Der Mac wird 20 – hat der PC seither aufgeholt?

Apples Mac wurde im Januar 20 Jahre alt. Damals galt er bei seinen Fans als dem IBM-PC haushoch überlegen. Hat der PC inzwischen dazugelernt, und kann er wirklich mit dem Oldie von Apple konkurrieren?

Vor zwanzig Jahren, also in George Orwells Big-Brother-Jahr, stellten Steve Jobs und Steve Wozniak den Apple Macintosh vor. Wenn sich auch jeder noch lebhaft an den zukunftsweisenden Werbefilm erinnern kann (der auf der Apple-Website zu sehen ist), vergisst man leicht, welche umwälzenden Veränderungen dieser kleine, beige, kantige Mac bewirkte.

Zu jenem Zeitpunkt sollte bis zum Erscheinen von Windows Version 1 noch ein Jahr vergehen. Sich überlappende Fenster und Icons würden erst in drei weiteren Jahren auf PC-Bildschirmen zu sehen sein, und zwar mit Windows Version 2, das später in Windows 286 umgetauft wurde. Und natürlich nutzten alle dieser frühen Windows-Versionen einfach darunter liegende das kommandozeilenorientierte Betriebssystem DOS.

Nicht nur die grafische Benutzeroberfläche setzte den Apple Mac von der Konkurrenz ab: Es hatte mit Benutzerfreundlichkeit zu tun. Während PC-Anwender bei jedem Versuch, etwas anzuschließen oder zu entfernen, mit IRQ- und DMA-Konflikten beschäftigt waren, funktionierte beim Mac eben einfach alles. Es war nicht unbedingt Microsofts Schuld, dass PCs nicht funktionierten, noch war es unbedingt IBMs Schuld. Es war ganz einfach ein Symptom dafür, dass unzählige Firmen, Industrievertreter und Interessengruppen um jede Ebene der PC-Architektur feilschten – angefangen vom Systembus bis hin zum Betriebssystem.

Mit solchen Problemen musste sich Apple nie herumschlagen. Da Apple zu verhindern wusste, dass seine Produkte zur Massenware wurden, stellte das Unternehmen sicher, dass sie stattdessen als ein Symbol für ein einheitliches Design galten – hergestellt von einem Unternehmen, das nahezu jeden Aspekt des Betriebssystems und der Hardware kontrollierte und so gewährleisten konnte, dass diese beiden relativ harmonisch zusammen funktionierten.

Sicher, auch Apples Macs stürzen ab. Sie sind jedoch bedienbar – und das nicht nur, wenn man Computerkenntnisse hat. Obwohl die grafische Benutzeroberfläche immer wieder als leuchtendes Beispiel für die Stärke des Macs angeführt wird, ist Appletalk der GUI dicht auf den Fersen. Mit diesem Netzwerkprotokoll kann man alle Geräte in einem Raum voller Macs, Drucker und anderer Peripheriegeräte miteinander verbinden und ganz einfach verwenden. Dieses Maß an Benutzerfreundlichkeit konnte der PC erst vor kurzem erreichen.

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11 Kommentare zu Der Mac wird 20 – hat der PC seither aufgeholt?

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  • Am 12. Februar 2004 um 23:06 von Hubert

    Als seit 30 Jahren sich mit diversen Systemen herumschlagender
    kann ich nur sagen: Mac ist dem PC nach wie vor um Lichtjahre voraus (wers nicht glaubt, sollte sich mal die Mühe machen, einen Mac mit OS X in einem Applestore zu ‚begrapschen‘ – es lohnt sich!

  • Am 13. Februar 2004 um 8:18 von Mathew

    Als einer, der sich immer mit PC’s herumgeschlagen hat, aus gutem Grund!
    Es kommt halt immer drauf an…..
    Die MAC’s leben auf ihrer Insel der Glückseligen und bewerkstelligen ihr Standardaufgaben (als erstes z.B. Bildchen verarbeiten).

    Wenns das aber nicht mehr ist? Wenn z.B. Zusatzhardware benötigt wird für industrielle Kommunikation (Profibus CAN usw). Wenn Dinge in dem Homeautomation zu erledigen sind (LON EIB usw….). Wenn man zur Analyse von Problemen in solchen technischen Bereich spezial Hard und Software braucht. Na dann macht so ein MAC keine Problem !! Weil er solche Aufgaben einfach gar nicht erst lösen kann !!
    Wer sich in seinen Elfenbeinturm einschliesst, und sich damit begnügt Bildchen zu malen, der hat halt weniger Probleme. Wer dazu gebraucht wird um so gut wie alle Probleme zu lösen, der hat halt auch naturgemäss eine grössere Herausforderung.
    Nicht umsonst sprechen die harten Kriterien (Verkaufszahlen) eine eindeutige Sprache. Ein MAC ist für mich wie eine Playstation, ein Gerät für einen eingeschränkten Aufgabenbereich.
    By the way, MAC = Weit vorne Weg ??
    Wie gross war noch mal der Monitor vom iMac ?? Ich arbeite ausschliesslich auf 21 Zoll Monitoren (privat einen 20er).

    Der MAC hat seine Stärken , in denen er er auch super anzuwenden ist (hab ich mir sagen lassen -)) ). Aber wer davon redet das er dem PC weit überlegen ist, der scheint eben damit beschäftigt zu sein Bildchen zu malen.

