Outsourcing: „Nur Steuerung und Strategie muss in Deutschland bleiben“

ZDNet: Was sind die häufigsten Fehler, die beim Outsourcing gemacht werden?

Schäfer: Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Outsourcing ist eine detaillierte Vorarbeit des Kunden. Einer der großen Fehler ist, dass die Komplexität des Outsourcing-Prozesses unterschätzt wird. Häufig machen die Unternehmen dies ausschließlich mit ihren eigenen Leuten aus der entsprechenden Fachabteilung. Diese sind zwar fachlich kompetent, aber mit dem gesamten Outsourcing-Prozess nicht vertraut. Die Vorbereitung eines solchen Prozesses kann und wird von den Unternehmen nicht in der erforderlichen Qualität gemacht. Was viele Risiken mit sich bringt, die man auf Grund der heute vorliegenden Erfahrung vermeiden kann.

Das betrifft sowohl die finanzielle Betrachtung des Outsourcing-Deals, beispielsweise die laufenden Betriebskosten, als auch die Beschreibung der Services und die Service-Level-Vereinbarung. Aus der mangelhaften Vorbereitung heraus ergeben sich dann in weiteren Phasen der Prozesstrecke Folgeprobleme. Die meisten Verträge, die heute im deutschen Markt noch üblich sind, haben eine schlechte Qualität und sind ein gutes Stück von internationalen „Best Practice“-Verträgen entfernt.

ZDNet: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Standorte aus? Für welche Dienstleistungen sind bestimmte Standorte interessant?

Schäfer: Aus technischer Sicht kann fast an jedem Standort jede Art von IT-Betriebsleistung erbracht werden. Das ist also eher eine emotionale Entscheidung. Wenn in Zusammenhang mit dem Outsoucing Personal mit übergeht, dann sieht es anders aus. Bei vielen der Outsourcing-Entscheidungen waren Mitarbeiter nicht bereit, umzuziehen. Ist eigenes Personal im Spiel, nimmt die Entscheidung für einen bestimmten Standort also einen größeren Stellenwert ein.

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