Weltweite Musikverkäufe fallen um 7,6 Prozent

IFPI: Tauschbörsen an allem schuld

Die weltweiten Musikverkäufe sind im Jahr 2003 um 7,6 Prozent gefallen. Auf dem globalen Musikmarkt wurden noch 32 Milliarden Dollar umgesetzt. Die Anzahl der verkauften Einheiten lag bei 2,7 Milliarden. Das teilte der internationale Verband der Musikindustrie IFPI heute mit. Verantwortlich für den Rückgang im vierten Jahr in Folge sind demnach vor allem Tauschbörsennutzer und Musikpiraten sowie konkurrierende Produkte der Unterhaltungsindustrie.

In den USA gaben die Musikverkäufe um sechs Prozent nach. Ein höherer Rückgang wurde durch anziehende Verkaufszahlen zum Jahresende 2003 hin verhindert. In Westeuropa brach der Markt in vielen Ländern zweistellig ein. Die Verkäufe von Tonträgern in Deutschland sanken um 19 Prozent, die in Frankreich um 14,4 Prozent. Auch die Schweiz, die Niederlande und Belgien verloren im zweistelligen Bereich. Einzig Großbritannien wuchs, wenn auch nur um 0,1 Prozent. Weltweit ist der britische Markt damit der einzige neben Australien (plus 5,9 Prozent), der im Jahr 2003 ein Wachstum verzeichnen konnte.

Hoffnungszeichen für die Musikindustrie waren im Jahr 2003 die weltweite Steigerung beim Verkauf von DVDs sowie die 46,6-prozentige Steigerung der Verkaufszahlen im Bereich Musikvideos. Die Online-Verkäufe von Musik-CDs legten in den USA um fünf Prozent zu. Außerdem erwartet sich der IFPI steigende Umsätze beim legalen Musikdownload. In den USA stiegen die Downloadzahlen im zweiten Halbjahr 2003 auf 19,2 Millionen.

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14 Kommentare zu Weltweite Musikverkäufe fallen um 7,6 Prozent

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  • Am 7. April 2004 um 18:34 von Johannes Täufer

    Musikverkäufe fallen – warum nur ?
    Die PlattenIndustrie produziert zu teuren Müll, den immer weniger Leute kaufen.
    Die am PC generierten heutigen Hits sind Pausenfüller fürs Werberadio. Eintagsfliegen. In 6 Monaten spricht keiner mehr vom heutigen Superstar.
    Wer kauft ne CD, wenns 1 Lied für 2 Wochen auch tut. Das Lied wird runtergeladen, so einfach ist das.

  • Am 7. April 2004 um 19:10 von Peter

    wundert’s wen ?
    würde die Misukindustrie mal ihre Preise für CD’s überdenken würden auch wieder mehr CD’s verkauft.

    • Am 7. April 2004 um 20:49 von Franz Kengelbacher

      AW: wundert’s wen ?
      Vielleicht wäre für die IFPI auch überdenkenswert, ob das derzeitige musikalische Angebot (Träller-Pop wie zB. DJ-Ötzi, Geklautes oder Wiedergekäutes in schrecklichem Arrangement, produzierte TV-"Music Star"-Shows mit lächerlichen Nachahmern, etc.) das Bedürfnis des Publikums trifft.
      Ich jedenfalls bin davon überzeugt, dass das Populär-Angebot von einer Beliebigkeit ist, dass sich immer mehr Musikliebhaber an die wirklich guten musikalischen "Handwerker" erinnert.
      Und wo finden Sie diese?

      Solange die Musikindustrie jeden "Müll" auf den Markt wirft, wird es umso düsterer für deren Umsätze aussehen.

