Epcos im Quartal mit Verlust

Unternehmen äußert verhaltene Zuversicht

Der Hersteller passiver Bauelemente Epcos hat wegen Restrukturierungskosten im Schlussquartal wie erwartet Verluste geschrieben, das Gesamtjahr 2002/03 aber mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Für das neue Geschäftsjahr (zum 30. September) gibt sich das im TecDaxgelistete Unternehmen – weltweit Nummer Zwei der Branche – verhalten zuversichtlich, spricht aber noch nicht von einer Trendwende.

„Der Auftragseingang hat sich seit Sommer deutlich belebt“, teilte der Münchener Konzern am Dienstag mit. „Vor allem wegen des lebhaften Weihnachtsgeschäfts hat sich diese Entwicklung bis heute fortgesetzt.“ Inwieweit die Belebung im Frühjahr anhalte, bleibe allerdings abzuwarten. Sowohl für das laufende Quartal als auch für das neue Geschäftsjahr 2003/04 gehe Epcos von einer Umsatzsteigerung sowie einer Verbesserung bei Ergebnis und Cash-Flow aus.

Epcos fertigt rund 40.000 verschiedene so genannte passive Bauelemente wie etwa Kondensatoren. Die Bauteile kommen in praktisch allen elektronischen Geräten – vom Handy bis hin zum Kühlschrank – zum Einsatz. Der Branchenprimus Murata hatte vor rund einer Woche zwar einen Gewinnrückgang vermeldet, zugleich aber ebenso einen optimistischen Ausblick gegeben. Der Markt bewege sich auf eine Erholung zu, hatte es geheißen.

Vor Steuern und Zinsen (Ebit) sei von Juli bis September ein Verlust von elf Millionen Euro angefallen nach einem Gewinn im Vorquartal von drei Millionen Euro, teilte Epcos mit. Darin enthalten seien Rückstellungen für Restrukturierungen in Höhe von 15 Millionen Euro. Den Umsatz bezifferte Epcos mit 317 (Vorquartal 302) Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem operativen Verlust von acht Millionen Euro gerechnet und einem Umsatz von 307 Millionen Euro.

Epcos-Chef Gerhard Pegam hatte bereits im Sommer für das Schlussquartal Restrukturierungsaufwendungen angekündigt. Hintergrund ist die erneute Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer, mit der die Münchener die Kosten drücken und somit gegen den enormen Preisverfall in der Branche ankämpfen wollen. 2002 transferierte Epcos bereits rund 900 Stellen ins Ausland, für das laufende Jahr waren bislang 1000 angekündigt. Der Konzern hat derzeit gut 13.000 Beschäftigte.

Im Gesamtjahr 2002/03 konnte der Konzern, der im Vorjahr erstmals in seiner Geschichte in die Verlustzone gerutscht war, mit einem Ebit von sechs (2001/02: minus 72) Millionen Euro operativ wieder schwarze Zahlen schreiben. Der Umsatz sank zum Vorjahr um drei Prozent auf 1,27 Milliarden Euro.

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