WLAN im Zug läuft langsam an

In Großbritannien und USA wird Surfen in der Bahn noch dieses Jahr Realität

Wireless-LAN-Hotspots an Bord von Zügen sind international auf dem Vormarsch. Dies unterstreichen neueste Meldungen aus Großbritannien und den USA, wo die Attraktivität des Reisemittels Bahn durch Internet-Nutzung unterwegs gesteigert werden soll.

In England sind es zwei Unternehmen, die drahtlose Internet-Zugänge einrichten. Virgin betreibt ein Netz von Zugverbindungen entlang der Westküste Englands und hinauf bis Glasgow. Bis Ende des Jahres wird es möglich sein, auf der Fahrt nach Schottland und zurück das Internet zu nützen. Virgin-Partner Broadreach will an zwanzig Bahnhöfen Hotspots einrichten, in die man sich dann auch vom Zug aus einloggen kann. Nachteil der Idee: Während der Fahrt dürfte die Verbindung schnell abreißen. Deshalb plant Broadcom eine zweite Phase, in der Richtungsantennen entlang der Gleise die Reichweite deutlich erweitern. Langfristig soll eine konstante Verbindung an Bord möglich werden.

Die zweite britische Bahnlinie mit Wifi-Plänen heißt GNER und bedient hauptsächlich die Ostküste Englands. Sie vollen durchgängigen WLAN-Zugang im Zug ermöglichen. Technologie-Partner ist hier Icomera aus Schweden. Außer diesen Plänen hat GNER aber noch nichts vorzuweisen.

Konkreteres verkündet der Wireless-Networks-Betreiber Pointshot aus den USA. Mitte September beginnt das Unternehmen den dreimonatigen Testbetrieb an Bord der Züge des Altamont Computer Express Rail. Auf der Route von Stockton nach San Jose, beide im Staat Kalifornien gelegen, können die Nutzer mit Handhelds und Notebooks auf das Internet zugreifen. Pointshot richtet dazu Proxy-Server an Bord der Züge ein.

In Deutschland, wo mangels Privatisierung nur ein Unternehmen über alle Gleise herrscht, ist WLAN im Zug ebenfalls in Planung. Nur an einigen Bahnhöfen gibt es bereits ein Programm namens „Rail&Mail“. Es wird jetzt erwogen, auch unterwegs Surfen zu ermöglichen – allerdings nur für die Passagiere der ersten Klasse, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilte. In einer ZDNet-Umfrage hatten 24 Prozent der Leser die Bahn als wichtigsten Ort für Wireless-LAN-Hotspots genannt.

Themenseiten: Telekommunikation

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu WLAN im Zug läuft langsam an

Kommentar hinzufügen
  • Am 25. August 2003 um 14:19 von Matthias

    Erstmal für Strom sorgen
    Die deutsche Bahn sollte erst mal alle ICEs in der ersten Klasse mit Strom versorgen. Da die Bahn selbst dies nicht schafft, sehe ich für WLAN in deutschen Zügen für die nächsten Jahre mehr als schwarz.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *