Problemfall Limousine: Den High-Tech-Autos fehlt eine Management-Software

Einer der wesentlichen Vorteile, „wenn die Software nicht im Stoßdämpfer“ steckt, wie der Sun-Visionär sich ausdrückt, ist beispielsweise das problemlose Einspielen von Updates. So kann etwa in einem Rechenzentrum des Automobilbauers oder seines Dienstleisters unter der Fahrgestellnummer die komplette Verwaltung des Softwaresystems eines Autos gespeichert werden. Erfolgt eine Änderung, vollzieht sie sich zunächst im Rechenzentrum. Erst bei einer passenden Gelegenheit, wird die Management-Ebene im Auto angesprochen, etwa über Werkstattrechner. Umgekehrt kann das Auto mitteilen, ob die Bremsen kontrolliert werden müssen. Für die Auto-Entwicklung bedeutet dieses Konzept, dass die schlüsselfertige IT-Lösung getrennt von den mechanischen Bauteilen entsteht und dass zugleich stärker als bisher Standardkomponenten Verwendung finden können. Die eingebaute Technik kann aktueller sein und immer wieder neuste Anforderungen berücksichtigen. Zudem lassen sich spezifische Fahrzeugvarianten, die dem jeweiligen Modell den individuellen Charakter geben, erst ganz am Ende festlegen und einbauen.

Über eine solch intelligente Web-Service-Architektur sowie über ein objektorientiertes Betriebssystem verfügt nach Groths Erkenntnissen derzeit nur ein einziger Fahrzeugtyp: der 5er BMW. Hier haben die Bayerischen Motorenwerke mit ihrer eigenen und universellen Tradition im Fahrzeugbau gebrochen.

Doch die Idee, Fahrzeugdaten zentral außerhalb des Fahrzeugs zu speichern, findet auch bei anderen Herstellern Anwendung. In der Formel 1 wird Telemetrie für die Vorbereitung von Boxenstopps genutzt. Audi ermöglicht dadurch eine zentrale Vergabe von Schlüsseln beziehungsweise eine Diebstahlsicherung mit Wegfahrsperren. Außerdem werden die Werkstattrechner mit fahrzeugrelevanten Checklisten versorgt. Der Monteur erhält etwa eine Vorauswahl möglicher modellspezifischer Mängel.

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