Jahresrückblick 2003

Das Landgericht Düsseldorf lässt die Anklage gegen Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sowie den ehemaligen IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und den früheren Mannesmann-Betriebsratschef Jürgen Ladberg im Fall Mannesmann in allen Punkten zu. Aus Justizkreisen verlautete, der Prozess werde voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr beginnen. Sie sollen durch die Genehmigung angeblich überhöhter Abfindungszahlungen und Boni an frühere Mannesmann-Manager dem Unternehmen schwer geschadet haben. Im Fall des ehemaligen Mannesmann-Chefs Klaus Esser, der von den umstrittenen Abfindungszahlungen im Zuge der Übernahme durch den britischen Mobilfunkriesen Vodafone allein rund 30 Millionen Euro kassiert hat, gehe es dagegen um Beihilfe zur Untreue. Das Strafgesetzbuch sieht eine Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis für Untreue vor, bei schwerer Untreue bis zu zehn Jahre.

Das Knacken des Kopierschutzes von geschützten Musik-CDs oder Video-DVDs ist ab Mitte des Monats verboten. Zudem dürfen keine Musiktitel mehr aus illegalen Quellen wie den Tauschbörsen im Internet herunter geladen werden. Das Knacken des Kopierschutzes von Filmen und Musik aus dem Netz für den privaten Gebrauch bleibt zwar nach dem Gesetz nicht strafbar, es drohen aber hohe Schadenersatzforderungen der Industrie.

Erstmals sind in Deutschland mehr Menschen online als offline. Die Zahl der erwachsenen Internet-Nutzer stieg im laufenden Jahr überraschend stark um 22 Prozent auf rund 34,4 Millionen, ergab eine am Dienstag veröffentlichte Studie im Auftrag von ARD und ZDF. Damit hätten nach der jüngsten Erhebung 2003 53,5 Prozent der bundesdeutschen Erwachsenen das Internet zumindest gelegentlich genutzt, nach noch 44,1 Prozent im Jahr 2002. Erstmals seit Jahren habe sich auch das Wachstum der Internetgemeinde wieder beschleunigt, auf eine Rate von 22 Prozent nach 14 Prozent im Jahr zuvor.

Der Medien-Konzern AOL Time Warner heißt lediglich wieder Time Warner. Das Führungsgremium des Unternehmens beschloss, den Namen seines Internet-Bereichs aus dem Unternehmensnamen zu streichen. Firmen-Chef Richard Parsons sagte, künftig könne es nicht mehr passieren, dass die Online-Operation mit dem Gesamtunternehmen verwechselt werde. Die Entscheidung, die erst Oktober rechtskräftig wird, gilt als sichtbarer Ausdruck dafür, dass der Konzern mit seinem Vorhaben einer Vereinigung traditioneller Medien mit den neuen Medien gescheitert ist. America Online hatte Time Warner 2001 im Zuge der größten Fusion der Wirtschaftsgeschichte für 112 Milliarden Dollar gekauft.

Die Deutsche Telekom kämpft mit Vivendi Universal Die Deutsche Telekom kämpft mit Vivendi Universal, der polnischen Elektrim und Ymer Finance um den polnischen Mobilfunkanbieters PTC. Der Vivendi-Vorstand hatte sich bereits Anfang des Monats für eine Übernahme von PTC durch die Deutsche Telekom ausgesprochen. Elektrim-Aufsichtsratschef Zygmunt Solorz erklärte sich mit dem Vorschlag Vivendis jedoch zunächst nicht einverstanden. PTC hat 5,6 Millionen Kunden und gilt mit einem Jahresumsatz von 1,3 Milliarden Euro als profitabel.

Mit neun Monaten Verspätung kommen sie nun doch: Seit dem 23. September sind die neuen 64 Bit-Prozessoren von AMD erhältlich. Nachdem der Intel-Konkurrent bereits im April die 64 Bit-Server-Variante Opteron vorgestellt hat, dürfen sich nun alle Desktop-Anwender über die neuen AMD-Prozessoren freuen. Ein entsprechender Testbericht findet sich hier:

  • Athlon 64 und Athlon 64 FX-51: 64-Bit-Zeitalter beginnt
  • Themenseiten: Analysen & Kommentare, IT-Business

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