Update ohne Katastrophe: BIOS professionell flashen

Bevor ein BIOS aktualisiert wird, sollte unbedingt eine Sicherungskopie erfolgen. Dazu ist auf der Boot-Diskette das entsprechende Flash-Utility für das jeweilige BIOS (zum Beispiel amiflash.exe für AMI oder awdflash.exe für Award) sowie die neue BIOS-Version notwendig. Da die vom Hersteller bezogenen Dateien und Utilities meist in komprimierter Form zum Download angeboten werden, sollten sie vor dem Kopieren auf die Diskette entpackt werden.

Auch ist zu beachten, dass beim Booten von Diskette insbesondere bei Computern mit NTFS-System nicht mehr auf die Festplatten zugegriffen werden kann. Es empfiehlt sich also dringend, alle benötigten Programme auf Disketten zu speichern und diese entsprechend zu beschriften.

Zudem sollte im BIOS des Rechners die Bootsequenz so geändert werden, dass Laufwerk A: als primäres Boot-Device eingestellt ist. Bei manchen Herstellern ist das BIOS gegen Überschreiben durch einen Overwrite-Protect (Advanced Chipset Features/BIOS Protect) geschützt. Der Dokumentation zum Mainboard lässt sich entnehmen, ob diese Funktion im BIOS direkt oder durch einen Jumper auf der Platine deaktiviert werden kann.

Soft-Backup

Sind alle obenstehenden Voraussetzungen erfüllt, kann der Rechner von der Bootdiskette gestartet werden. Das Drücken der F5-Taste beim Booten bewirkt einen Override der autoexec.bat-Datei, sodass ein Bootvorgang ohne irgendwelche unnötigen Treiber gewährleistet ist. Allerdings werden hier auch die länderspezifischen Einstellungen für die deutsche Tastatur übergangen, was neben den vertauschten Y- und Z-Tasten auch bei Sonderzeichen für Verwirrung sorgen kann.

Um einen derartigen „Blindflug“ vorzubeugen, sollte man aus dem Dateinamen des neuen BIOS-Files sämtliche Sonderzeichen wie Bindestrich, Unterstrich oder Slashes durch Umbenennen entfernen und auf rein alphanumerische Namen zurückgreifen (asus533.rom statt mb_5-33.rom). Nun kann das Flash-Utility gestartet werden.

Je nach Versionsnummer und Hersteller ist der Name der neuen, aufzuspielenden BIOS-Datei entweder im Kommandozeilenmodus oder in einer Benutzeroberfläche anzugeben. Das Utility liest daraufhin diese Datei ein und bildet eine Checksum, führt aber zu diesem Zeitpunkt noch keine Schreibvorgänge durch.

Anschließend erfolgt eine Abfrage, ob man die gegenwärtige BIOS-Version sichern möchte. Diese Frage ist in jedem Fall mit „Y“ respektive „Z“ positiv zu beantworten, um im Falle eines Scheiterns wenigstens noch die zuletzt lauffähige bekannte BIOS-Version als Backup zu haben. Dabei sollte ein Dateiname gewählt werden, der einen eindeutigen Wiedererkennungswert besitzt (beispielsweise biosold.rom oder biosold.bin).

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