  • Am 8. April 2004 um 0:02 von Gerhard P.

    macht es wie ich
    macht es doch wie früher, also ich nehme Radiosendungen auf mit GXTranscoder,suche mir dann aus,was gefällt und das brenne ich für meine privaten Zwecke(AUTO)auf CD.Das ist vollkommen legal und kostet keinen Pfennig,nur etwas Arbeit.Für mich ist Tauschbörse kein Thema und die SAUTEUEREN Cd´s sowieso nicht.Die Musikindustrie soll mal ruhig so weiter jammern, die haben bis heute nicht gecheckt,das die gesamte Weltwirtschaft mit Einbußen leben muß, meinen immer nur, sie wären die Ärmsten der Armen.Ich hoffe, sie fallen mal schön hart auf den Arsch!!

  • Am 8. April 2004 um 1:05 von unbekannt

    Liebes ZDNet-Team …
    … warum gibt es denn nicht eigentlich bei solchen News mal die Möglichkeit auch direkt seine Meinung so loszuwerden, daß auch die jeweiligen Betroffenen, hier die IFPI die Nachrichten einsehen können. Denn es hilft ja keinem und jeder weiß es, daß die Preise ja auch einfach zu utopisch sind für den vielen Müll der produziert wird und das Geheule, daß Tauschbörsen Schuld seien, ist ja nur wieder der einfache Ausweg schlechte Umsatzzahlen irgendwie anderen in die Schuhe zu schieben. Bei Preisen, die bezahlbar wären, bei Tauschbörsen, die für eine geringe Gebühr das Zusammenstellen eigener CDs (und private Kopien, bspw. für den MP3-fähigen Auto-CD-Spieler, der durch die tollen Kopierschütze dann gar am Abspielen gekaufter Werke gehindert wird) erlauben. Und von wegen "es müssen auch die Flops mitfinanziert werden", mann mann, auch dafür eignet sich ja wohl das Internet mehr als gut, siehe http://www.uptrax.de, da können Künstler Ihre Werke veröffentlicht, es gibt Ausscheidungen über Radio (sunshine live) und der Gewinner bekommt einen Plattenvertrag. Das ist natürliche Auslese und beim Gewinner kann man dann auch damit rechnen, daß sich zumindest diese Scheibe wohl auch verkaufen wird. Also was soll das?

  • Am 8. April 2004 um 7:50 von Ralf Bund

    … und wenn ich den Teller nicht leer esse regnet es.
    Es gibt inzwischen mindestens zwei Untersuchungen, daß das Downloaden von Musik einen geringen bis keinen Einfluß auf das Kaufverhalten zeigt. Nur die Musikindustrie ignoriert dies.

    Grund für einen Rückgang ist schlechte Musik zu zu hohen Preisen. Das kann die Musikindustrie aber nicht zugeben. Schließlich würden damit dann die Manager ihr Versagen eingestehen.

    Gruß,
    Ralf

  • Am 8. April 2004 um 8:06 von Walter Enders

    Unseriöse Schlußfolgerung
    Der Konsum geht zurück. Die Leute haben kein Geld mehr. Warum soll es der Musikindustrie besser gehen als anderen Branchen. Diese zusätzlichen Ausfälle auch noch den Kopierern anzulasten kommt natürlich gelegen um Druck auf die Gesetzgeber zu machen.
    Vielleicht sollten sie sich auch Gedanken darüber machen, dass sie selbst viel zur Unattraktivität von Musik-CDs beigetragen haben. Wenn ich im heutigen Zeitalter gekaufte, kopiergeschützte CDs nicht mehr in ein MP3 Archiv auf meinen Computer oder auf meinen MP3-Player speichern darf gibt es fast keinen Grund sie zu kaufen. Wer steckt heute schon noch eine CD in die Stereoanlage, wenn man den Komfort eines guten Players auf dem PC hat? Die Musikindustrie hat einfach den Fortschritt verschlafen. Von den 4 – 10 CDs pro Monat die ich noch vor 10 Jahren gekauft habe ist gerade mal 1 übriggeblieben. Man ist qualitätsbewußter, selektiver und kann auch mal verzichten. Kostet schließlich viel Geld. Musik herunterladen tu ich trotzdem nicht. Hab ja noch mehrere 100 alte CDs. Die hör ich mir an bis ich alt bin. War eh die bessere Musik :)
    Wenn zu viel kopiert wird, wird die Qualität schlechter, da nicht mehr so viel Geld in Künstler und deren Musik, Filme etc. investiert werden kann, wenn man noch Gewinn machen will. Dieser Argumentation kann ich mich voll anschließen. Für das Gejammer der Industrie allerdings habe ich keinerlei Verständnis. Nur wer innovativ ist überlebt. Die Unterhaltungsindustrie ist ein Dinosaurier. Auf für sie gilt… Uuuund ACTION! Sonst bleibt sie auf der Strecke.

