Weniger Kazaa – mehr Durchsatz: Zwei Packet Shaper im Test

Packeteer Packet Shaper 1500Packet Shaper 1500 ist ein LAN-basiertes QoS-System, dessen primäre Aufgabe in der Klassifizierung und Analyse des Netzwerk-Traffic und der anschließenden Zuweisung von Bandbreite anhand von Richtlinien, die der Benutzer festgelegt hat, besteht. Das getestete 1500-System ermöglicht keine Komprimierung, doch sein Nachfolger, das 1550, wird hierzu in der Lage sein.

Packeteer bietet sechs verschiedene Packet Shaper an, die Durchsätze von 2 MBit/s bis 500 MBit/s unterstützen. Im Test wurde die Basisvariante mit einem maximalen Durchsatz von 2 MBit/s untersucht.

Packet Shaper 1500 enthält zwei an seiner Vorderseite angeordnete 10/100-Ethernet-Ports. Der eine von diesen ist mit „Inside“ bezeichnet und wird mit einem Switch verbunden, während der anderen Port („Outside“) mit dem Router verbunden wird. Einfacher geht es nicht. Zusätzlich ist in die Front ein serieller Port integriert, an den man eine Konsole zur Eingabe der IP-Adresse anschließen kann. Danach kann man einen Web-Browser öffnen und von diesem aus die Konfiguration des Systems vornehmen. Man kann jedoch auch weiterhin die Konsole verwenden. Das System kann auch als Durchgangskabel fungieren, so dass im Falle des Ausfalls oder Abschaltens des Systems noch immer ein Netzwerk-Zugriff möglich ist.

Die webbasierte Oberfläche des Packet Shaper ist zwar nicht gerade besonders elegant gestaltet, doch ist sie einfach und schnell zu bedienen. Sollte es dennoch Probleme geben, kann man das Easy Configure-Feature aktivieren, das für Einsteiger in diesem Bereich konzipiert ist. In der Oberfläche kann man den Netzwerk-Traffic nach Kategorien einteilen, um zu sehen, welche Anwendungen auf dem Netzwerk ausgeführt werden, wie viel Bandbreite diese jeweils belegen und wie ihre Performance aussieht. Mithilfe dieser Informationen kann man Bandbreite für wichtige Anwendungen zuweisen und die Bandbreitennutzung weniger kritischer Programme einschränken.

Packet Shaper 1500 erfasst zudem die durchschnittliche und maximale Bandbreitenbelegung, die aktivsten Benutzer und Anwendungen sowie den Nutzungsverlauf. Genau wie Netintact kann auch PacketShaper Alarme auslösen, so dass ein Rückgang der Performance früh erkannt werden kann, da der Netzwerk-Administrator bereits informiert wird, bevor das Netzwerk langsamer wird.

Packet Shaper bietet im Test eine gute Leistung. Unerwünschter Netzwerk-Traffic wie Kazaa wird automatisch erkannt und lässt sich durch das Aussortieren der betreffenden Pakete blockieren. Auch die Reservierung von Bandbreite für VoIP funktionierte sehr gut. Packet Shaper erkennt automatisch den entsprechenden im Netzwerk ausgeführten Dienst. Es genügt daher, einfach das für die Art von Traffic zu reservierende Bandbreitenvolumen festzusetzen. Bei Aktivierung der Burstable-Option kann der VoIP-Traffic die verfügbare Bandbreite anderer Anwendungen bis zu einem festgelegten Grenzwert nutzen.

Packet Shaper liefert Berichte zu Nutzung, Netzwerk-Effizienz, am häufigsten genutzten Klassen und mehr. Die Daten können in CSV und XML exportiert werden. Packet Shaper kann die Bandbreite live im Sekundentakt messen, was einen besseren Einblick in die Reaktionszeiten der Anwendungen verschafft. Die GUI bietet außerdem ein Hilfemenü, das sich als sehr praktisch erweist, wenn man nicht weiß, wie man eine bestimmte Aufgabe ausführen kann und kein Handbuch zur Verfügung hat.

