Rettungsplan für Computerkonzern Bull

Manager, Kunden und Großaktionäre wollen französisches Unternehmen sanieren

Eine Gruppe von Managern, Kunden und Großaktionären des französischen Computer-Konzerns Bull schmiedet nach einem Zeitungsbericht einen Rettungsplan für das hoch verschuldete Unternehmen. Unter Berufung auf mit der Situation vertraute Kreise berichtete die Tageszeitung „Les Echos“ am Montag, die Aktionäre France Telecom und der japanische NEC-Konzern, etwa zehn Bull-Manager, einige Inhaber von Bull-Wandelschuldverschreibungen und wichtige Kunden seien bereit, sich an einer Kapitalspritze für Bull zu beteiligen. „Dieser Plan ist nicht fertig gestellt, aber weit fortgeschritten“, zitierte die Zeitung die Kreise. „Die Investoren-Gruppe wird einen Betrag zur Verfügung stellen, der ausreichen wird, den Bedarf von Bull zu decken“, hieß es ergänzend. France Telecom und Bull wollten die Meldung zunächst nicht kommentieren.

Durch die bereitgestellten Gelder werden dem Bericht zufolge aber nicht die Hilfen des französischen Staates über 450 Millionen Euro erfasst, die Bull auf Anweisung der EU-Wettbewerbshüter zurückzahlen muss. Bull-Aktien reagierten auf den Bericht mit einem Kurssprung. Im Vormittagshandel an der Pariser Börse legten die Titel in einem freundlichen Umfeld mehr als 18,6 Prozent auf 0,70 Euro zu.

Bull hatte sich monatelang vergeblich bemüht, Kapital zu beschaffen. Vertreter des Unternehmens hatten darauf hin Aktionäre und Gläubiger gewarnt, sie müssten große Opfer bringen. Das Geschäftsjahr 2002 hatte der Konzern, der Software und Server herstellt sowie Computerdienstleistungen anbietet, mit einem Verlust von 549 Millionen Euro abgeschlossen. Am Kapital von Bull ist der französische Staat mit 16,3 Prozent beteiligt. France Telecom, NEC und der weltweit zweitgrößte Handy-Hersteller Motorola halten jeweils 16,9 Prozent.

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