  • Am 8. April 2004 um 11:11 von KingOli

    … dafür steigen DVD-Verkäufe!
    Ich schließe mich da meinem Vorredner an: Da gibt es eine Industrie die auf ihren Vorstellungen von vor 20 Jahren besteht und anstatt sich an die neuen Marktgegebenheiten anzupassen mit ihrem immer noch unvorstellbar hohen Gewinn (der aus guten Gründen nie genannt wird) so viel Lobbyarbeit betreibt dass schließlich sogar die Gesetzgeber das veraltete Geschäftsmodell zementieren.

    Gleichzeitig wird jedoch auf relativ neuen Feldern wie DVDs, Musikvideos und Downloads eine Steigerung erzielt. Was erwartet denn die Musikindustrie: Dass die Käufer (die womöglich bald für jedes Abspielen eines Songs auf jedem Gerät extra zahlen sollen) von immer weniger Geld immer mehr immer teurere Alben kaufen und gleichzeitig auch auf den Wachstumsmärkten noch Geld ausgeben???
    Dann soll man den Kids doch nicht das Geld mit Klingeltönen für 2 Euro aus der Tasche ziehen – dafür kann man sich das Originallied in fast-CD-Qualität 2mal legal saugen!

  • Am 8. April 2004 um 20:03 von Garfield13

    Weltweite Musikverkäufe fallen um 7,6 Prozent – wegen den UnCD
    Ist doch klar das die Umsätze zurück gehen bei der Wirtschaftslage. Zumal den noch-Käufern das Kaufen von Musik-CD’s immer mehr erschwert wird. Der will doch die CD’s kaufen nach dem allgemeinen klar definierten CD-Standart, aber nein die gibt es bald nicht mehr. Auch deshalb werden immer weiniger CD’S gekauft und wegen den Downloadern. Ich selbst z.B.: habe mir nach dem downloaden dann sehr oft auch CD’s gekauft die normalerweise nie gekauft hätte. Habe im Zeitraum 1998 bis 2001 fast 400 CD’s gekauft, von 2002 bis 2004 gerade mal 14 Stück. Ich kann diese Plastikscheiben (Un-CD’s) weder in meinen PKW noch auf meiner "Braun Atelier-Anlage" (Wert 17.000,- €) abspielen, das ist neben der miserabelnenen Musikqualität ala Kübelmüll und DJ-Ötzidreck auch kein Wunder.
    Von den viel zu hohen Preisen ganz zu schweigen!!
    Dann kommt das, was die Musikbosse dann auch so beklagen den Umsatzrückgang….