    • Am 13. Februar 2004 um 18:32 von Karl Schweiger

      AW: Als einer, der sich immer mit PC’s herumgeschlagen hat, aus gutem Grund!
      Kann man diese Aufgaben mit windows lösen??? Oder sind das Unix-Aufgaben? Und ist das mac-Betriebssystem nicht ein unix-System? Was ist die playstation? Microsoft hat doch die x-box!

  • Am 13. Februar 2004 um 17:08 von Roman Greck

    Endlich mal richtig erfasst…
    An dem ganzen PC / Mac Gerede nervt mich am meisten die Verbitterung der Vertreter von Mac oder PC. Für jeden Mac-User ist ein PC der letzte Dreck und visa versa.
    Diesen Bericht finde ich gut, da er meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf trifft. Beide Konzepte haben ihre Vor- & Nachteile. Punkt!
    Weder PC/Windows noch Mac sind der letzte Schrott. Beide Konzepte haben ihre Daseins-Berechtigung, und das ist auch gut so…

    • Am 14. Februar 2004 um 17:51 von Rüdiger

      AW: Endlich mal richtig erfasst…
      Im Prinzip richtig erfaßt. Als jemand, der seit über zwanzig Jahren erst nur berufsspezifisch, später auch allgemein, mit EDV arbeitet (vorwiegend in der MAC-Nische DTP, Bildbearbeitung) kann ich nur sagen: die beiden Systeme sind inzwischen längst ebenbürtig. Allerdings sind die MAC-Anwender in aller Regel für die Hintergründe der DV verloren und hilflos, wenn etwas nicht funktioniert. So ähnlich wie bei einem Herd: wenn der nicht funktioniert, müssen sie elendiglich verhungern.

    • Am 19. Februar 2004 um 14:31 von BigAdmin

      AW: AW: Endlich mal richtig erfasst…
      Aha, DAS ist also der Unterschied: Die Anwender sind bei Windows-Systemen eben nicht verloren, sondern wissen sich sofort zu helfen…
      Nun ja, nicht ganz, denn diese Art sich selbst zu helfen beherrschen alle Anwender (völlig OS-unabhängig): Jemanden anrufen, der tatsächlich helfen kann.

  • Am 16. Februar 2004 um 11:02 von Klaus Reiser

    Apple sind einfach zu teuer
    Was nützt ein noch so perfektes Computersystem welches immer zu teuer war und sich nur ein elitärer Kreis leisten konnte.
    Den Erfolg, daß der PC heute ein Massenprodukt ist, ist IBM und seinen
    unzähligen Nachahmern zu verdanken und nicht Apple.
    Apple lebt heute nur noch, weil Sie sich
    in der Nische der Druckvorstufe,Grafik..
    usw. einen Namen gemacht hat und die Herren Grafiker sich schon immer ein wenig elitär gefühlt haben, sonst wäre Apple ebenso Geschichte wie Atari oder Commodore.

    • Am 17. Februar 2004 um 14:27 von Sönke Dohrn

      AW: Apple sind einfach zu teuer
      Ganz klar die Meinung von jemanden, der noch nicht wirklich mit einem Mac gearbeitet hat.

      Was ist schon teuer? Seine in Stunden erarbeite Präsentation bei dem Befehl "Speichern" zu verlieren? Seine Dissertation nicht mehr öffnen zu können, weil Windows einen Medienfehler produziert hat? Sein Modem nicht benutzen zu können, weil die Treiber sich zwar installieren lassen, aber das Modem dennoch nicht erkannt wird?

      Zeit ist Geld und Zeit habe ich immer weniger für so ein Humbug. Für mich ist klar, dass die Anschaffungskosten zwar höher sind, aber die Wirtschaftlichkeit über einen längeren Zeitraum bedeutend höher bei einem Mac zu finden ist. Hat man etwas mit Grafik und Videobearbeitung zu tun, kann man auf einem PC erstmal Kaffee kochen gehen, bevor überhaupt mal der Splashscreen verschwunden ist.

      Erleben sie den Mac selbst, dann wissen sie, was ich meine. Die Alternative ist Linux.

  • Am 16. Februar 2004 um 22:33 von michael

    ist das ein ipod im video?
    hab mir mal das video angeschaut. ist das wirklich von 1984? schaut euch doch mal die komische frau genau an. die trägt doch eindeutig nen ipod!?! oder sitz ich schon zu lange vor der kiste ;-)

    • Am 17. Februar 2004 um 10:26 von Ingo Hoffmann

      AW: ist das ein ipod im video?
      ja, ich habe gelesen, dass das apple-marketing das alte video digital überarbeitet hat und einen ipod eingefügt hat.

  • Am 11. März 2004 um 10:47 von Arno Blech

    nicht teuer genug
    Bei der Zeit, die ich weder mit Viren, mit Betriebsystemsproblemen, mit Zustazteilen kaufen und Besuch bei der Reparatur, ist der Preisunterschied gering . Ich habe nämlich beide Systeme erprobt. Keine Frage : Apple ist ein Zeitgewinn. "Elitär" ist übrigens kein Schimpfwort, oder ist Qualität etwa ein nachteil ?

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