Hightechs in Fernost rechnen mit gutem Jahr

Japanische Hochtechnologieunternehmen sind trotz des teuren Yen optimistisch

Auf der Basis gesteigerter Ergebnisse im ersten Halbjahr erwarten führende japanische Hochtechnologieunternehmen trotz des teuren Yen ein starkes Geschäftsjahr 2003/2004 (zum 31. März). Die Elektronikkonzerne Hitachi und der Siemens-Partner Fujitsu bekräftigten am Mittwoch ihre Prognose für eine deutliches Plus beim Betriebsgewinn im Gesamtjahr – Hitachi um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr und Fujitsu um 49 Prozent. Sharp will als weltweit größter Hersteller von LCD-Fernsehern einen um 14 Prozent höheren Netto-Gewinn erwirtschaften als bislang prognostiziert. Das Unternehmen profitierte wie Konkurrent Sanyo Electric von einer starken Verbrauchernachfrage nach digitalen Kameras und Handys. Auch der Magnetbänder-Hersteller TDK und der Bürotechnikhersteller Ricoh erwarten Gewinnsteigerungen.

Hitachi- und Fujitsu-Aktien schlossen in Tokio mit Zuschlägen von mehr als sieben Prozent und verhalfen dem entsprechenden Branchenindex zu seinem Tagesplus von 3,46 Prozent. Die Konzerne hatten ihre Zahlen eine Stunde vor Börsenschluss bekanntgegeben. Die Wertsteigerung der Sharp- und Sanyo-Aktien lag in Erwartung guter Ergebnisse im Rahmen des Index-Zuwächsen.

Der Dollar gab am Mittwoch weiter zum Yen nach und wurde mit 108,13 Yen gehandelt. Damit verteuern sich die Produkte der stark exportorientierten japanischen Wirtschaft und ihre Konkurrenzfähigkeit auf dem besonders wichtigen US-Markt leidet. Hitachi, Japans größter Elektronikhersteller mit einem Schwerpunkt bei Computer-Festplatten, erhöhte auch seine Umsatzprognose fürs Gesamtjahr um 350 Milliarden Yen (rund 2,07 Milliarden Euro) auf 8,35 Billionen Yen (rund 66 Milliarden Euro) nach knapp 8,2 Billionen Yen im Vorjahr. Im ersten Halbjahr steigerte das Unternehmen den Umsatz um 3,2 Prozent auf 4,04 Billionen Yen. Der Netto-Gewinn ging zwar um fünf Prozent auf 5,38 Milliarden Yen zurück, soll im Gesamtjahr jedoch auf zehn Milliarden Yen gesteigert werden – das Doppelte des bisher Prognostizierten.

Konkurrent Fujitsu korrigierte seine Umsatzprognose dagegen um 50 Milliarden Yen auf 4,75 Billionen Yen nach unten. Mit Hilfe eines starken Geschäfts mit Plasma-Displays für TV-Flachbildschirme reduzierte das Unternehmen seinen Verlust im ersten Halbjahr deutlich auf 58,6 Milliarden Yen nach noch 147,4 Milliarden Yen im Vorjahr. Im Gesamtjahr hofft Japans größter Hersteller von PCs und Servern, der sich nach dem Vorbild von IBM stärker auf das profitable Geschäft mit Software und Dienstleistungen konzentrieren will, auf eine Rückkehr zu schwarzen Zahlen und einen Gewinn von 30 Milliarden Yen.

Der Unterhaltungselektronik-Konzern Sharp erzielte im ersten Halbjahr einen um 22 Prozent höheren Gewinn mit 27,95 Milliarden Yen (rund 220 Millionen Euro) bei einer Steigerung des Umsatzes um 12,6 Prozent auf 1,09 Billionen Yen (rund 8,6 Milliarden Euro). Sanyo berichtete um 17,8 Prozent höhere Umsätze von 1,23 Billionen Yen im ersten Halbjahr und einen verdreifachten Reingewinn. TDKs Umsätze legten im ersten Halbjahr um 6,7 Prozent auf 316 Milliarden Yen zu. Im Gesamtjahr will der Konzern seinen Reingewinn auf 33,50 Milliarden Yen verdreifachen. Ricoh berichtete um 3,6 Prozent höhere Umsätze von 888 Milliarden Yen.

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