Gericht verbietet Kopierprogramm des Herstellers S.A.D.

Entscheidung im deutschen "Copy-Count-Streit"

Im Streit zwischen den deutschen Phonoverbänden (IFPI) und der Ulmer Softwareschmiede S.A.D. hat das Münchner Landesgericht I. nun ein Urteil gefällt. Das Gericht bestätigte die Rechtswidrigkeit von Kopierschutzknackprogrammen und verhängte gegenüber S.A.D. eine einstweilige Verfügung.

Mehrere Unternehmen der Musikwirtschaft hatten gegen S.A.D. eine einstweilige Unterlassungsverfügung erwirkt, weil der Hersteller von Kopierprogrammen eine Software entwickelt und in Umlauf gebracht hat, die das Umgehen von Kopierschutzsystemen ermöglicht. S.A.D. hatte gegen die einstweilige Verfügung Widerspruch eingelegt, der nun vor dem Landesgericht verhandelt wurde.

Das Gericht machte den Vertretern von S.A.D. klar, dass Programme zur Umgehung von Kopierschutzmechanismen ausnahmslos illegal sind. Auch das von S.A.D. in Auftrag gegebene Rechtsgutachten wurde durch das Gericht widerlegt. Dieses Gutachten hatte suggeriert, eine Umgehung von Kopierschutzmechanismen könne unter Umständen legal sein und dadurch offenbar auch bei den Verbrauchern für Verunsicherung gesorgt.

Um den Rechtsstreit zu beenden, hat S.A.D. den Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung zurückgezogen. Die Verfügung wurde als endgültige Regelung anerkannt. Die Verfahrenskosten der Auseinandersetzung gehen zu Lasten des Kopierprogramm-Herstellers.

„Die Verunsicherung hat ein Ende. Der Software-Patch ‚Copy Count‘ ist illegal und wird nicht weiter vertrieben. Das ist nicht nur eine Niederlage für S.A.D., sondern vielmehr eine klare Absage an alle Anbieter von Kopierschutz-Knackprogrammen“, zeigt sich der Vorsitzende der deutschen Phonoverbände Gerd Gebhardt kämpferisch.

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Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Gericht verbietet Kopierprogramm des Herstellers S.A.D.

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  • Am 2. März 2004 um 21:32 von jube

    Aufruf zum Boykott !
    Leute, wie lange lassen wir uns die Beformundung durch die Musikmultis noch gefallen ? Handeln wir, bevor es zu spät ist ! Ich kaufe aus Prinzip keine CDs mit Kopierschutz. Nur so können wir erreichen, dass wir wieder Musikzusammenstellungen selber anfertigen können und nicht auf die Diktatur der Musikindustrie angewiesen sind.
    Kauft keine kopiergeschützten CDs und ihr werded sehen, wie schnell ein Umdenken stattfindet.

  • Am 2. März 2004 um 22:23 von L&M.

    Raubritter der Neuzeit.
    Hallo.
    Wann wird endlich auch der letzte Musik
    Fan aus Kleinkleckersdorf wach und läßt
    die Musikbranche auf den CD’s sitzen.
    Mitlerweile gibt es vorzügliche Hard u.
    software (legal) womit man auch aus dem
    Netz und Rundfunk Musik mitschneiden kann. Zugegeben, die Qualität ist nicht
    so gut dann, wie eine Raubcopy von der
    CD und ein bischen mühsamer.So treibt
    man die noch ehrlichen Nutzer wenigstens teilweise in die Illegalität
    und die besorgen sich die Programme wie
    zum Beispiel Clone CD aus dem Netz. Wird jetzt von einer Trauminsel aus an-
    geboten.Die sind mit Updates noch flin-
    ker als Elby je war und so könnte man
    fast nur noch kostenlos mit den Test-
    Versionen brennen.
    Ich kaufe mir nur noch Classic CD’s und
    die Heute "in " und morgen " out "
    Künstler höre ich mir bestenfalls dann
    im Rundfunk an.
    MfG. L&M

  • Am 3. März 2004 um 18:55 von Irgendwer

    Spendenaufruf für die Musikundustrie und Phonoverbände
    Laßt uns endlich für die verarmte Musikindustrie und Phonoverbände Spenden sammeln, damit Leute wie Robbie nicht mit so lachhaften 120 Mio Euro darben müssen.

    Oder wie wäre es mit einer Sondersteuer – Freunde aus Berlin – "zur Rettung verarmter deutscher Superstars (DSDS)".

  • Am 3. März 2004 um 19:29 von rr

    Kopierschutz
    auch ich kaufe schon lange keine cd mit kopierschutz – warum? weil die preise sowieso überteuert sind. und wegen einem song, der mir gefällt, muß ich eine ganze cd bezahlen.
    Wenn ich schon die cd ehrlich erwerbe, möchte ich mir den song herauskopieren können und mir die songs zusammenstellen, die ich gerne hören möchte.
    es geht auch um die klassik-cds. die sind meiner meinung nach zu teuer.

    es geht auch anders. ich kenne musiker, die stellen einzelne songs auf ihre homepage, damit man sie herunterladen kann. bin ich dann in einem konzert dieser künstler, kaufe ich mir gerne deren cds. die sind aber auch nicht so teuer wie die großen firmen.

  • Am 5. März 2004 um 16:30 von Thomas

    Boykott
    Ich kaufe habe noch nie eine CD mit Kopierschutz verkauft, wer meint, mir sowas anbieten zu müssen, muss auf mich als Käufer leider verzichten. Ich kaufe übrigens auch keine CD für mehr als 15 Euro.

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