  • Am 9. April 2004 um 16:34 von Musikliebhaber / Musikindustriefeind

    Schade, nur 7,6 Prozent…
    Vielleicht lässt sich der Rückgang ja noch etwas steigern, damit einigen Leuten mal die Augen geöffnet werden.
    Eigentlich hatte ich schon auf 10 bis 15% gehofft.
    Es kann nicht sein, das die Unfähigkeit der Musikindustrie auf die Verbraucher abgewälzt wird und diese kriminalisiert werden. Die Musikindustrie betreibt Raubrittertum und muss abgestraft werden. Dies geht nur durch Kaufverzicht, natürlich OHNE sich dafür illegaler Quellen zu bedienen.
    Vielleicht begibst sich dann die Musikindustrie auch aus der Illegalität heraus und betreibt keinen Betrug mehr, durch den Verkauf verkrüppelter ( nicht überall abspielbarer ) CDs

  • Am 12. April 2004 um 9:14 von FH

    Sündenbock
    Die Produkte werden geklont, Künstler nicht mehr aufgebaut, die Kunden werden kriminalisiert, die Nutzung des Vertriebsweges ‚Internet‘ wurde und wird verpennt, und wer ist daran schuld?
    …. Trommelwirbel …. die Tauschbörsen und deren Nutzer. Wer das noch glaubt, muß wohl im Musik-Management sitzen!

  • Am 13. April 2004 um 9:08 von js

    Kaufe keine CDs mehr wegen kriminalisierung der Käufer
    Habe in den letzten 18 Monaten nur noch 1 CD gekauft weil ich es nicht einsehe, dass ich von der Musikindustrie als Krimineller eingestuft werde, nur weil ich die CD fürs Auto kopiere. Und ich lebe ganz gut mit der Musik die aus dem Autoradio kommt und vermisse nicht wirklich was.

    Die Musikindustrie halt mich als Kunden erst mal dauerhaft vergrault.

  • Am 13. April 2004 um 9:48 von Peter

    und das soll man glauben?
    Wen wunderts, wenn bei denen die Zahlen einbrechen. Unverschämte Preise, miese Qualität durch verbraten der "Stars" und schuld daran sind die Tauschbörsen.
    *LOL*
    Ich kann mich an Zeiten erinnern, da kam die CD auf dem Markt und kostete ca. 18 DM. Da hieß es damals, die werden billiger, sobald sie das Vinyl abgelöst haben. Okay, das Vinyl ist nahezu tot, und die CD sind teilweise billiger als 18….oha, das sind ja jetzt Euro…..mist, doch verarscht worden…..
    Da lobe ich mir doch meinen extremem Geschmack, denn ich beziehe mein Material aus dem Underground und da kann man schon erstklassige CDs für 10 EUro erstehen und die haben einen Vorteil zu dem Schrott aus den Charts: Da ist nicht nur ein gutes Lied drauf und 9 Lückenfülle die mehr Schlecht als Recht sind, sondern da ist vielleicht 1 Aussetzer drauf und die restlichen 9 haben eine Qualitätsstufe…..

  • Am 13. April 2004 um 13:34 von Franky

    ich kanns bald nicht mehr hören…
    …daß die Konsumenten schuld am Rückgang der Einnahmen in der Musikindustrie sin.
    Die sollten mal vernünftige Musik produzieren, dann geben die Leute auch wieder Geld dafür aus.
    Aber ich denke, daß keine Mesch (vor allem nicht Jugendliche) die völlig überhöhten CD Preise bezahlen für Einweg- und wegwerfmusik, die 3 Monate später eh nieman mehr anhört. Und die außerdem 4x täglich in allen Formatraios abgespult wird. Ich perönlich höre nur Rockmusik (auch da geht der Tend zu "Masse statt Klasse". Aber ich höre mir heute noch Scheiben an, die ich vor 15 Jahren gekauft habe und bin stolz darauf die CD im Original zu besitzen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß in 10 Jahren noch irgend ein Hahn nach einem "Superstar" von 2003 kräht !
    Wie gesagt, würde die sog. Populärmusik wieder an Qualität gewinnen, würden sicherlich auch wieder mehr CDs verkauft werden; dazu müsste sich aber warscheinlich die ganze Medienlandschaft ändern.
    Aber Schuld an allem sind ja die Konsumenten. Und so lange es immernoch viele Leute gibt, die die Bohlensche Massenware kaufen, wird es diese Musik auch geben…

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