dass diese in Verruf geraten sind.

Fürsprecher argumentieren, dass die Touchscreen-basierten Systeme auch Menschen mit Behinderungen sowie Sprachbarrieren erstmals die Möglichkeit eröffnen, in einer Wahlkabine geheim zu wählen. Zudem sei es mit elektronischen Systemen möglich, das falsche Ausfüllen und damit ungültige Stimmen zu verhindern.

Gegner führen jedoch an, dass es bei den Geräten an Transparenz mangelt und die Ergebnisse daher nicht überprüfbar seien. Systembedingt sei beispielsweise ein erneutes Auszählen der Stimmen nicht möglich.

Während sich David Dill, Professor an der Stanford University dieser Argumentation anschließt und bei elektronischen Wahlsystemen erhebliche Defizite sieht, ist sein Kollege von der Carnegie Mellon University, Michael Shamos, anderer Meinung. Er bestreitet, dass die Systeme nicht überprüfbar seien, schließlich sei es möglich, die darin verwendete Software vor, während und nach den Wahlen immer wieder zu verifizieren. Sollten die Geräte manipuliert werden, könnte dies bei einer solchen Überprüfung festgestellt werden.

Über die Zukunft der Wahlmaschinen wird derzeit in Gerichten und Wahlkommissionen entschieden. Eine schnelle Lösung der Schwierigkeiten ist jedoch nicht in Sicht. In einigen Gebieten wird wohl trotz vorhandenen elektronischen Equipments auch die nächste US-Präsidentschaftswahl wieder per Papier und Bleistift entschieden.

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