Informatica: „Unternehmen kommen an BAM nicht vorbei“

ZDNet: Seit diesem Jahr bieten Informatica und Webmethods eine gemeinsame Plattform für das Business Activity Monitoring (BAM) an. Wie ist die Zusammenarbeit bislang gelaufen?

Jürgen Kugler: Informatica und Webmethods arbeiten schon seit geraumer Zeit in vielen Projekten zusammen. Mit der Ankündigung unseres gemeinsamen Angebotes Business Activity Plattform hat sich die Zusammenarbeit intensiviert. HP und Accenture setzen als ausgewählte Systemintegratoren die Business Activity Plattform bei ihren Geschäftskunden bereits ein. Und in den USA und Canada haben wir mit Canada Life und Avnet Computer Marketing erste Kunden, die die Lösung auf breiter Basis einsetzen und so ihre Geschäftsperformance steigern konnten.

ZDNet: BAM wird seit Monaten heiß diskutiert, ist aber offenbar noch nicht in der Praxis vieler Betriebe angekommen. Wie schätzen Sie die Chancen generell ein?

Jürgen Kugler: Unternehmen, die in Echtzeit Zugang zu kritischen Performance-Indikatoren brauchen und nur auf diese Weise Geschwindigkeit und Effektivität ihrer Geschäftsvorgänge verbessern können, kommen an BAM nicht vorbei. Das betrifft nicht alle Unternehmen, aber eben all diejenigen, die ein großes Datenaufkommen haben und die Informationen sofort überprüfen können müssen. Dazu gehören beispielsweise Banken, alle Unternehmen, die über das Internet verkaufen, oder Unternehmen, bei denen Kunden mit Kreditkarten bezahlen können.

ZDNet: „Als allgemeinste Definition verstehen wir unter BAM das Verschmelzen von operationaler Business Intelligence (BI) mit Echtzeit-Integration von Unternehmensapplikationen – und zwar für gezielte Geschäftsaktivitäten, die auf der Verbesserung der internen IT beruhen“, erklärte David McCoy, Vice President und Gartner Fellow. SAP-Chef Kagermann malt die — seiner Meinung nach eher altmodische — Vorstellung des Realtime Enterprise ebenfalls in schillernden Farben aus. Bis wann wird Realtime, also das Erfassen von – beispielsweise – gerade produzierten Produkten, ihrer Meinung nach in Unternehmen Realität sein?

Jürgen Kugler: „Realtime“-Unternehmen gibt es längst: Einige Unternehmen, die online verkaufen, haben Lösungen installiert, die sofort und individuell auf die Besucher ihrer Webpage eingehen und beispielsweise individuell auf den Besucher abgestimmte Angebote erstellen. Live-Transaktionen sind vor allem auch rund um den bargeldlosen Zahlungsverkehr wichtig. Denn nur wenn man die Möglichkeit hat, Informationen über den Kunden in Echtzeit zu prüfen, kann man zum Besipiel individuelle Kreditlinien erstellen oder Betrügereien schon an der Kasse aufdecken.

ZDNet: Integratoren adressierten bisher eher Großunternehmen und Konzerne. Dieser Markt wird aber zunehmend eng, dominante IT-Player wie etwa SAP mit der „XI“-Integrationsplattform oder Siebel mit seinem „Universal Application Network“ (UAN) offerieren Integrationslösungen. Bereits im Frühjahr wurden Sie des Öfteren auch als Übernahmekandidat gehandelt. Als Experte für Business Intelligence (BI) und Datenintegration könnten Sie gut ins Portfolio der Branchengrößen wie Bea, IBM und SAP passen. Halten Sie sich mittelfristig allein stehend überlebensfähig?

Jürgen Kugler: Informatica blickt heute auf eine zehnjährige, erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück. Wir setzen auf ein profitables Umsatzwachstum und unsere unternehmerische Unabhängigkeit. Mit der konsequenten Umsetzung unserer neuformulierten Vertriebsstrategie werden wir diese Erfolgsgeschichte unabhängig weitergestalten.

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