McNealy: „IT-Preise werden drastisch fallen“

Chef von Sun sieht IBM und Microsoft in der Defensive

Der Chef von Sun Microsystems, Scott McNealy, sieht fallende Preise für Dienstleistungen und Produkte im IT-Bereich kommen: Kunden würden heute teilweise den zehnfachen Preis zahlen, um ihre Computer am Laufen zu halten, so der CEO. Eine Korrektur werde bald kommen und sei überfällig.

„Die Branche hat den Bogen überspannt, in den nächsten fünf bis zehn Jahren werden die Kosten deutlich sinken“, so die Prognose von McNealy auf der Sun-Network-Konferenz. Am meisten würden die Unternehmen betroffen sein, die durch komplexe Strukturen die Preise künstlich oben hielten, prognostizierte der CEO. Als Beispiele nannte er IBM und Microsoft. „Überprüfen Sie mal, wieviel vom Umsatz der IBM Global Services im komplexen PC-Umfeld seinen Ursprung hat“, forderte McNealy seine Zuhörer auf.

Wieder einmal bemühte der Sun-Chef einen Vergleich mit der Automobilindustrie: Würde die Autos so fertigen, wie heute Produkte und Dienstleistungen im IT-Bereich angeboten werden, so bräuchte es mehr Mechaniker, Designer, Abschleppseile und weiteres Personal, um mit dem Auto-Chaos fertig zu werden. Natürlich habe man selbst bereits die Lösung parat: Die liege in fertig konfigurierten Hardware- und Software-Systemen, die genau auf den Kunden zugeschnitten seien. Diese sollten mehrere Tasks auf ihrem System laufen lassen und damit sicherstellen, dass Kapazitäten nicht ungenutzt bleiben.

Zugleich enthüllte Sun die Preisstruktur für sein Java Enterprise System im Verbund mit Server Software. So soll das Java Enterprise System pro Mitarbeiter und Jahr 100 Dollar kosten. In der Gebühr seien Service, Schulung und ein Support enthalten, der 60 Stunden in der Woche zur Verfügung steht.

Das Java Desktop System kommt ebenfalls auf 100 Dollar pro Desktop und Jahr – Kunden, die das Java Enterprise System nutzen, müssen nur 50 Dollar zahlen.

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2 Kommentare zu McNealy: „IT-Preise werden drastisch fallen“

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  • Am 18. September 2003 um 21:43 von Ernest Kraft

    Kaum noch erträgliche Preise für Dienstleistung
    Endlich mal ein mutig gedachter Vorstoß in die Reservate der bislang unberührten horrenden Spezialdienstleistungspreise.
    Wir setzen schon lange spezielle Hotelsoftware von Micros-Fidelio ein. Eine gute Software zwar, bringt aber ein immensen Kostenaufwand bei der Wartung und Updates. Preise von EUR 155 pro Stunde für einen Technikereinsatz sorgen natürlich für die Erhaltung des Wasserkopfes. So wird über Jahre immer mehr für Dienstleistung bezahlt, wobei die Hardware immer weniger an Kostenanteil in Anspruch nimmt. Die Masche ist eigentlich schon alt. Ein Herr Woolworth verschenkte früher Öllampen in seinen Läden – nur das Öl dafür musste man bei ihm kaufen. Jetzt sind es die Tintenpatronen und fast kostenlose Drucker. Vielleicht wäre es eine Idee unsere Hotelzimmer zu verschenken und "nur" für die Benutzung der Raumluft einen Obolus zu verlangen.

  • Am 19. September 2003 um 12:15 von Andreas Haas

    die Zukunft hat schon begonnen…
    In der News-Spalte gleich neben dieser Meldung steht:

    "Sun Microsystems baut 1000 Arbeitsplätze ab".

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