Bewertung Packeteer Packet Shaper 1500
Kategorie Punkte (von 10) Begründung
Interoperabilität 8 Shaping-Rate von 2 MBit/s (leistungsfähigere Varianten bieten bis zu 500 Mbit/s)
Zukunftsfähigkeit 8 Leistungsfähigere Varianten (etwa mit Komprimierung) verfügbar.
Investitionsrentabilität 8 Vernünftiger Preis und einfache Benutzung.
Service 8 Einjährige Garantie mit Verlängerungsoptionen.
Gesamtwertung 8 Empfehlung der Redaktion

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Weniger Kazaa – mehr Durchsatz: Zwei Packet Shaper im Test

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  • Am 4. Juli 2004 um 12:30 von Gerald

    Besser als Cisco Router ?
    Also das Statemant, dass QoS nicht in der Form auf Routern von Cisco machbar sei, kann ich so nicht bestätigen, bzw. machen Sie es nicht deutlich wo der große Vorteil der Packet Shaper ist.
    Cisco kann sehr wohl QoS mit Traffic-shaping, Policing, DSCP Marking, verschiedene Queueing Mechanismen etc.. Auch das Auslesen ser Statistiken ist pro Flow via SNMP möglich. Cisco Works bietet hier auch eine kompfortable Software für das Monitoring.
    Desweiteren machen Sie deutlich, dass VoIP Bandbreite benötigt. Dieses ist aber nur eine zweitrangige Vorraussetzung für VoIP. Es werden je nach Codec zwischen rund 10 bis 64kbit/s benötigt. Viel Kritischer ist jedoch das Einhalten eines minimalen Delays (ca. 150ms Ende-Ende), minimale Packetverluste und einen geringen Jitter (ca.30ms). Die Nichteinhaltung dieser Kriterien wirkt sich viel kritischer aus. Sie schreiben aber nicht, ob der Packet Shaper für VoiP Priority Queueing anbietet (absolut bevorrangigtes Senden von Voice Packeten).

    Gruß
    Gerald
    Cisco Certified Network Professional

    • Am 5. Juli 2004 um 23:16 von Kender

      AW: Besser als Cisco Router ?
      Bevor ich solche Äußerung treffen würde sollte man sich etwas weiter mit Packeteer beschäftigen, Da es sich hierbei um eine Technik handelt die Cisco natürlich auch in der ein oder anderen Form "könnte" Basic ja, Feature nein, Cisco bietet einen Router nicht mehr nicht weniger. Er kann keine Applicationen erkennen (zur Zeit erkennt der PS ca. 600 eigenständig) genauso habe ich nur bedingt die Möglichkeit P2P Verbindungen mittels Kaaza, emule etc. zu erkennen. Und das schönste ist das Cisco Systems selbst einige Packetshaper im Einsatz hat. Also Cisco ist nice aber nicht die Eierlegende Wollmilchsau. Bandbreiten und Applicationmanagment ist mit keinem der Cisco Produkte machbar, dafür ist der PS auch kein Router. Das Leben kann so einfach sein auch ohne CISCO ;-))

  • Am 13. Juli 2004 um 9:44 von Egon Feldmann

    Und was wenn Encrypted
    Kazaa und ähnliche Anwendungen haben immer einen bitteren Beigeschmack betreff Legalität und Anwender werden immer mehr versuchen neue Wege zu finden, Protokolle zu verändern das diese nicht erkennt werden können. MyGudio (http://www.mygudio.com)entwickelt hierfür schon Lösungen.
    Dies bedeudet, das Layer 7 -Lösungen in Zukunft völlig sinnlos sind. Im Allgemeinen haben Packeteer und Kollegen mit überpreisten Produkten ein Konzept entwickelt, das in idealen Fällen gut arbeitet aber mit dem ständingen Wachstum an privaten Anwendern und dem waschsendem Missbrauch des Internets nicht gewachsen ist.
    Hier schreit man schon mehr nach User-orientierten Lösungen, die anstelle von Anwendungen den Anwender kontrollieren. Bei einem Besuch in Finland bin ich auf die Lösung der Technischen Universität in Tampere gestossen. Das Netzwerk des hiesigen Studentenheims hat 5.000 Anwender und 80% der Netzwerkverkehrs ist sog. P2P-Traffic. Mittels eines Staselog Network Equalizers (www.staselog.com) werden für jeden Anwender bestimmte Optionen erstellt. Dort werden automatisch den Anwendern Bandbreitekapazitäten bereitgestellt. Bei Missbrauch wird der Anwender automatisch "auf Eis" gelegt und hat nur geringere Bandbreite zur Verfügung.
    Dies scheint mir eine logischere Lösung.

  • Am 29. Juli 2004 um 18:03 von Martin Schulz

    Four Sticks heisst Foursticks und kann leicht getestet werden
    Schade, dass Foursticks nicht in diesen Testbericht eingeflossen ist. Neben dem Testaufbau im LAB bietet Foursticks die Präsentation sogar online und live per eMeeting an und zeigt darin, wie Foursticks mit seinem Real-time Monitoring besticht.

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